Röttgen sieht Ukraine „ausbluten“ - „Wenn Putin gewinnt, wird es sehr viel schlimmer für Deutschland“

Das Thema sei angesichts der wirtschaftlichen Lage Deutschlands, der außenpolitischen Kriegssituation in Europa und des „Aufstiegs“ Trumps in den USA allerdings von außerordentlicher Brisanz. Röttgen prangert den politischen Fahrplan hierzulande heftig an: „Ich sehe nicht, dass sich diese Koalition noch zusammenreißt.“

Röttgen: „Jetzt ist deutsche Initiative gefordert“

Was das seiner Ansicht nach konkret für die Ukraine bedeutet: „Hoher Blutverlust auf beiden Seiten jeden Tag ist das Ergebnis unzureichender westlicher Unterstützung. Nicht zuletzt auch deutscher Unterstützung“, resümiert der CDU-Mann im Interview kopfschüttelnd. Der Mangel an Unterstützung mit Munition sei absolut vermeidbar. „Wir haben noch Vorräte und müssen neu produzieren und dann mehr liefern“, fordert Röttgen vehement.

Von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwarte er sich, mit gutem Beispiel in Europa voranzugehen und „eine europäische Allianz“ zu schaffen, die die Ukraine unterstützt. „Der deutsche Bundeskanzler muss jetzt Europa zum Entstehen bringen.“

Das Mitglied des Auswärtigen Ausschusses appelliert mehr als nur einmal an seine Kolleginnen und Kollegen mit der Warnung: „Nicht abwarten! Jetzt ist deutsche Initiative gefordert.“

Röttgen: „Wenn Putin gewinnt, wird es sehr viel schlimmer für Deutschland“

Olaf Scholz' Versprechen „As long as it takes“ (so lange es braucht) sei laut Röttgen nicht mehr und nicht weniger als nur ein „nettes Versprechen“, das der Ukraine allerdings wenig helfe. Denn: „Die Ukraine blutet aus. Die Ukraine hat keine Zeit“. Er sieht das Problem ganz klar bei den Ressourcen: „Der Zeitfaktor ist auf Putins Seite.“

Es sei dringend Handlung geboten und die Regierung komme nicht zu Ergebnissen. Der CDU-Politiker zeigte sich überzeugt: „Das Jahr 2024 ist entscheidend.“ Würde Putin diesen Krieg gewinnen, werde es „nicht nur teurer, sondern sehr viel schlimmer für Deutschland“, prophezeit Röttgen.