USA verpacken F-16: Schrott-Kampfjets verwirren Putins Truppen im Ukraine-Krieg
Die USA liefern nicht flugtaugliche F-16 in den Ukraine-Krieg. Sie könnten der ukrainischen Luftwaffe im Krieg gegen Putin wichtige Dienste erweisen.
Tucson/Kiew – Eingeschweißt in Plastikfolie und demontiert: Ausgemusterte US-Kampfjets vom Typ F-16 sind auf dem Weg in die Ukraine, um die dortige Luftwaffe im Kampf gegen Russland und den von Russlands Präsidenten Wladimir Putin gestarteten Krieg zu unterstützen.
Wie die Kyiv Post unter Berufung auf Social-Media-Bilder ukrainischer Militärblogger berichtet, wurden mindestens drei der „Viper“-Jets am Mittwoch (30. Apri)l am Flughafen Tucson in Arizona auf eine ukrainische Antonow An-124 verladen. Die Maschine flog anschließend nach Rzeszow, Polen – einem zentralen Nato-Logistikdrehkreuz für Militärhilfe im Ukraine-Krieg.
F-16 aus den USA: Schrott-Kampfjets sollen Putins Armee verwirren
Die F-16 stammen vermutlich aus einem berüchtigten Flugzeug-Friedhof der US-Luftwaffe: der Davis-Monthan Air Force Base in Tucson. Dort lagern seit dem Zweiten Weltkrieg tausende ausgemusterte Militärflugzeuge. Ein Sprecher der US Air Force bestätigte gegenüber dem Internetportal The War Zone (TWZ), dass die Jets „nicht flugtauglich“ seien, weil „wichtige Komponenten wie Triebwerke oder Radar“ fehlten. Sie dienen ausschließlich als Ersatzteillieferung für die ukrainische F-16-Flotte.
Laut Kyiv Post ist unklar, ob drei oder vier der eingemotteten F-16 für den Ukraine-Krieg verladen wurden. Die Bilder zeigen die demontierten Rümpfe, eingehüllt in Schrumpffolie, während sie von Fahrzeugen der US-Firma HAULPRO auf ein Transportflugzeug des Typs Antonow gehoben werden. Open-Source-Flugdaten zufolge landete die An-124 (Kennung UR-82027) am 25. April in Tucson und startete am 26. April Richtung Polen.
Ukraine-Krieg: Untaugliche F-16-Kampfjets aus den USA als Ersatzteillager und Attrappen
Neben der offiziell bestätigten Nutzung als Ersatzteillager spekulieren Beobachter über eine weitere Rolle der Jets im Ukraine-Krieg: Als Attrappen könnten sie russische Aufklärung verwirren und Luftangriffe auf ukrainische Stützpunkte fehlleiten. Die Kyiv Post verweist auf Analysen, wonach die F-16 als Bodentäuschung dienen könnten, um die Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin bei ihren anhaltenden Angriffen auf Flugplätze der Ukraine zu verwirren. Ein direkter Beleg für diese Taktik fehlt jedoch.
Die Ukraine erhält für den Kampf gegen Putin derzeit F-16 aus europäischen Staaten – darunter 24 aus den Niederlanden und 30 aus Belgien, wie TWZ schreibt. Doch die alternden Jets sind anfällig: Seit August 2024 verlor die Ukraine mindestens zwei F-16 im Kampf, darunter eine am 12. April 2025, vermeintlich durch eine russische S-400-Rakete. Die US-Teilespenden sollen Engpässe lindern, die bereits Lieferverzögerungen verursacht hatten, wie Belgien einräumte.
Bedeutsam für die Ukraine: 342 verschiedene F-16-Flieger lagern auf US-Flugzeugfriedhof
Davis-Monthan, seit 1946 Lagerstätte für Bomber wie die Atombomben-abwerfende „Enola Gay“, bietet ideale Bedingungen für die Konservierung: Trockenes Klima, wenig Regen und alkalischer Boden schützen die Metallrümpfe, berichtet die Kyiv Post. Aktuell lagern dort 342 F-16 verschiedener Versionen, von denen viele nie wieder fliegen werden.
Während die US-Regierung betont, keine einsatzbereiten F-16-Kampfjets in den Ukraine-Krieg zu liefern, unterstreicht die Aktion die wachsende Bedeutung logistischer Unterstützung für die ukrainische Luftwaffe. Ob die eingewickelten Jets tatsächlich als Köder für Putins Armee dienen, bleibt offen – als Teilespender sind sie auf alle Fälle ein strategisches Puzzleteil im Abnutzungskrieg gegen Russland.