Gastbeitrag von Ferdinand Dudenhöffer: Warum Donald Trump den Verkauf deutscher Autos in den USA fördert
Zunächst gilt, dass VW direkt auf Trumps Zollhammer reagiert und die Preise seiner Auto in den USA um 25 Prozent erhöht. Mit dieser Meldung könnte man meinen, dass VW für alle Fahrzeuge, die neu in USA anlanden, die Trump Tax zu 100 Prozent weitergibt. Ist das aber wirklich so?
Zunächst gilt, dass für die nächste Zeit das Ganze ohne Bedeutung ist. Denn alle Autohändler in USA wussten, dass die Trump-Tax kommt und haben daher bis Ende März möglichst viele Autos aus „Old Germany“ gekauft.
Jetzt kann man mit dem alten Preis werben… also ein Schnäppchen kaufen, das Auto aus Deutschland zum „alten“ Preis vor dem Trump-Zoll. Das Ganze wirkt wie ein (geschenkter) toller Vorzugseffekt für Autos aus Deutschland. Die Menschen kaufen mehr deutsche Autos, da sie jetzt preisgünstiger erschienen. Danke Donald!
Über den Top-Experten Ferdinand Dudenhöffer
Ferdinand Dudenhöffer ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Automobilexperte. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim arbeitete er bei Opel und Porsche, bevor er leitende Positionen in der Automobilindustrie übernahm. 1996 gründete er das CAR-Center Automotive Research und gilt als renommierter Analyst der Branche. Er ist Direktor des privatwirtschaftlichen Instituts Center Automotive Research, Bochum und oft gefragter Kommentator in Medien.
Danke Donald!
Das funktioniert vielleicht zwei oder drei Monate. Dann sind die Lager abverkauft. Was passiert dann? Vielleicht gibt es eine Verhandlungslösung mit der EU. Dann werden die Zölle anders aussehen. Aber dann hätten die deutschen Autobauer von Donald Trump diesen Sonder-Effekt geschenkt bekommen. Donald fördert den Verkauf der deutschen Autos und lässt die Autoproduktion in Deutschland höher laufen. … für drei Monate. Danke Donald.
Und was passiert, wenn der Zoll bleibt? Ganz einfach, dann bleiben die Preise hoch, aber kein Mensch kauft in USA ein Auto ohne Rabatt. Also gibt der VW-Importeur in USA seinen Händlern Rabatt. 25 Prozent höhere Preise für die Kunden sind nicht realistisch.
Es werden deutlich weniger sein und wir haben einen Donald-Trump- Sondereffekt beim US-Verkauf von Autos aus Old Germany.
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