Bollwerk gegen Putin: Bundeswehr liebäugelt mit F-35-Kampfjets – Milliardendeal geplant

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Die Ampel könnte weitere F-35-Jets aus den USA bestellen, so lauten Gerüchte. Unklarheit scheint jedoch nicht nur bei der Frage nach Anzahl und Kosten zu herrschen.

Berlin – Im Jahr 2022 hatte die deutsche Bundesregierung beschlossen, 35 der F-35-Kampfjets aus den USA zu bestellen. Nun kursieren laut einem Bericht der Zeitung WirtschaftsWoche Gerüchte darüber, dass die Ampel-Regierung weitere der Kampfflugzeuge beschaffen wolle. Über die mutmaßliche Nachbeschaffung der Kampfjets aus US-Herstellung scheint jedoch Verwirrung zu herrschen. Gegenüber der Zeitung dementierte das Verteidigungsministerium das Vorhaben.

Die Verwirrung deutet sich auch mit Blick auf verschiedene Medienberichten zu dem Thema an. So berichtete am Freitag (7. Juni) die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Militärquellen, dass Deutschland den Kauf von acht weiteren F-35-Kampfflugzeugen erwäge. In einem Bloomberg-Bericht vom gleichen Tag heißt es jedoch, die Bundesregierung könne nach internen Aussagen zehn weitere F-35-Kampfflugzeuge vom US-Rüstungshersteller Lockheed Martin Corp. kaufen.

Neue Kampfjets für Deutschland: Unklarheit über mutmaßliche Nachbeschaffung von F-35-Jets

Nicht nur darüber, wie viele der Flugzeuge möglicherweise bestellt werden könnten, sondern auch darüber, ob überhaupt weitere F-35 bestellt werden, scheint Unklarheit zu herrschen. „Eine mögliche Bestellung zusätzlicher F35-Kampfflugzeuge für die Bundeswehr können wir Ihnen nicht bestätigen“, schreibt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der WirtschaftsWoche.

Ramstein-Miesenbach GER, Ramstein 1v1, Uebung NATO Hauptquarier US-Air Base Ramstein mit Kampfjets, 06.06.2024 Lockheed
US-Air Base Ramstein: Eine Nato-Übung mit Lockheed Martin F-35 Lightning II Kampfjets (Archivbild) © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler

Zuvor habe die Zeitung aus mehreren Quellen erfahren, dass die Bundesregierung die Nachbeschaffung der Kampfflugzeuge erwäge. Selbst aus Kreisen des Ministeriums soll es zuletzt geheißen haben, dass sechs bis acht Maschinen im Gespräch seien. Acht der bereits bestellten F35-Bomber sollen demnach zu Ausbildungszwecken in den USA bleiben. Damit Deutschland seine Versprechen gegenüber der Nato einhalten könne, solle nun nachbestellt werden. So lauten jedenfalls die Gerüchte.

Ampel-Regierung soll laut Medien-Bericht Finanzierung der US-Kampfjets prüfen

Laut Bloomberg-Bericht prüfe die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz noch, wie der Auftrag finanziert werden könne. Die Beschaffungskosten würden sich demnach auf voraussichtlich bis zu 2,8 Milliarden Euro belaufen. Das sollen gegenüber Bloomberg Personen gesagt haben, die anonym bleiben wollten, da die Pläne noch nicht öffentlich seien.

Verzögerte Lieferung bei Kampfjets: Erste F-35 Bestellung nach Beginn des Ukraine-Kriegs

Scholz‘ Regierung hatte nach Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 35 der Kampfbomber inklusive Bewaffnung bestellt. Die Kosten der Kampfjets vom Typ F-35 sollen sich auf rund zehn Milliarden Euro belaufen. Ab 2026 soll die Auslieferung von insgesamt 35 Maschinen beginnen. Erste Maschinen sollen 2028 einsatzbereit sein, lautete die Ankündigung nach der Entscheidung. „Der Zeitplan für den Einsatz gilt als überaus ambitioniert“, heißt es in dem WirtschaftsWoche-Bericht.

Wie es scheint, könnte sich die Auslieferung der F-35-Kampfjets ohnehin verzögern. Aus einem Bericht des Forbes-Magazins aus dem Jahr 2023 geht hervor, dass es bei dem US-Rüstungshersteller Lockheed zu Lieferschwierigkeiten kommen könnte. Die Verzögerungen würden „mit ziemlicher Sicherheit die neuesten europäischen Kunden von Lockheed und möglicherweise auch andere betreffen“, heißt es darin weiter.

F-35-Jets sollen Tornado-Kampfjets ablösen – zur „nuklearen Teilhabe der Bundeswehr“

F-35-Jets sollen die Kampfjets PA-200 Tornado ablösen. Die Auslieferung der Tornado-Jets an die Bundeswehr begann im Jahr 1981. Die Nutzungszeit neige sich dem Ende zu, schreibt das Verteidigungsministerium in einem Statement im Jahr 2022. „F-35 Kampfjets werden in Zukunft die nukleare Teilhabe der Bundeswehr sicherstellen“, heißt es darin weiter. (pav)

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