Putin macht Jagd auf US-Waffen: Video zeigt erste Zerstörung eines ukrainischen HIMARS

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Russische Militärblogger teilen ein Video, das sehr wahrscheinlich die Explosion eines amerikanischen HIMARS-Mehrfachraketenwerfers der Ukrainer zeigt.

Nikanorivka - Sie galten im Ukraine-Krieg lange als quasi unzerstörbar, doch jetzt soll es erstmals auch einen der ihren erwischt haben. Die Rede ist von den amerikanischen Mehrfachraketenwerfern HIMARS im Dienst der ukrainischen Armee.

Ukraine-Verluste: Russland-Armee zerstört wohl erstmals ein HIMARS-System

Militärblogger aus Russland teilten in den Sozialen Medien ein Video (siehe Tweet unten), das die Zerstörung eines High Mobilitiy Artillery Rocket Systems, so der gesamte Name, zeigen soll. Unbestätigten Berichten zufolge sollen die Bilder es aus dem Osten der Ukraine stammen, Ort und Zeitpunkt der Drohnen-Aufnahmen lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Sehr wahrscheinlich handelt es sich dagegen um ein ebensolches HIMARS-System, von denen die Amerikaner laut Website des US-Außenministeriums dem heimtückisch überfallenen Land bis Ende Dezember 2023 insgesamt 39 Exemplare geliefert hatten. Seither stellten die USA jedoch wegen der Blockade der Republikaner im Kongress keine schweren Waffen mehr bereit. Seit Februar 2022 war indes bislang kein einziger Verlust eines HIMARS bekannt geworden.

Russische Verluste in der Ukraine: HIMARS setzt den Truppen von Wladimir Putin zu

Der auf dem Drohnen-Video abgebildete HIMARS-Mehrfachraketenwerfer war offenbar an einem Waldrand abgestellt. Ob es Verluste unter den bedienenden Soldaten gab, ist nicht überliefert. Kiew hat bisher den mutmaßliche Verlust des HIMARS jedenfalls nicht bestätigt. Der Mehrfachraketenwerfer, dessen Prototyp im Jahr 1999 vorgestellt wurde, hat den Invasionstruppen des imperialistischen Kreml-Machthabers Wladimir Putin in den vergangenen zwei Jahren heftige Verluste beigebracht.

Zum Beispiel, als jüngst zwei russische Raketenwerfer „Grad“ durch eine mutmaßliche GLSDB-Bombe aus einem HIMARS bei Kreminna auf einen Schlag vernichtet wurden. Und: Kürzlich wurden ukrainischen Angaben zufolge angeblich etliche russische Soldaten durch einen HIMARS-Treffer bei einer Zeremonie in der Siedlung Oleniwka in der Region Donezk getötet. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

HIMARS aus den USA: Lukratives Ziel für Wladimir Putins Truppen in der Ukraine

Die M142, so die Typ-Bezeichnung des US-Militärs für das Artilleriesystem, gilt wegen ihres Radantriebs und einer Höchstgeschwindigkeit von bis 94 km/h als sehr flexibel einsetzbar. Vereinfacht: Schnelles Schießen und unmittelbares Verstecken vor Gegenfeuer sind damit gut umsetzbar. Das wurde in diesem Fall aber offenbar verhängnisvoll vernachlässigt. Der Schlag gegen das HIMARS-System soll sich russischen Bloggern zufolge beim Dorf Nikanorivka ereignet haben, rund 40 Kilometer nordwestlich von Awdijiwka, was sich ebenso wenig verifizieren lässt wie die Behauptung, dass der russische Angriff angeblich mit einer Iskander-M-Rakete erfolgte.

Es wäre ein herber Rückschlag für Kiew: Die HIMARS-Raketen sollen nicht zuletzt eine Reichweite von bis zu 80 Kilometern haben. Und: Die präzisionsgelenkten Boden-Boden-Raketen aus der Reihe der Guided MLRS verfügen über GPS- und INS-Positionsbestimmung sowie Lenkmechanismen und sind dadurch während des Fluges manövrier- sowie korrekturfähig. Das macht sie zu einer hochpräzisen Waffe. Und für ein lukratives Ziel für die russische Armee Putins, die kürzlich wohl auch zwei schwere US-Kampfpanzer M1 Abrams der Ukrainer ausschalten konnte.

Schlagkräftig und präzise: Ein HIMARS-Mehrfachraketenwerfer, wie sie in der Ukraine zum Einsatz kommen. (Symbolfoto)
Schlagkräftig und präzise: Ein HIMARS-Mehrfachraketenwerfer, wie sie in der Ukraine zum Einsatz kommen. (Symbolfoto) © IMAGO / ZUMA Wire

Wie viele HIMARS-Raketen haben die Ukrainer noch? Republikaner blockieren

Aktuell ist völlig unklar, wie viele Raketen die ukrainischen Streitkräfte für ihre HIMARS noch haben. Generell muss die Artillerie mitten im Verteidigungskampf extrem haushalten, was mit ein Grund dafür gewesen sein soll, dass Mitte Februar die einstige Bastion im Donbass, die völlig zerstörte Industriestadt Awdijiwka, an die Russen fiel.

Aber: Die Republikaner von Donald Trump, der sich am 5. November wohl wieder der US-Präsidentschaftswahl stellen wird, blockieren nach wie vor im Abgeordnetenhaus des Kongresses ein vorbereitetes Militärpaket der Biden-Regierung über kolportiert 60 Milliarden US-Dollar. (pm)

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