Kein sicherer Hafen mehr: Ukrainische Drohnen greifen Putins Flotte auch am Rückzugsort an
Laut russischen Angaben soll die Ukraine den Hafen der Stadt Noworossijsk angegriffen haben. Dort ist die Schwarzmeerflotte des Landes stationiert.
Noworossijsk – Der Angriff sei in den frühen Morgenstunden erfolgt. In der Nacht auf den 5. September sollen mehrere unbemannte Wasserfahrzeuge den Hafen der russischen Stadt Noworossijsk angegriffen haben, wie Bürgermeister Andrej Krawtschenko mitteilte. Noworossijsk gilt als der wichtigste Hafen Russlands am Schwarzen Meer, für die Militärlogistik des Landes ist er von enormer strategischer Bedeutung.
Das russische Verteidigungsministerium meldete ebenfalls am Donnerstag, dass die russischen Streitkräfte in der Nacht zwei unbemannte Boote im nordöstlichen Teil des Schwarzen Meeres zerstört haben. Darüber berichtet unter anderem die ukrainische Zeitung Kyiv Post. Ob es sich um die Schiffe gehandelt hat, die den Hafen attackiert haben, geht aus den Angaben nicht hervor.

Ukraine greift mit unbemanntem Wasserfahrzeug an: Hafen in Noworossijsk attackiert
Die Ukraine äußerte sich bislang nicht zum Angriff auf Noworossijsk. Das Land verfügt über drei unterschiedliche Typen von USV, so die international gängige Abkürzung für unbemannte Wasserfahrzeuge, die den russischen Hafen erreichen könnten: die MAGURA V5 und die SBU-Drohnen Sea Baby und Kozak Mamai. Es ist nicht bekannt, welche der drei beim Angriff auf Noworossijsk eingesetzt wurden.
Der Hafen der 240.000-Einwohner-Stadt ist Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Zuvor hatte Russland die Flotte in Sewastopol, einer Stadt auf der annektierten Halbinsel Krim, stationiert. Nachdem die ukrainische Armee dort aber einen Teil der Flotte zerstört hatte, wurden die meisten Schiffe abgezogen.
Seitdem gerät Noworossijsk und die Region ins Visier der ukrainischen Streitkräfte. In diesem Jahr sollen neben mehreren Angriffen auf dort stationierte Schiffe auch Ölraffinerien und Militärstützpunkte in der Region beschossen worden sein. Die Stadt wurde so auch zum Symbol für die Verwundbarkeit russischer Infrastruktur, liegt sie doch mehrere hundert Kilometer entfernt von ukrainisch kontrolliertem Gebiet. (fmü)