Ukraine macht Putin „feuriges Geschenk“ – doch Trump wird zum Problem

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Die Ukrainer teilen ein Video von einem gewaltigen Himars-Angriff auf die russische Invasionsarmee. Gibt es auch unter Donald Trump Nachschub für Kiew?

Kiew – Der 20. Januar 2025 ist ein Tag, auf den viele politische Beobachter international gespannt blicken. Donald Trump (Republikaner) wird dann in Washington D.C. als 47. Präsident der USA vereidigt.

Ukraine-Krieg: Himars-Raketen fügen Putins russischer Armee erhebliche Verluste zu

Mit voraussichtlich weltpolitisch erheblichen Auswirkungen. Auch auf den Ukraine-Krieg. So bangt Kiew um die Waffen-Lieferungen der Amerikaner, während die ukrainischen Truppen ihr Land beharrlich gegen die militärische Übermacht des brutalen Moskau-Regimes aus Russland verteidigen. Unter empfindlichen eigenen Verlusten.

Am Neujahrstag teilte das ukrainische Verteidigungsministerium ein Video von einem gewaltigen Himars-Angriff, mutmaßlich auf russische Positionen. Mit gleich vier Raketen. Es sei ein „feuriges Geschenk“, hieß es zu dem Posting. Bei der Waffe aus US-amerikanischer Rüstungsproduktion handelt es sich um einen regelrechten Schreck für Kreml-Chef Wladimir Putin. Doch: Wie lange und in welchem Umfang können sie die Ukrainer bald noch einsetzen?

Verluste gegen Russland: Ukraine verlor mehrere Himars-Mehrfachraketenwerfer

Laut Website des United States Department of State, des Außenministeriums der Vereinigten Staaten, hat Washington den Streitkräften der Ukraine seit Frühjahr 2022 „mehr als 40“ High Mobility Artillery Rocket Systems, kurz HIMARS, zur Verfügung gestellt. Wie die Open-Source-Intelligence-Website Oryx am 2. Januar 2025 in ihrer sehr regelmäßig aktualisierten Auflistung zu militärischen Verlusten im Ukraine-Krieg schrieb, gingen bis dahin gegen Putins Invasionsarmee (mindestens) fünf der wuchtigen Himars-Mehrfachraketenwerfer verloren.

Mannschaftsquartiere, Munitionsdepots, Panzer-Werkstätten: Die Himars und die sie bedienenden Besatzungen waren gemeinsam mit der militärischen Aufklärung der Ukrainer umgekehrt für signifikante Verluste der Russen verantwortlich. Ob nun im Donbass, auf der völkerrechtswidrig annektierten Krim oder (mutmaßlich) in den russischen Grenzregionen Belgorod und Kursk. Anfang Juni 2024 schalteten die Ukrainer offenbar mit den vier Meter langen, präzisen und wuchtigen Himars-Lenkwaffen (Durchmesser: 60 Zentimetern) offenbar ein ganzes russisches Luftabwehrsystem S-300 in der Oblast Belgorod aus. Nur ein Beispiel unter vielen.

Wie geht es im Ukraine-Krieg weiter? Russlands Autokrat Wladimir Putin (li.) und der künftige US-Präsident Donald Trump. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / ZUMA Press Wire

ATACMS-Raketen für die Ukraine: Was wird aus den Waffen-Lieferungen aus den USA?

Mit Himars können, je nach Aufmunitionierung, bis zu sechs präzisionsgelenkte M30/31 GMLRS-Raketen und/oder GLSDB-Raketen mit Reichweiten von jeweils bis zu 150 Kilometern abgefeuert werden. Oder aber, mit einem anderen Startmodul auf dem Trägerfahrzeug, eine gewaltige ATACMS-Kurzstreckenrakete mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Der Einsatz jener ATACMS auf solch lange Distanzen hatte das Moskauer Regime um den willfährigen Außenminister Sergej Lawrow sichtlich nervös gemacht.

Aber: Trump hatte sich Ende November gegen einen Einsatz amerikanischer Raketen durch die Ukrainer gegen militärische Ziele in der Russischen Föderation ausgesprochen. „Ich lehne es vehement ab, Raketen Hunderte von Meilen nach Russland zu schicken. Warum tun wir das?“, sagte Trump damals in einem Interview mit dem Magazin Time: „Wir eskalieren diesen Krieg nur und machen ihn noch schlimmer.“

Ich lehne es vehement ab, Raketen Hunderte von Meilen nach Russland zu schicken. Warum tun wir das?

Waffen für die Ukraine: Donald Trump drohte mit Einstellung der Lieferungen

Ein Indiz dafür, dass es für Kiew aus Washington schon bald keine weitreichenden ATACMS mehr gibt? Während Bundeswehr-Offiziere weiter vor einem möglichen militärischen Konflikt zwischen Russland und der Nato warnen, wird gespannt auf die Antwort auf die Frage gewartet, ob der 78-jährige Republikaner die Militärhilfen für die Ukraine sogar ganz herunterfährt. Wie mehrmals angedroht. Anfang Dezember hatte die Noch-Regierung von Joe Biden (Demokraten) binnen weniger Tage zuerst Militärhilfen über 988 Millionen Dollar (umgerechnet rund 962 Millionen Euro) und dann über 725 Millionen Dollar (umgerechnet rund 706 Millionen Euro) zugesagt. Darunter war auch Munition für Raketenwerfer. (pm)

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