Putins Propaganda-Show diskutiert Angriff auf „München“ oder „Garmisch-Partenkirchen“

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Wladimir Putins TV-Propagandist Wladimir Solowjow erörtert in einer aberwitzigen Talk-Runde, ob es sinnvoller sei, Hamburg oder München anzugreifen.

München – Während in Deutschland über die Taurus-Abhör-Affäre und eine mögliche Lieferung des Marschflugkörpers an die schwer in Bedrängnis geratene Ukraine gestritten wird, haben polemische Propagandisten aus Russland im Staats-TV darüber debattiert, welche deutschen Städte man denn nun als Erstes angreifen könnte.

Putins TV-Propagandist: Solowjow sinniert über Angriff auf Deutschland

Und zwar als Reaktion darauf, sollte Berlin Kiew doch noch mit dem hochgradig schlagkräftigen Marschflugkörper „Taurus“ unterstützen. Die ukrainischen Streitkräfte hatten den schweren Luft-Boden-Marschflugkörper, der im bayerischen Schrobenhausen 40 Kilometer nordwestlich von München zusammengebaut wird, schon im Sommer 2023 angefragt. Bisher vergeblich.

In einer skurril anmutenden Propaganda-Show des staatlichen russischen Fernsehsenders Rossija 1 diskutierte der durch den Westen sanktionierte Moderator Wladimir Solowjow mit seinen Gästen über potenzielle Angriffsziele in der Bundesrepublik, die im Ukraine-Krieg wirkungsvolle Waffen zur Abwehr der völkerrechtswidrigen russischen Invasion geliefert hat.

Wladimir Solowjow: Putin-Propagandist schlägt Hamburg als russisches Ziel vor

„Und in Deutschland, für Taurus, was soll zerstört werden? Hamburg. Hamburg, ja“, fragte Solowjow in die Runde. Eine Stimme war zu hören: „Garmisch-Partenkirchen.“ Ein anderer Talk-Gast erwiderte grinsend: „Oder vielleicht München?“ Der namentlich nicht genannte Mann meinte weiter: „Vielleicht sollten wir eine Umfrage durchführen, welche Städte sie nicht zu verlieren fürchten? So werden sie verstehen, wohin die Idioten, die diese Länder regieren, sie führen.“

Unter anderem Annette Werberger, Professorin für Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Osteuropäische Literaturen an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), sowie das Osteuropa-Institut der Universität Tübingen teilten den betreffenden Ausschnitt aus der russischen Propaganda-Show bei X (vormals Twitter). Solowjow und die anderen Propagandisten nannten in ihrer aberwitzigen Debatte nicht nur Deutschland als potenzielles Ziel, sondern auch Städte in Frankreich und in Ungarn.

In Russlands Staatsfernsehen wurde debattiert, ob man Garmisch-Partenkirchen oder München angreifen soll. © dpa / Peter Kneffel / Montage

Deutschland, Frankreich, Ungarn: Putin-Propagandisten drohen Nato-Staaten

„Ich kann mich nicht zwischen Paris und Marseille entscheiden“, meinte Solowjow: „Budapest, natürlich. Dann Paris, Marseille, Lyon. Lyon ist eine schöne Stadt, dort gibt es ein Feuerwerks-Festival.“ Stellt sich die Frage: Ist die Auswahl der Städte die nächste gezielte Provokation Moskaus? Denn: Ungarn hatte kürzlich nach langem Hin und Her als Letztes von 31 Nato-Mitgliedern dem Beitritt Schwedens in die Verteidigungsallianz zugestimmt. Und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatte jüngst sogar einen Einsatz westlicher Bodentruppen zur Abwehr des russischen Überfalls auf die Ukraine in die Diskussion eingebracht.

Die Nato probt derzeit mit dem Großmanöver „Steadfast Defender“ die Abschreckung Russlands an verschiedenen Orten ihrer Außengrenzen, unter anderem mit der Militär-Übung „Nordic Response“ unter Beteiligung der Bundeswehr in Norwegen. (pm)

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