Neue Bedrohung statt Ende des Ukraine-Kriegs: Putin bildet weitere Divisionen – Sorge vor Eskalation

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Russland expandiert seine Streitkräfte massiv. Selenskyj warnt vor neuen Gefahren im Ukraine-Krieg. Frieden scheint in weiter Ferne.

Kyiv – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schaut mit Sorge auf die militärische Aufrüstung Russlands. Er erklärte, dass Russland „neue Divisionen bildet“ und die Anzahl der Produktionsstätten für militärische Ausrüstung erhöht. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass Moskau wenig Interesse an Friedensverhandlungen mit Kiew zeigt.

Russland kündigte neue Division an – Interesse an Frieden fraglich

Wie das US-Magazin Newsweek berichtet, betonte Selenskyj, dass ukrainische Geheimdienstberichte „bestätigen, dass Russland neue Divisionen bildet und neue militärische Produktionsanlagen entwickelt.“ Der ehemalige russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte Anfang 2023 angekündigt, dass Russland seine Streitkräfte erweitern und bis Ende 2024 insgesamt 14 neue Divisionen aufstellen werde.

Russische Artillerie nimmt ukrainische Stellungen bei Pokrowsk unter Beschuss.
Russische Artillerie nimmt ukrainische Stellungen bei Pokrowsk unter Beschuss. © IMAGO / SNA

Die amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) äußerte sich dazu, dass unklar sei, ob Selenskyjs Aussagen direkt auf Schoigus Ankündigungen bezogen seien. Das ISW kommentierte weiter: „Solche russischen Pläne lassen darauf schließen, dass Russland, nicht die Ukraine, die Partei ist, die ernsthafte Verhandlungen ablehnt und aktiv auf einen langwierigen Krieg statt auf Frieden drängt, während sie gleichzeitig die Voraussetzungen für einen möglichen größeren Konflikt mit der Nato schafft.“

Russische Armee soll auf 1,5 Millionen Soldaten anwachsen

Selenskyj sagte laut Newsweek: „Sie verstärken ihre Armee jetzt um mehr als hunderttausend Soldaten“, was darauf hindeute, dass der Kreml nicht an einer Beendigung des fast dreijährigen Krieges interessiert sei, sondern militärische Aktionen „nicht nur gegen die Ukraine“ fortsetzen wolle.

Im September 2024 erklärte Präsident Wladimir Putin, dass die russische Armee um 180.000 Soldaten auf insgesamt 1,5 Millionen aktive Soldaten anwachsen werde. Russland zieht seine Streitkräfte aus verschiedenen Quellen zusammen. Die Mehrheit der Soldaten wird durch Wehrpflicht rekrutiert und dient in der Regel ein Jahr. Zusätzlich erhält Moskau Personal durch Verträge mit dem Verteidigungsministerium. Der Kreml kann auch Reservisten mobilisieren, wenn nötig.

Russland rekrutiert Sträflinge

Zur Verstärkung seiner Truppen hat Moskau Separatisten aus der Ostukraine, Einheiten aus der russischen Republik Tschetschenien unter der Führung von Ramsan Kadyrow, einem engen Verbündeten Putins, sowie Söldner wie die der Wagner-Gruppe eingesetzt.

Auch inhaftierte Sträflinge oder Personen, die in „Strafeinheiten“ oder „Storm-Z“-Trupps geschickt wurden, sind stark in die Kämpfe involviert. Darüber hinaus hat Russland ausländische Staatsangehörige angeworben, indem es ihnen ein attraktives Gehalt und die russische Staatsbürgerschaft angeboten hat.

Trump will Moskau und Kiew an den Verhandlungstisch bringen

Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Bemühungen von Präsident Donald Trump Früchte tragen werden, um Moskau und Kiew an den Verhandlungstisch zu bringen und einen Waffenstillstand zu erreichen. Trump hatte im November sein Amt angetreten und versprochen, den größten Landkonflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Bislang ist es ihm jedoch nicht gelungen, einen von den USA vermittelten Waffenstillstand für die Ukraine zu erzielen, obwohl er angedeutet hat, dass Gespräche mit Selenskyj und Putin in Planung seien. (sot)

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