Im Sinne Putins? Trump-Gesandter enthüllt heiklen Ukraine-Plan – „wie Berlin“
Frieden im Ukraine-Krieg ist derzeit nicht zu erkennen. Der US-Sondergesandte für die Ukraine stellt eine Teilung des Landes in den Raum.
London – Die Verhandlungen um einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg dauern weiterhin an. Erst am Freitag (11. April) traf sich der US-Sondergesandte für Russland, Steve Witkoff, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau. Ein Durchbruch der Verhandlungen blieb nach dem dritten Besuch im Kreml erneut aus. Derweil schlug der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, eine Idee zur Aufteilung der Ukraine vor. Als Vorbild könnte Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg dienen.
Trumps Ukraine-Gesandter spricht von Ukraine-Teilung nach Berlin-Modell
Der pensionierte General Kellogg erklärte die Ukraine-Aufteilung in einem Interview mit der britischen Times. Demnach könne das Kriegsland in drei Zonen aufgeteilt werden. Russland würde die besetzten Gebiete im Osten der Ukraine sowie die Krim erhalten. Die Ukraine den Nordosten rechts vom Fluss Dnipro und eine sogenannte „Rückversicherungstruppe“ aus britischen und französischen Truppen würde den Westen des Landes kontrollieren. Der Fluss wäre ein „großes Hindernis“ für Russland und trotzdem keine „Provokation“ für Moskaus Truppen.

Eine 30 Kilometer breite entmilitarisierte Zone würde die ukrainischen von den russischen Gebieten trennen. Diese Pufferzone solle direkte Kämpfe vermeiden, auch wenn es „wahrscheinlich“ zu Verstößen gegen eine Waffenruhe kommen würde. „Man könnte es fast so aussehen lassen wie das, was nach dem Zweiten Weltkrieg mit Berlin passierte, als es eine russische, eine französische, eine britische und eine US-amerikanische Zone gab“, erklärte Kellogg.
Trumps Ukraine-Gesandter stellt Teilung vor – Putin will mehr
Ob der Plan in Russland und der Ukraine gut aufgenommen wird, ist anzuzweifeln. Mehrmals hatte Putin betont, dass Russland keine Nato-Friedenstruppen in der Ukraine akzeptieren werde. Frankreich und Großbritannien hatten ihre Bereitschaft für einen Einsatz in der Ukraine bereits erklärt. Zudem bleibt offen, ob Putin mit den ukrainischen Gebieten zufrieden wäre. Auch Kellogg räumte Bedenken zur russischen Akzeptanz des Plans ein.
In früheren Plänen von Russland war zwar auch von einer Aufteilung der Ukraine die Rede, allerdings zugunsten Russlands. Die ganze Ukraine stände bei dem Putin-Friedensplan, der Ende 2024 an die Öffentlichkeit kam, unter dem Einfluss von Moskau.
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Eine Aufteilung wie die von Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg würde Russland allerdings auch freuen. Putin spricht immer wieder davon, die Ukraine „entnazifizieren“ zu wollen. Ein ähnlicher Umgang mit der Ukraine wie nach dem Fall der Nazis in Deutschland würde ein deutliches Zeichen senden. Kellogg wies jedoch auch darauf hin, dass eine mögliche Teilung der Ukraine anders als die Teilung Berlins sei. Kiew solle seine Verbündeten dazu einladen, eine „Rückversicherungstruppe“ bereitzustellen. Die USA würden sich allerdings nicht mit eigenen Bodentruppen bei dieser Mission beteiligen.
US-Sondergesandter für Ukraine bezieht Stellung: „Nicht auf Teilung bezogen“ – Trump macht Druck
Später stellte Kellogg in einem X-Post klar: „Ich sprach von einer Resilienztruppe zur Unterstützung der ukrainischen Souveränität nach dem Waffenstillstand. Bei Diskussionen über die Teilung bezog ich mich auf Gebiete oder Zuständigkeitszonen einer alliierten Streitmacht (ohne US-Truppen).“ Kellogg machte deutlich: „Ich habe mich nicht auf eine Aufteilung der Ukraine bezogen.“
US-Präsident Donald Trump übt weiterhin Druck aus, um einem Friedensplan für die Ukraine näherzukommen. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er vor der Ankunft von Witkoff in Moskau: „Russland muss sich bewegen. Zu viele Menschen sterben, Tausende pro Woche, in einem schrecklichen und sinnlosen Krieg.“ Bisher blieb diese Bewegung Putins aus. (vk)