Kein Ende im Ukraine-Krieg: Kiew gelingt wohl Angriff auf Putins Drohnenfabrik
Die Ukraine greift eine russische Waffenfabrik an. Selenskyj nennt neue Zahlen zu Putins Drohnenangriffen. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Ukraine nimmt Putins Drohnenfabrik ins Visier – Kein Ende des Ukraine-Kriegs in Sicht.
- Russlands Verluste an der Front im Ukraine-Krieg weiter hoch – Die Streitkräfte von Wladimir Putin erleiden an der Front hohe Verluste
Kiew/Moskau – Drohnen haben in den vergangenen Jahren eine zentrale Rolle im Ukraine-Krieg eingenommen – entlang der Frontlinie und im Hinterland. Wegen der andauernden Angriffe von Russland auf Städte in der Westukraine hat Kiew bei einem Angriff in der Nacht zum Mittwoch eine russische Drohnenfabrik ins Visier genommen. Die Streitkräfte von Russlands Präsident Wladimir Putin schicken derweil weiter iranische Shahed-Drohnen in Richtung der Ukraine.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Ukraine nimmt Putins Drohnenfabrik ins Visier
Russische Behörden haben am Mittwochmorgen (25. Juni) mehrere Sachschäden nach nächtlichen Drohnenangriffen der Ukraine gemeldet. Demnach wurden ein Getreidesilo, eine Schule, Wohnhäuser und ein Sportkomplex in der Region Rostow östlich der Ukraine beschädigt.
Auch in der Stadt Taganrog, wo sich die Atlant-Aero-Drohnenfabrik befindet, sollen nach Angaben des Gouverneurs mehrere Gebäude getroffen worden sein. Militär-Bloggern zufolge sei der Betrieb das zentrale Ziel des Angriffs gewesen. Auf dem Kurznachrichtendienst X veröffentlichte Videos sollen eine Explosion nach dem Drohnenangriff zeigen. Die Aufnahmen können jedoch nicht unabhängig überprüft werden.
Das Portal The Kyiv Independent berichtet von Schäden an der Fabrik in der Region Rostow. „Etwas Unbekanntes flog in das Atlant-Aero-Werk in Taganrog“, zitiert das Portal Andrii Kovalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine. In dem Werk soll unter anderem die russische Drohne „Orion“ produziert werden, die für Angriffe im Ukraine-Krieg eingesetzt wurde.
Angriffe im Hinterland: Putin setzt fast 30.000 Shahed-Drohnen im Ukraine-Krieg ein
Der Hauptbestandteil der russischen Drohnenflotte im Ukraine-Krieg besteht jedoch nach wie vor aus iranischen Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed-136. Russland hat die Ukraine seit Kriegsbeginn nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit 28.743 Kampfdrohnen des iranischen Bautyps angegriffen. Allein in diesem Juni seien es 2.736 gewesen, sagte Selenskyj in einer Rede vor dem niederländischen Parlament am Dienstag, die er anschließend in den sozialen Medien veröffentlichte.
Das russische Militär setzt die Drohnen in seinem seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskrieg vor allem bei nächtlichen Angriffen ein, die immer wieder Wohngebiete treffen. Ohne das „iranische Regime“ wäre Russland dazu nicht in der Lage gewesen, sagte Selenskyj. „Moskau respektiert niemals wirklich ein Bündnis und verrät stets seine sogenannten Partner, baut aber dennoch Beziehungen zu blutigen Regimen auf. Mit solchen Freunden verbessert Russland lediglich seine Fähigkeit zu töten.“
Russlands Verluste an der Front im Ukraine-Krieg weiter hoch
Während die gegenseitigen Drohnenangriffe im Ukraine-Krieg auf Ziele im Hinterland andauern, sind die Verluste entlang der Frontlinie weiterhin hoch.
Kategorie | Verluste |
---|---|
Soldaten | 1.014.650 (+950 im Vergleich zum Vortag) |
Panzer | 10.967 (+1) |
Artilleriesysteme | 29.569 (+58) |
Drohnen | 42.046 (+131) |
Gepanzerte Fahrzeuge | 22.885 (+6) |
Quelle: Generalstab der Streitkräfte der Ukraine, 25. Juni
Allein in den vergangenen 24 Stunden soll Russland nach Angaben des ukrainischen Generalstabs 950 Soldaten verloren haben. Vor einigen Tagen überschritt die Zahl der Verluste in Putins Streitkräften nach knapp 3,5 Jahren Krieg die Millionen-Marke. Die Zahlen können jedoch nicht unabhängig verifiziert werden. (Redaktion mit Agenturen)