Nach Ukraine-Attacke auf Russlands Schwarzmeerflotte: Putins „Komasauf“-Kommandeur im Kreuzfeuer

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Geplagt von enormen Verlusten, hatte sich Putins Schwarzmeerflotte von der Krim zurückgezogen. Doch auch in russischen Gewässern verzeichnet die Ukraine Erfolge.

Noworossijsk – Die russische Marine hat es nicht leicht im Ukraine-Krieg. Nachdem der Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte von Wladimir Putin aufgrund massiver Verluste entlassen wurde, plagen die Führungsebene weiterhin Probleme.

Ein Drittel der Schwarzmeerflotte soll im Ukraine-Krieg bisher vernichtet worden sein, weshalb sich die verbleibenden Schiffe zuletzt von der Krim-Halbinsel zurückgezogen haben. Der Großteil der Flotte befindet sich nun in der russischen Stadt Noworossijsk in der Region Krasnodar, östlich der Krim. Doch auch hier fallen die russischen Schiffe ukrainischen Angriffen zum Opfer.

Ukrainische Magura V5 Drohnenboote sollen in der Hafenstadt die Flotte Putins in der Nacht auf den 3. Juli erneut angegriffen haben, wie unter anderem die ukrainische Militärnachrichtenseite Militarnyi berichtet. Die unabhängige Newsseite Astra hatte unterdessen ein Video aus der Stadt auf Telegram veröffentlicht, auf dem Explosionen und Schüsse zu hören waren. Auch das russische Verteidigungsministerium hatte über zwei unbemannte Boote berichtet, die Richtung Noworossijsk unterwegs gewesen sein sollen.

Probleme in der Führungsebene der Schwarzmeerflotte: Putins Kommandeur wohl oft betrunken

Das Kuriose: Neben dem erneuten Angriff auf Putins Schwarzmeerflotte gibt es außerdem Gerüchte über einen russischen Marinekommandeur, der für seinen hohen Alkoholkonsum berüchtigt ist und wohl für die dürftige Verteidigung des Hafens in Noworossijsk verantwortlich gemacht wird. „Battle Sailor“, ein russischer Marine-Militärblogger, berichtete auf Telegram über den Vorfall.

Ein Schiff der russischen Marine im Schwarzen Meer
Nach herben Verlusten für die Schwarzmeerflotte baut Russland nun neue Kriegsschiffe. © IMAGO / ITAR-TASS

So soll laut ihm der russische Kommandeur regelmäßig am „Komasaufen“ sein, wodurch die russische Marine anfällig für Angriffe dieser Art wäre. Übersetzt wurde die Anschuldigung von „War Translated“ einem unabhängigen Projekt, dass regelmäßig Kriegsberichterstattung aus dem russischen oder ukrainischen auf Englisch übersetzt, wie es auf Newsweek heißt.

Die Anschuldigungen sind schwer: „Ein hochrangiger Beamter, der sich während des Krieges regelmäßig betrinkt und dann unter Infusionen liegt“ sei für die miserable Verteidigung des Hafens verantwortlich, beklagt „Battle Sailor“ weiter. „Wieder einmal lassen Sie die Kamikazedrohnen des Feinds in die Bucht“. Um welchen Kommandeur der Flotte es sich hierbei genau handelt, möchte der Blogger jedoch nicht preisgeben.

Ein bekanntes Problem: Russlands Soldaten sollen im Ukraine-Krieg oft zu Drogen greifen

Alkohol scheint in der russischen Armee generell ein großes Problem zu sein. Um dem entgegenzuwirken, ahndet Russland Fehlverhalten mit drakonischen Maßnahmen. Russische Soldaten, die im Dienst Alkohol trinken, werden schwer bestraft und in Strafbataillone versetzt, wie Reuters Ende letzten Jahres berichtete. Sollten Soldaten mit Drogen oder Alkohol erwischt werden oder direkte Befehle missachten, kommen sie in die berüchtigte „Strom Z“ Truppe an die Front. Diese Gruppe wird oftmals an die gefährlichsten Frontabschnitte im Ukraine-Krieg geschickt und hat daher eine enorm hohe Mortalitätsrate.

„Wenn die Kommandanten jemanden mit Alkoholgeruch in der Atemluft erwischen, schicken sie ihn sofort zu der ‚Storm Z‘ Truppe“, wie sich ein anonymer Soldat der russischen Armee gegenüber Reuters äußerte.

Auch der britische Geheimdienst bestätigte letztes Jahr, dass der Alkohol- und Drogenmissbrauch in der russischen Armee weit verbreitet sei. Laut einem Bericht des unabhängigen russischen Medienunternehmens Verstka sollen so bis zu 15 Prozent der russischen Soldaten Drogen missbrauchen. Wie der Bericht des russischen Militärbloggers zeigt, ist das Problem wohl bis auf die höheren Führungsebenen des russischen Militärs durchgedrungen. (sischr)

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