Neue Kampfjets im Ukraine-Krieg – ausgestattet mit Putins „Antwort auf den Taurus“

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Kiew steht vor einem neuen Problem: Russland intensiviert den Einsatz seiner neuen Kampfjets – doch Patriot-Systeme könnten Abhilfe schaffen.

Moskau – Der Ukraine-Krieg hat längst den Luftraum über dem Land erreicht. Ukrainische Politiker fordern deshalb mit Nachdruck Unterstützung für ihre Luftabwehr. Präsident Wolodymyr Selenskyj verwies dabei auf die Luftverteidigung Israels und forderte für sein Land eine ähnliche Unterstützung. Doch mit Blick auf die Erfolge der russischen Luftwaffe scheint diese Unterstützung nicht schnell genug ankommen zu können – denn Russlands Präsident Wladimir Putin setzt bei seinem völkerrechtswidrigen Überfall auf das Nachbarland vermehrt auf modernste Kampfflugzeuge.

Russland setzt auf Kampfjets der 5. Generation – Der SU57 macht der Ukraine zu schaffen

Im Februar hatten ukrainische Quellen zum ersten Mal einen Angriff von Russlands Kampfjets des Typs SU-57. Seitdem soll sich die Zahl der Angriffe deutlich erhöht haben. Zwischen dem 15. April und dem 15. Mai habe Putins Luftwaffe mehr als sechs Angriffe mit den hochmodernen Kampfflugzeugen geflogen, berichtete das Nachrichtenportal Military Watch Magazine.

Wladimir Putin setzt im ukraine-Krieg vermehrt auf Russlands fortschrittlichsten Kampfjet. Den SU-57. © SNA/DIMITAR DILKOFF/IMAGO/dpa

Innerhalb der russischen Luftwaffe soll es bislang erst ein Regiment geben, dass über die Kampfflugzeuge vom Typ SU-57 verfügt. Die Einsatzmöglichkeiten des Jets stellen sich als äußerst vielseitig dar. Laut dem Nachrichtenportal Defence Blog ist der Tarnkappenjäger des Herstellers Sukhoi für eine Reihe von Angriffsszenarien auf Boden-, Luft- und Seeziele konzipiert. Doch den entscheidenden Vorteil soll die Bewaffnung der Flugzeuge bringen.

„Russlands Antwort auf den deutschen Taurus“ – Putins Marschflugkörper mit 300 Kilometern Reichweite

KH-69 heißen die Marschflugkörper, mit denen die SU-57 ausgestattet ist. In russischen Medien werde schon von „Russlands Antwort auf den deutschen Taurus“ gesprochen, wie Defence Blog berichtete. Mit einer offiziellen Reichweite von etwa 300 Kilometern kommt er zwar nicht ganz an die des Taurus‘ heran. Experten des International Institute for Strategic Studies (IISS) beobachteten bei Flugtests aber Ähnlichkeiten zwischen den beiden Modellen.

Im Gegensatz zu vorherigen russischen Raketen stelle die KH-69 in jedem Fall einen deutlichen Fortschritt dar, schreibt das ukrainische Portal The New Voice Of Ukraine. Ein weiterer Vorteil stellt die universelle Einsetzbarkeit des Marschflugkörpers dar. Denn die KH-69 kann auch an ältere Flugzeugmodelle wie die SU-35 angepasst werden.

Russlands neue Raketen im Ukraine-Krieg – Patriot-Systeme könnten die Lösung sein

Im April wurden die Marschflugkörper vor allem für Angriffe auf die Energieinfrastruktur genutzt, berichtete Focus Online. Dabei stellen die KH-69 ein echtes Problem für die schwächelnde ukrainische Luftabwehr dar. Die schnellen und einfach zu bedienenden Raketen seien von der Luftverteidigung der Ukraine kaum zu treffen, wie ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Ilja Jewlasch, gegenüber New Voice of Ukraine erklärte.

Die Lösung könnten Patriot-Luftabwehrsysteme sein. Diese seien in der Lage, weitaus schnellere Raketen zu treffen, so Jewlasch. „Höchstwahrscheinlich wird das Patriot-Luftverteidigungssystem auch in der Lage sein, ihr entgegenzuwirken, da es bereits gegen weitaus ausgefeiltere Raketen seine Stärke bewiesen hat“.

Produktion von Russlands neustem Kampfflugzeug stagniert wegen westlicher Sanktionen

Doch Russlands neue Waffe im Ukraine-Krieg könnte bis auf Weiteres eine Seltenheit am Himmel über der Ukraine sein. Denn laut den US-Experten vom National Interest würden westliche Sanktionen und Produktionsverzögerungen die Fertigung der SU-57 beeinträchtigen. Vielleicht verfügt auch deshalb erst eine Einheit über die Kampfflugzeuge. Mit lediglich 22 im Einsatz befindlichen SU-57 sei dies aber nicht einmal ein vollständiges Regiment, so das Military Watch Magazine. (nhi)

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