10.000 Soldaten stehen bereit: Putin holt an der Charkiw-Front wohl zum Schlag aus

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Analysten aus der Ukraine warnen eindringlich, dass Russland neue Kräfte für einen Angriff auf Orte bei Charkiw sammle.

Kiew – „Auf dem Abschnitt von Raigorodka nach Novovodyanyi sind die Katsapas (abwertender Begriff für russische Männer, Anm. d. Red.) auf 10.000 Mann und etwa 450 Flugabwehrgeschütze, davon 200 Artilleriesysteme, angewachsen“, warnt das ukrainische Projekt Deepstate, das nach eigenen Angaben Live-Karten der Front abbildet und dabei auch international als Orientierung im Ukraine-Krieg fungiert. Konkret geht es um den laufenden russischen Angriff in der nordöstlichen ukrainischen Grenzregion Charkiw.

Ukraine-Krieg: Russen wollen wohl wichtige Siedlung in Charkiw angreifen

„Das Ziel liegt auf der Hand: Ein Versuch, den letztjährigen Angriff auf Borowa zu wiederholen“, heißt es weiter in der Analyse von Deepstate. Dem Projekt zufolge wollen die Soldaten von Kreml-Chef Wladimir Putin mit den angesammelten Soldaten die Siedlung, die direkt an der Frontlinie liegt, attackieren. Damit würden sie dem Stadtzentrum von Charkiw wieder ein Stück näher rücken und eine wichtige Position besetzen.

Die lange Verteidigungslinie würde derzeit von der dritten Sturmbrigade der ukrainischen Armee gehalten, teilte das Projekt außerdem mit. Allerdings blieben die Kräfte unverhältnismäßig, die Besatzer aus Russland seien zahlenmäßig unterlegen, setzten zusätzliche Einheiten ein und führten intensive Angriffe entlang der gesamten Angriffslinie. Unter den Angreifern würden sich auch Söldner befinden.

Putins Krieg in der Ukraine: Ukrainische Sturmbrigade nennt Charkiw-Offensiv von Russland „intensiv“

Der US-Zeitung Newsweek zufolge hat der Telegram-Kanal der dritten Sturmbrigade der ukrainischen Armee gepostet, dass Russland mit Panzern, FPV-Drohnen (First-Person-View) und Flugabwehrraketen vorrücke. Die Frontlinie in der Region Charkiw, die an die Region Luhansk grenzt, sei „eines der intensivsten Gebiete der feindlichen Offensive“.

Seit drei Wochen sondiert Russland Deepstate zufolge Schwachstellen in der Verteidigung der Ukraine. „Es kommt zu ständigen Angriffen auf die Stellungen von drei separaten Angriffsbrigaden.“ Russland würde zwar Soldaten verlieren, aber jede Woche treffen 200 bis 400 frisch mobilisierte Soldaten ein. „Dies reicht sowohl für die Wiederauffüllung als auch für die Erweiterung der Gruppe.“ Bisher habe das zwar keine Erfolge gebracht, aber noch sei die Ukraine „bei weitem“ überlegen.

Ukraine: Analysten von Deepstate warnen eindringlich vor Wiederholung von Fehlern

Und dann werden die Warnungen der Analysten von Deepstate noch eindringlicher. „Den verfügbaren Informationen zufolge plant der Feind, die Strategie des letzten Jahres mit einem Ausstieg zunächst zur Linie Nadiya-Novoyehorivka und dann nach Pershotravneve-Cherneshchyna zu wiederholen.“

Es sei wichtig, die Fehler des letzten Jahres nicht zu wiederholen. Das Niveau der militärischen Führung habe zugenommen. „Besorgniserregend ist auch die Anwesenheit einer beträchtlichen Anzahl von Söldnern, die hauptsächlich für Angriffs- und nicht für Verteidigungsaktionen eingesetzt werden.“ Im vergangenen Jahr habe nur eine Verstärkung der Streitkräfte „die Front vor dem Scheitern bewahrt.“ Im Jahr 2023 hatte es intensive Kämpfe sowie viele Tote und Verletzte um den Ort Borowa gegeben. (kat)

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