Hilfe an der Ukraine-Front: Russland schickt jetzt neues „Mutterschiff“ in den Drohen-Krieg
Russland meldet, einen Drohnenträger zu entwickeln: „Burya-20“ lokalisiert Ziele mithilfe von künstlicher Intelligenz – und schickt dann die Drohnen los.
Moskau – Der Ukraine-Krieg ist nicht nur der erste Cyberkrieg im großen Stil, sondern markiert auch auf dem Schlachtfeld einen Wandel: Drohnen prägen die moderne Kriegsführung zunehmend. Millionen Euro teure Panzer erweisen sich als leichte Beute für die kleinen unbemannten Flugobjekte. Sowohl Kiew als auch Moskau investierten deshalb in die Weiterentwicklung der Technologie. Nun will Russland eine Art „Drohnenträger“ entwickelt haben, der sogenannte First-Person-View-Drohnen an ihren Einsatzort an die Ukraine-Front transportiert und Ziele mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Streitkräfte von Wladimir Putin erkennt.
Für die Front im Ukraine-Krieg: So funktioniert Russlands neuer Drohnenträger
Das Unternehmen Llc Spc Berkut mit Sitz in der russischen autonomen Republik Burjatien hat eigenen Angaben zufolge eine Art Drohnenträger entwickelt, der mehrere FPV-Drohnen für Putins Streitkräfte tragen kann. Die Trägerdrohne habe „ein Startgewicht von 50 Kilogramm, kann eine Nutzlast von 15 Kilogramm tragen und hat eine maximale Flughöhe von 3.000 Metern“, erklärte ein Sprecher des Unternehmens der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass vergangenen Mittwoch (4. September) am Rande des Eastern Economic Forum. Die Regierung der Republik Burjatien unterstützt dem Bericht zufolge die Entwicklung für Russlands neuste Erfindung im Drohnen-Krieg finanziell.
Die Hauptkamera des Drohnenträgers funktioniere demnach aus zwei Kilometern Entfernung effektiv und erkenne potenzielle Ziele mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). Dem Sprecher zufolge scanne die KI auf den Kamerabildern die Oberfläche. Die Aufnahmen gleicht die KI demnach mit einer „Bibliothek von Bildern“ ab, die zuvor in die Datenbank geladen wurden. Sofern die Trägerdrohne etwas „Verdächtiges sieht, wird ein Signal an das Bodenkontrollzentrum gesendet, das eine Entscheidung über einen Angriff trifft“, hieß es vom Hersteller weiter. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren.
Russland testet neues Drohnen-Trägersystem für die Ukraine-Front: „Burya-20“ als Sperrmunition
Angaben des Herstellers zufolge können die Drohnen mithilfe des neuen Trägers „Burya-20“ im Durchschnitt 70 Kilometer vom Bodenkontrollpunkt entfernt abgesetzt werden. „Wenn man die FPV-Drohne aus drei Kilometern Höhe abwirft, wird sie praktisch zu einer Sperrmunition, sodass sie sich bis zu 15 km vom ‚Drohnentransporter‘ entfernen kann“, erklärte der Sprecher gegenüber Tass weiter.
Als Sperrmunition wird jene Art von Waffen bezeichnet, die über einem bestimmten Gebiet kreisen, bis ein konkretes Ziel erkannt wird, das sie dann angreifen. Wie viele Drohnen das „Mutterschiff“ mit sich führen kann, war zunächst nicht bekannt.
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Neue Hilfe für Putins Streitkräfte an der Ukraine-Front:
„Die Drohne hat die Tests auf dem Testgelände erfolgreich bestanden, wir beginnen mit der Produktion in kleinem Maßstab für weitere Tests“, hieß es von dem Unternehmen. Die in Serie produzierte Vorgängerversion „Burya-10“ setzt Russland demnach bereits an der Front im Ukraine-Krieg ein.
Im Mai hatte das Fachportal Defense Express berichtet, dass die Ukraine ein entsprechendes Trägersystem für Drohnen entwickelt habe, das sich noch in der Testphase befände. Kiew arbeitet zudem auch an Drohnen mit immer größerer Reichweite. Das ist auch aus der Not geboren: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirbt seit langem für die Erlaubnis, mit westlichen Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Gebiet beschießen zu dürfen.