„Drohnen-Sanktionen“: Ukraine attackiert erneut Putins wunden Punkt – Russlands Wirtschaft zerfällt

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Ukrainer versetzen der russischen Wirtschaft wiederholt schwere Schläge. Neben den Sanktionen quälen Putin Sorgen, dass eine wichtige Einnahmequelle weiter einbricht.

Moskau – Angriffe der ukrainischen Streitkräfte werden gnadenloser – und treffen Russlands Wirtschaft immer härter: Seit geraumer Zeit werden sensible Bereiche der russischen Infrastruktur zum Ziel der Ukrainer. Nach dem jüngsten Angriff auf Russlands Wirtschaft betonten ukrainische Quellen, der SBU (Sicherheitsdienst der Ukraine) werde seine Bemühungen fortsetzen, Russlands wirtschaftliches Potenzial zu zerstören.

Ukraine greift Russlands Wirtschaft an – Ölraffinerien brennt offenbar

Am 18. Juni 2024 griffen ukrainische Drohnen Ölraffinerien in der südrussischen Stadt Asow in der Oblast Rostow an. Wie eine Quelle dem Rundfunkveranstalter Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) mitteilte, sei eine spezielle Operation des SBU für den nächtlichen Angriff am 18. Juni verantwortlich gewesen. Der Angriff habe starke Brände in der Oblast Rostow ausgelöst. Die Drohnen zielten auf zwei Öldepots in Rostow, die über 22 Ölreservoirs verfügen, so die Quelle. Diese Angaben ließen sich bislang nicht verifizieren.

Russlands Präsident Wladimir Putin
Präsident Putin bereiten neben Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft Ukraine-Angriffe große Probleme. © Michael Klimentyev / Sputnik / K/dpa

Der SBU werde weiterhin ihre „Drohnen-Sanktionen“ gegen russische Ölraffinerien fortführen und Möglichkeiten der russischen Wirtschaft einschränken, Mittel zur Kriegsführung gegen die Ukraine zu liefern, sagte eine Quelle der Kyivindependent. Russischen Angaben zufolge gab es keine Opfer beim Drohnenangriff. Der Gouverneur von Rostow, Wassili Golubew sagte laut Medienberichten, das Feuer sei nicht auf andere Einrichtungen übergegangen oder habe eine Bedrohung für die Bewohner dargestellt.

Ukraine zielt auf Herz der russischen Wirtschaft – Druck auf Putin wächst

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs zielen Ukrainer vor allem bei Drohnenangriffen auf die Energieinfrastruktur in Russland, um unter anderem die Treibstoffreserven des Militärs zu schwächen. So haben die Ukrainer Ende April ein Öllager in Rosneft in Jarzewo und Rasdorowo in der Region Smolensk getroffen. „In diesen Stützpunkten lagerten 26.000 Kubikmeter russischer Treibstoff. Nach den starken Explosionen kam es zu einem Großbrand und zur Evakuierung des Personals in den Anlagen“, berichtete n-tv am Mittwoch (24. April) unter Berufung auf die Quelle.

Aufgrund der verstärkten ukrainischen Drohnenangriffe ist Präsident Wladimir Putin möglicherweise gezwungen, Benzinimporte aus dem benachbarten Belarus zu beziehen. Die Idee dahinter: möglichen Engpässen auf dem heimischen Markt entgegenwirken. Dies geht aus einer Analyse des Institute for the Study of War (ISW) vom März 2024 hervor, die sich auf Medienberichte stützt.

Die Unterstützung aus Belarus soll laut Reuters der russischen Ölindustrie ermöglichen, umfangreiche Reparaturen an den durch die ukrainischen Drohnenangriffe beschädigten Ölraffinerien durchzuführen. Vier Quellen aus Industrie und Handel berichteten der Nachrichtenagentur, dass Russland seine Benzinimporte aus Belarus auf fast 3.000 Tonnen in der ersten Märzhälfte erhöht habe.

Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft und Ukraine-Taktiken quälen Putin

Putin, der auch wegen der Sanktionen einen massiven Einbruch bei Einnahmen im Ölgeschäft kompensieren muss, steht vor der Herausforderung, den Schutz für russische Ölraffinerien weiter auszubauen. Artjom Werchow, ein Beamter des russischen Energieministeriums, ließ laut RFE/RL im März 2024 verlauten, dass man Öl- und Gasinfrastrukturen mit Raketensystemen schützen wolle.

Experten gehen laut RFE/RL jedoch davon aus, dass die Ukrainer dank ihres raschen technologischen Fortschritts und der wachsenden Zahl unbemannter Flugzeuge der russischen Verteidigung überlegen sein werden. Besonders wenn die Ukrainer mit einer Großzahl an Drohnen angreifen, könnte Russland im Nachteil sein. (bohy mit Material von Reuters)

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