Trumps Zoll-Pause: US-Präsident legt mit mysteriösem Versprechen nach – EU reagiert deutlich
Donald Trump versetzt die Welt mit seinen Zöllen in Aufruhr. Doch eine Zoll-Pause verschafft der EU Zeit. Der News-Ticker.
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dieser Nachricht
- Donald Trump prahlt nach Zöllen mit möglichen Handelsabkommen – Die USA verrieten nicht, welche Länder an Deals interessiert sein sollen.
Washington, D.C./Brüssel – Die Aktienkurse haben in den letzten Tagen ordentlich Federn gelassen, doch jetzt hat Donald Trump überraschend eine Zoll-Pause angekündigt. Diese plötzliche Kehrtwende in der US-Handelspolitik wirft Fragen nach der Berechenbarkeit von Trumps Wirtschaftsstrategie auf. In der EU ist man zunächst aber erleichtert: „Das ist ein wichtiger Schritt, um die Weltwirtschaft zu stabilisieren“, schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X.
Der US-amerikanische Dow Jones Industrial verzeichnete einen bemerkenswerten Anstieg und kompensierte die Verluste der vergangenen drei Handelstage. Der Index schloss mit einem Plus von 7,87 Prozent bei 40.608,45 Punkten. Auch der Deutsche Aktienindex (Dax) folgte diesem Trend und stieg zum Handelsbeginn um 8,24 Prozent auf 21.291,15 Punkte.
„Was für ein Tag, aber es kommen noch mehr tolle Tage!!!“, verkündete Trump auf seiner Plattform Truth Social, wobei er erneut seine Neigung zu überschwänglichen und selbstlobenden Äußerungen zeigte.
Trump will Zoll-„Pause“ – Von der Leyen bietet Verhandlungen an
Am Mittwoch kündigte Donald Trump unerwartet eine 90-tägige „Pause“ in dem von ihm angezettelten Handelskrieg an. Während dieser Zeit soll ein „erheblich reduzierter“ Zollsatz von zehn Prozent für die Handelspartner gelten, darunter auch für die EU. Im Gegensatz dazu verschärfte Trump den Zollsatz für China auf 125 Prozent, was die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt weiter zu erhöhen droht.
Die EU setze sich weiterhin für konstruktive Verhandlungen mit den USA ein, mit dem Ziel, einen reibungslosen und für beide Seiten vorteilhaften Handel zu erreichen, betonte von der Leyen. Die EU sei weiter bereit, mit Donald Trump über die Zölle zu verhandeln.

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Donald Trump prahlt nach Zöllen mit möglichen Handelsabkommen
Donald Trump behauptete mit Blick auf die Zölle zuletzt, dass mehr als 75 Länder die US-Regierung kontaktiert hätten, um Handelsabkommen auszuhandeln. „Diese Länder rufen uns an. Sie küssen meinen Arsch. Sie brennen darauf, einen Deal zu machen“, sagte Trump am Dienstagabend vor einer Gruppe von Republikanern, wie CNN berichtete. NBC News zufolge verweigerte das Weiße Haus auf Nachfrage jedoch weitere Details zu diesen angeblichen Anfragen.
US-Finanzminister Scott Bessent verteidigte am Mittwoch vor der Presse die Strategie des Präsidenten: „Es erforderte großen Mut vom Präsidenten, bis zu diesem Moment an seinem Kurs festzuhalten. Unser Erfolg hier bestätigt, was ich vor einer Woche an dieser Stelle sagte: ‚Wenn ihr keine Vergeltung übt, werdet ihr belohnt‘“.
Als Reaktion auf die von Trump verhängten Zölle haben die EU-Staaten am Mittwoch den Weg für erste Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent geebnet, die am 15. April in Kraft treten sollen. Von der Leyen erneuerte allerdings den Vorschlag, wechselseitig alle Zölle auf bestimmte Industriegüter abzuschaffen. Es bleibt abzuwarten, ob die Trump-Administration auf diesen Vorschlag eingehen wird, der eine Deeskalation des Handelskriegs bedeuten könnte. (red mit Agenturen)