Gegen elektronische Kriegsführung Russlands: Ukrainische Drohnen werden ständig verbessert

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Ein mobiler Drohnen Abwehrtrupp trainiert nachts den Abschuss russischer Drohnen östlich der Hafenstadt Odessa: In der Drohnentechnik liefern sich die Ukraine und Russland einen Wettlauf. © picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Start-ups aus der Ukraine spielen eine wichtige Rolle für die Verteidigung gegen Russland. Westliche Experten schauen genau hin oder sind beteiligt.

Kiew - In Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine verlieren immer noch viele Soldaten auf beiden Seiten ihr Leben. In der russischen Charkiw-Offensive sollen russische Soldaten Bomben zum Opfer gefallen sein, an anderen Orten ist von Stellungskriegen mit großen Waffen die Rede. Gleichzeitig spielen weiterhin Drohnen eine große Rolle: Ukrainische Drohnen sollen derzeit vor allem auf Russlands Energieinfrastruktur abzielen.

Gleichzeitig greift eine modifizierte ukrainische Drohne russische Kampfjets an. Was steckt hinter der Drohnentechnik aus der Ukraine? Das nach eigenen Worten größte Newsportal für Verteidigung aus den USA, Breaking Defense, hat sich bei ukrainischen Start-ups umgesehen.

Drohnen im Ukraine-Krieg: Start-ups suchen einen Weg durch das „Funk-Chaos“

Was die Opfer und das Elend an der Frontlinie angeht, scheint dieser Konflikt aus der Zeit gefallen zu sein, schreibt Breaking Defense. Die Kämpfe würden eher an die beiden Weltkriege erinnern. Gleichzeitig „ist diese Frontlinie mit ziemlicher Sicherheit das Konfliktgebiet mit der höchsten Signaldichte in der Menschheitsgeschichte“. Start-ups aus der Ukraine würden genau damit ringen: Ukrainische Drohnen könnten teilweise kein GPS-Signal mehr empfangen und seien deshalb nicht mehr zu steuern.

Die Ukraine würde inzwischen viele kleine, flexible Teams einsetzen. Aber nicht nur solche, die Drohnen herstellen und steuern. Ein wichtiges gegen Russland agierendes ukrainisches Start-up sei etwa die Firma Falcons. Ihre Aufgabe: Das Chaos der Funksignale verstehen und „das Bedrohungssignal im Lärm zu finden.“ Nach Aussagen des technischen Leiters von Falcons komme es dabei vor allem auf eines an: Die eigenen Drohnen von den feindlichen Drohnen zu unterscheiden. „Im Grunde genommen müssen Sie sie in Echtzeit verfolgen und wir sprechen hier von großen Zahlen, faszinierenden Daten. Wenn Sie die Daten erweitern, können Sie praktisch jede Drohne in der Luft verfolgen.“

Gemeinsame Drohnenentwicklung – westliche Firmen arbeiten mit ukrainischen Start-ups zusammen

Bei all dem würden westliche Experten momentan sehr interessiert zusehen, wie das Wall Street Journal schreibt. Auch Russland verbessert konstant die Drohnentechnik im Ukraine-Krieg – die Techniker beider Länder befinden sich in einem Wettkampf und die Geschwindigkeit zählt: „Russische Störsender sind ein entscheidender Faktor bei der Herstellung von Drohnen“, sagte Vadym Yunyk, Mitbegründer von ISR. Ein Hersteller müsse nun in der Lage sein, Änderungen an Drohnen vorzunehmen, ohne das übliche Maß an Forschung und Entwicklung durchzuführen, fügte er demnach hinzu. Entscheidende Faktoren aktuell: Die Geschwindigkeit, mit der Drohnen Frequenzen wechseln können, oder mit möglichst wenig Steuerung auskommen.

„Die Ukraine ist ein interessanter Markt. Dort werden viele Technologien schnell und auf der Grundlage realer Erfahrungen entwickelt“, sagte ein US-Experte gegenüber dem Wall Street Journal. Demnach haben westliche Firmen Interesse, sich über technische Entwicklungen auszutauschen, zu investieren und zusammenzuarbeiten. Unter anderem Firmen aus Deutschland und den USA seien bereits daran beteiligt, die Entwicklung ukrainischer Drohnen voranzutreiben. (kat)

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