Deutsche Bundeswehr-Fregatte auf brisantem Kurs: „Sie beobachten uns“

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Die deutsche Marine steht vor einer bedeutsamen Entscheidung. Auf dem Weg nach Manila könnte sie die Meerenge zwischen China und Taiwan befahren.

Incheon – Nachdem Einsatz der Fregatte „Hessen“ im Roten Meer nimmt die Fregatte „Baden-Württemberg“ bald Kurs auf die Philippinen auf. Doch bevor sie dort ankommt, könnte sie einen Weg wählen, den seit 22 Jahren kein deutsches Marineschiff mehr befahren hat: die Meerenge zwischen China und Taiwan. China könnte eine Durchfahrt als Affront auffassen. Immerhin hatte die Regierung vor einer Durchfahrt gewarnt. Die deutsche Marine hält sich bedeckt.

Trotz chinesischer Warnung: Deutsche Fregatte vor möglicher Fahrt durch Taiwanstraße

Die Führung der deutschen Fregatte „Baden-Württemberg“ möchte eine mögliche Fahrt durch die Meerenge zwischen Taiwan und China aus Gründen der „operativen Sicherheit“ nicht kommentieren. „Wir nehmen hier die Freiheit der internationalen Gewässer wahr. Es gibt also keinen Grund, irgendetwas über die Route zu sagen, die wir befahren“, sagte Axel Schulz, Flottenadmiral der deutschen Marine im südkoreanischen Hafen von Incheon.

Die Fregatte „Baden-Württemberg“ der deutschen Marine steht vor einer bedeutenden Entscheidung. © kyodo/dpa

Die Fregatte „Baden-Württemberg“ und der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ befinden sich während ihrer Pazifik-Mission derzeit in Südkorea, wo sie zuletzt an der Überwachung von UN-Sanktionen gegen Nordkorea beteiligt waren. Sollte die Fregatte vor ihrem nächsten Halt in Manila nun die zwischen China und der gleichnamigen Insel gelegene Taiwanstraße durchqueren, wäre es das erste Mal seit 2002, dass ein deutsches Marineschiff diese Route wählt.

Deutsche Marine von Chinesischer verfolgt: „Sie beobachten uns“

Während ihrer Pazifik-Mission wurde die deutsche Fregatte regelmäßig von Schiffen der chinesischen Marine verfolgt. „Sie beobachten uns, aber das geschieht alles aus sicherer Entfernung. Das ist nichts, was uns beunruhigt“, sagte Flottenadmiral Schulz. Bereits im Vorfeld der Pazifik-Mission hatte China vor einer Durchfahrt gewarnt.

Die Volksrepublik habe das Recht auf freie Schifffahrt stets respektiert, lehne es aber entschieden ab, dass ein Land im Namen der Freiheit der Schifffahrt China provoziere und seine Souveränität bedrohe, sagte Außenamtssprecher Lin Jian im Mai. Die Regierung betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will die demokratische Inselrepublik und von Peking unabhängige Regierung notfalls auch mit militärischer Gewalt mit dem Festland vereinen. (vk/dpa)

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