Kiew fordert Frieden: Kursk-Offensive macht Druck auf Putin

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Die Ukraine fordert Frieden im Ukraine-Krieg. Die Kursk-Offensive könnte den Verlauf des Krieges entscheidend beeinflussen.

Kiew – Inmitten der Kursk-Offensive der Ukraine drängt Kiew auf eine Beendigung des Ukraine-Kriegs. Heorhiy Tykhyi, ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, äußerte gegenüber der Nachrichtenagentur RBC Ukraine: „Die Ukraine ist nicht daran interessiert, das Territorium der Region Kursk einzunehmen, aber wir wollen das Leben unserer Bevölkerung schützen“. Er fügte hinzu: „Je eher sich Russland bereit erklärt, einen gerechten Frieden wiederherzustellen … desto eher werden die Überfälle der ukrainischen Verteidigungskräfte auf Russland aufhören.“

Wladimir Putin, russischer Präsident, spekulierte, dass die Offensive in der Kursk Region den Ukrainern mehr Verhandlungsspielraum in potenziellen Friedensgesprächen verschaffen könnte. Allerdings scheint es derzeit keine Aussicht auf baldige Verhandlungen über eine Waffenruhe oder gar Frieden zu geben. Putin äußerte sich am Montag bei einer Konferenz: „Die Hauptaufgabe besteht derzeit darin, den Feind aus unseren Gebieten zu vertreiben und zurückzuschlagen sowie einen zuverlässigen Grenzschutz zu gewährleisten“.

Ukraine-Krieg - Kursk
Menschen, die wegen der Kämpfe aus der Region Kursk evakuiert wurden, sitzen neben Zelten in einem provisorischen Aufenthaltszentrum. (Foto: aktuell). © Uncredited/AP/dpa

Kursk-Offensive größter Angriff auf russischem Boden seit Zweiten Weltkrieg

Die Kursk-Offensive der Ukraine, die seit dem 6. August gegen Russland läuft, könnte bereits jetzt als historisch bezeichnet werden: Es handelt sich um den größten Angriff auf russischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg. Für Putin stellt dies eine enorme Demütigung dar. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Situation in Kursk als „Katastrophe“ für Putin. Selenskyj äußerte sich weiter, dass der Krieg, den Russland in die Ukraine gebracht habe, nun auch nach „nach Hause“ zurückkehre.

Neben Kursk ist auch das benachbarte Oblast Belgorod Ziel der ukrainischen Offensive. Nach weiteren ukrainischen Angriffen rief die Region am Mittwoch den Notstand aus. „Die Situation in der Belgorod Region ist weiterhin sehr kompliziert und angespannt“, erklärte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft auf Telegram. CNN berichtet, dass seit Montag Evakuierungen stattfinden, um die russischen Bürger in Sicherheit zu bringen.

Neben Kursk ist auch die Region um Belgorod in Bedrängnis

Die Behörden der Region fordern, dass Moskau die Region in den Bundesnotstand versetzt, ähnlich wie im Oblast Kursk nach den ukrainischen Angriffen. Aufgrund der Kursk-Offensive mussten bereits zehntausende Russen aus der Region fliehen. Laut geolokalisierten Videoaufnahmen russischer Militärblogger sollen die ukrainischen Truppen am 13. August bis östlich von Korenewo nach Russland vorgedrungen sein, wie das „Institiute for the Study of War“ (ISW) berichtet.

Es wird angenommen, dass Russland Truppen aus dem Donezk Oblast abzieht, um den ukrainischen Angriff zu kontrollieren. Der Vormarsch der ukrainischen Truppen scheint sich jedoch vorerst fortzusetzen. Der Abzug der russischen Truppen könnte laut ISW auch zu einer Verlangsamung des russischen Vormarschs an der restlichen Ukraine-Front führen. (sischr)

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