Ukraine zerstört Putins Luftabwehr: Steckt das Himars-System dahinter?
Russlands Kriegsblogger kritisieren Putin für Russlands unzureichende Luftabwehr. Die Ukraine habe erfolgreich ein Flugabwehrsystem in Belgorod zerstört.
Beglorod – Russische Kriegsblogger haben einem Bericht der Newsweek zufolge Wladimir Putin vorgeworfen, zu wenig für die Luftverteidigung des Landes zu tun. Dabei drängen sie den Präsidenten, entschieden gegen ukrainische Angriffe vorzugehen. Grund dafür ist die Meldung, dass die Streitkräfte Kiews erfolgreich ein Flugabwehrsystem des Typ S-300/400 in der Region Belgorod zerstört haben sollen.
Vermutlich hat die Ukraine dafür ein von den USA gespendetes Artillerie-Raketensystem des Typs HIMARS eingesetzt, wie das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) laut jüngster Analyse glaubt. Seitdem die Regierung von Präsident Joe Biden die Regeln für den Beschuss russischen Gebietes lockerte, visiert Kiew nun auch Ziele jenseits der eigenen Grenzen an.

Zerstörung der russischen Luftabwehr: Medwedew droht mit Atomschlag
Kiew darf nun mit Waffen aus den USA auch Ziele auf russischem Territorium an der Grenze zum Nordosten der Ukraine angreifen. Vornehmlich zur Verteidigung der Stadt und der Oblast Charkiw. Der Einsatz von Langstreckenraketen – wie den ATACMS-Systemen – auf russisches Gebiet bleibe aber weiterhin verboten, wie ein US-Beamter gegenüber Newsweek erklärte. Das hielt den stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrates Dimitri Medwedew nicht davon ab dem westlichen Bündnis mit der Atombombe zu drohen.
Der russische Kriegsblogger Boris Roschin von der Krim schrieb auf der Plattform X: „Blogger aus der russischen Besatzungsmacht nehmen die Bedrohung der russischen Luftabwehrsysteme durch alliierte Streitkräfte, einschließlich durch ATACMS-Raketen, äußerst ernst.“ Es brauche die Schaffung eines vollkommen neuen Luftabwehrsystems, das sich deutlich vom bisherigen Standard Russlands unterscheide. „Ich denke, es dafür aber ein bisschen spät, Leute“, fügte er noch hinzu.
Weiterhin sei es aus der Sicht von Roschin notwendig, Kontrollkabinen, Abschussvorrichtungen und andere Maschinen der Luftabwehr besser voneinander zu trennen. Zwischen ihnen müssten Splitterschutzwände installiert werden. Russische Luftabwehrsysteme dürften keine klobigen, kilometerweit zu sehenden Einrichtungen sein.
Meine news
Ukraine kommentiert die Zerstörung von Luftabwehrsystemen bisher nicht
Der ISW erklärte in seiner Analyse, dass es zwar in russischen Quellen weithin Spekulationen darüber gebe, dass die ukrainischen Streitkräfte bei dem Angriff von den USA gelieferte Himars-Raketen eingesetzt hatten. Kommentare gab es von ukrainischen Offiziellen dazu aber bislang noch nicht.
„Russische Quellen behaupten zunehmend, dass ukrainische Streitkräfte Himars-Raketen einsetzen, um das Oblast Belgorod anzugreifen“, schreibt die US-amerikanische Denkfabrik in ihrem Bericht. „Diese Quellen werden wahrscheinlich weiterhin jeden erfolgreichen Angriff auf das Oblast Belgorod als einen Himars-Angriff charakterisieren, unabhängig vom verwendeten System“, heißt es weiter.
Auch Deutschland erlaubte zuletzt den Einsatz deutscher Waffen zur Verteidigung er Region Charkiw. Doch einen wirklichen Unterschied im Kriegsverlauf mache das laut Fachleuten bisher noch nicht. (ske)