Ukraine improvisiert: Chipsdosen-Drohnen fügen Putins Panzern schwere Verluste zu

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Pringles als Kriegswaffe: Ukrainische Soldaten werden erfinderisch und nutzen sogar Chipsdosen als Bomben gegen russische Panzer.

Kiew – Die Ukraine nutzt ungewöhnliche Mittel, um sich im russischen Angriffskrieg gegen die Invasoren aus Moskau zu verteidigen. Weil nicht immer alle Materialien verfügbar sind, gehen ukrainische Soldaten sogar dazu über, Chipsdosen für Angriffe auf russische Panzer zu benutzen und so für hohe Verluste bei den Armeen des Kremls sorgen. Das geht aus einem Bericht von Defense News hervor.

Ukraine-Krieg: Drohne fliegt Pringles mit Sprengstoffmischung auf russischen Panzer

Dabei füllte ein Soldat wohl im Kampf um Awdijiwka eine Pringles-Dose mit Sulfat und Plastiksprengstoff. Zuvor hatte er die Chips gegessen. Die Pringles-Dose ließ er laut dem Bericht nach einem Flug mit einer Drohne auf ein russisches Panzerfahrzeug fallen und machte das Fahrzeug unbrauchbar, das anschließend durch weitere Einschläge zerstört wurde. Dabei kostete die Drohne des Tpys DJI Mavic 1000 Dollar, der Sprengstoff 100 und die Dose Pringels 1,50 Dollar.

Als die US-Hilfe für die Ukraine Ende 2023 vorübergehend versiegte, mussten die ukrainischen Soldaten erfinderisch werden. Der Mangel an Artilleriegeschossen sorgte für den Aufstieg kostengünstiger Drohnen als zentrales Verteidigungsinstrument. Allein im vergangenen Jahr produzierte die Ukraine 2,2 Millionen Drohnen, in diesem Jahr sollen es fünf Millionen werden.

Drohenkrieg zwischen Ukraine und Russland: Gegenseitiges Wettrüsten

Der Drohnenkrieg zwischen der Ukraine und Russland ist auch ein gegenseitiges Wettrüsten. Laut Defense News begannen ukrainische Soldaten, Störsender mit sich zu führen, die die Live-Übertragung zwischen dem russischen Piloten und der Drohne unterbrechen konnten, wodurch die Plattform mitten im Flug außer Gefecht gesetzt wurde. Die Russen reagierten, indem sie Drohnen mit weniger als einem Millimeter breiten Glasfaserkabelspulen ausstatteten, um Störversuchen standzuhalten.

Beide Seiten berichteten zuletzt von Opfern durch gegnerische Drohnenangriffe. Bei russischen Drohnenangriffen im Nordosten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben drei Menschen getötet worden. Bei den Opfern handele es sich um einen fünfjährigen Jungen, einen 52-jährigen Mann und eine 84-jährige Frau, teilte die Staatsanwaltschaft in der Region Sumy am Dienstag (24. Juni 2025) mit. Weitere sechs Menschen seien verletzt worden. Mehrere Wohnhäuser wurden den Angaben zufolge zerstört. Weitere Häuser und Autos seien beschädigt worden, erklärte die Behörde.

Russland und Ukraine fliegen vermehrt Drohnenangriffe

Auch in anderen Regionen gab es russische Drohnenangriffe. Fünf Menschen seien in der nordostukrainischen Region Charkiw verletzt worden, teilten die ukrainischen Behörden im Onlinedienst Telegram mit. Weitere vier Menschen wurden demnach in der Region Dnipro verletzt.

Die Ukraine nutzt Pringles-Dosen im Kampf gegen russische Panzer
Die Ukraine nutzt Pringles-Dosen im Kampf gegen russische Panzer © IMAGO/John Marshall Mantel / SNA

Unterdessen berichteten die russischen Behörden, eine Drohne habe in der Nacht ein Wohnhaus in Moskau getroffen. Zwei Menschen, darunter eine schwangere Frau, seien verletzt worden. „Etwa hundert Menschen, darunter 30 Kinder, wurden aus dem Gebäude evakuiert“, erklärte der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow. Zwei weitere Drohnen seien abgeschossen worden. Mehr als drei Jahre nach dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine haben Moskau und Kiew ihre Drohnenangriffe zuletzt verstärkt. Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine scheiterten bislang. Die Ukraine und der Europarat wollen Putin indes vor Gericht bringen. (cgsc mit afp)

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