Ukraine startet Drohnen-Offensive: Russland meldet Abschuss von über 100 Flugkörpern

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Größter Drohnenangriff seit Beginn des Ukraine-Kriegs gegen Russland: Insgesamt sollen 117 Drohnen und vier Raketen Militärstützpunkte angegriffen haben.

Kiew – Inmitten der Kursk-Offensive greift die Ukraine Russland auch weiterhin mit Drohnen an. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sollen über Kursk, Belgorod und anderen russischen Regionen insgesamt 117 Drohnenangriffe abgewehrt und vier taktische Raketen zerstört worden sein, wie Ukrainska Pravda berichtet. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs versucht Kiew immer wieder die militärische Infrastruktur, sowie Öldepots und Raffinerien zu beschädigen.

Ob und welchen Schaden die Drohnen beziehungsweise Raketen in Russland anrichten konnten, ist unklar. Unter den Zielen sollen sich auch drei russische Militärflugplätze befunden haben, wie es in russischen Telegramkanälen heißt. Nahe dem Dorf Savasleika in der Oblast Nischni Nowgorod waren laut Angaben auf Telegram auf dem dortigen Militärflugplatz Explosionen beobachtet worden. Bei dem Angriff soll es sich um den größten Drohnenangriff seit Beginn des Ukraine-Kriegs auf Russland handeln, wie der Kyiv Independent weiter berichtet.

Ukraine-Krieg - Saporischschja
Drohnen sind vergleichsweise günstig, können dem Feind aber trotzdem schwere Verluste zufügen. Auf beiden Seiten kommen fast täglich Kamikazedrohnen zum Einsatz, um gegnerische Infrastruktur lahm zu legen. (Archivbild) © Andriy Andriyenko/AP/dpa

Drohnenangriffe auf Luftbasen – Russland evakuiert Tausende aufgrund Kursk-Offensive

Auf dem Savasleika-Flugplatz sind wohl mehrere MiG-31K Abfangjäger stationiert, die die Kinschal-Hyperschallrakete abschießen können. Der Stützpunkt ist ungefähr 650 Kilometer von der ukrainisch-russischen Grenze entfernt. Laut lokalen Angaben und Satellitenbildern, die unter anderem Radio Free Europe veröffentlicht hatte, sollen die Drohnen, zumindest teilweise, ihr Ziel auch getroffen haben. Außerdem berichtete die unabhängige Nachrichtenseite Astra, dass der Luftwaffenstützpunkt Borisoglebsk in der Oblast Woronesch ebenfalls getroffen wurde.

Während die Kursk-Offensive der Ukraine unterdessen weiter fortschreitet, wurde auch in der Belgorod Region der Notstand ausgerufen. Zehntausende Russinnen und Russen werden weiterhin aus den Gebieten Kursk und Belgorod evakuiert. Bisher sollen rund 200.000 Menschen aus den betroffenen Grenzregionen geflohen sein. Für die Ukraine ist die Kursk-Offensive auch ein historischer Schritt. Der Angriff auf russischem Boden in dieser Größenordnung ist der erste seit dem Zweiten Weltkrieg.

Russlands Propaganda spielt die Kursk-Offensive herunter

Doch in Russland versucht man, die Angriffe kleinzureden. Im russischen Staatsfernsehen wird berichtet, die russischen Truppen sind dabei, die ukrainische Kursk-Offensive zurückzudrängen, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt. Im ukrainischen Fernsehen hingegen war am Mittwoch zu sehen, wie ukrainische Truppen eine russische Flagge von einem Regierungsgebäude in der Grenzortschaft Sudscha entfernt hatten.

Ob sich die Kursk-Offensive für Kiew positiv auf den weiteren Verlauf des Ukraine-Kriegs auswirken wird, ist unklar. Die Expertenmeinungen zu der Offensive gehen auseinander. Manche Beobachter sind besorgt, die verwendeten Ressourcen in Kursk könnten in anderen Abschnitte der Ukraine-Front künftig fehlen. (sischr)

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