Erfolg gegen Putin im hybriden Krieg: Ukraine erbeutet angeblich Geheiminfos von Waffen-Konzern

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Der ukrainische Geheimdienst ist Berichten zufolge an geheime Informationen eines russischen Drohnen-Herstellers gelangt – was im Krieg helfen könnte.

Kiew – Im Kampf gegen den russischen Aggressor ist der Ukraine offenbar ein kleiner Coup gelungen: Im hybriden Krieg – und just beim so wichtigen Thema Drohnenkrieg. Dort drohte Kiew zuletzt Berichten zufolge ins Hintertreffen zu geraten.

Nun heißt es, der ukrainische Militärgeheimdienst sei an 100 Gigabyte geheimer Dokumente eines Herstellers von Kriegsgerät gelangt. Außerdem sei eine ukrainische Hacker-Gruppe an persönliche Informationen von Klienten und Klientinnen der russischen Alfa-Bank gelangt und habe diese online veröffentlicht. Darüber berichtete zuletzt die Kyiv Post. Informationen über Kriegs-Erfolge sind gleichwohl immer mit Vorsicht zu genießen.

Ukraine erbeuteten Waffen-Dokumente – Wert 1,5 Milliarden US-Dollar?

Bei den erbeuten Dokumenten handele es sich um technologische Informationen des Special Technological Center (STC), eines militärisch-industrieller Unternehmens mit Sitz in St. Petersburg, das seit 2016 mit Sanktionen belegt ist. Das SCT trägt laut Kyiv-Post die Verantwortung für einen signifikanten Anteil der Produktion von militärischer Ausrüstung und Infrastruktur, die Russland im Krieg gegen die Ukraine einsetzt.

Die Dokumente, an die der Militärgeheimdienst der Ukraine gelangt sei und deren Wert Militär-Fachleute angeblich auf 1,5 Milliarden US-Dollar schätzen, sollen Informationen zu 194 Themen der militärischen Kriegsführung Russlands enthalten – darunter auch Zeichnungen, Patente und Software-Informationen, die die zukünftige russische Kriegsführung betreffen könnten.

Expertise zur Drohnen-Herstellung würden Ukraine im Krieg helfen

Gerade spezifische Informationen aus Dokumenten zur Herstellung und Weiterentwicklung von Drohnen könnten der Ukraine aktuell sehr weiterhelfen: Der ukrainische Bedarf an Drohnen wird laut der Denkfabrik Royal United Services Institute als hoch eingeschätzt. Die Ukraine verliere derzeit jeden Tag um die 10.000 Stück, importiert oder aus einer Herstellung. Gleichzeitig sollen Drohnen die Risiken für die Zivilbevölkerung verringern. Laut Kyiv Post entwickele sich die Ukraine aktuell zu einem wichtigen Zentrum für die Innovation und Produktion von Drohnen, in der Abwehr wie auch im Angriff.

Das ukrainische Hauptdirektorat für Nachrichtendienste zeigte sich stolz und kündigte an: „Dies ist ein bedeutender Schlag gegen das terroristische Moskau: Das Archiv wird bereits genutzt, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken und den Aggressorstaat zu schwächen“. Geglückt sei der Erhalt der Dokumente nur durch eine effektive Kooperation mit „patriotischen Mitgliedern der Öffentlichkeit und der Mediengemeinschaft“.

Mikhail Fridmann, Mitgründer der Alfa Group, einer der größten russischen privaten Industrie- und Finanzkonzerne, in Moskau.
Mikhail Fridmann, Mitgründer der russischen Alfa Group, war bestimmt nicht sonderlich erfreut über die Veröffentlichung seiner Firmendaten. © Imago / Itar-Tass

Eine ukrainische Hacker-Gruppe erbeutet Kundendaten von russischer Privatbank

Das Portal meldete auch von einen geglückten Hacker-Angriff einer ukrainischen Gruppe namens „Kiborg“ nennt. Kiborg sei an eine Tabelle gelangt, mit 115.217.571 Datensätzen zu natürlichen und juristische Kunden und Kundinnen der russischen Alfa-Bank. Die Alfa-Bank ist die größte Privatbank in Russland. 

Die Informationen wurden anschließend von der Hacker-Gruppe präsentiert. Die Gruppe erklärter auf ihrer Webseite, sie wolle mit der Veröffentlichung Mikhail Fridman, den Gründer der Alfa Group, grüße. Dieser habe allerdings noch nicht reagiert. Ironisch fügte Kiborg hinzu: „Vielleicht wird er eines Tages eher bereit sein, mit uns zu sprechen.“ Bereits zuvor waren ukrainischen Hackern einige Operationen gegen das russische Finanzwesen gelungen. (soru)

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