Trump will deutsche „Arbeitsplätze wegnehmen“ – Was VW, BMW, Mercedes und Co. nun droht

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Republikaner Donald Trump will ausländische Produktion in die USA locken. Unternehmen, die ablehnen, müssen mit ‚sehr umfangreichen‘ Folgen rechnen. Besonders im Fokus: die deutsche Autoindustrie.

Savannah – In einer Wahlkampfrede am Dienstag kündigte Ex-Präsident Donald Trump an, anderen Ländern, darunter die deutsche Autoindustrie, die Arbeitsplätze wegnehmen zu wollen. „Ich will, dass deutsche Autokonzerne zu amerikanischen Autokonzernen werden“, sagte Trump im US-Bundesstaat Georgia. „Ich will, dass sie ihre Fabriken hier bauen.“ Bereits in früheren Ansprachen gab der Republikaner bekannt, bei erfolgreicher US-Wahl zum Präsidenten im November, die Produktion im eigenen Land zu fördern. Nun geht Trump einen Schritt weiter und will die ausländische Produktion in die USA bringen – für die Unternehmen soll dabei ein fetter Bonus herausspringen. Entscheiden sich Unternehmen jedoch gegen eine Produktion im Land, könnten die Folgen „sehr umfangreich“ ausfallen.

Trump kündigte bei seiner Wahlkampfrede in Georgia am Dienstag an, Arbeitsplätze im Ausland wegnehmen zu wollen.
Trump kündigte bei seiner Wahlkampfrede in Georgia am Dienstag an, Arbeitsplätze im Ausland wegnehmen zu wollen. © IMAGO/Hunter Cone

So plant Trump die Wirtschaft in den USA zu stärken und Arbeitsplätze im Ausland abzuwerben

„Wir stellen Amerika an die erste Stelle“, verkündete Trump bei einer Wahlkampfrede in Georgia, einem der entscheidenden Schaukelstaaten des Landes, das für den Ausgang der Wahl eine wichtige Rolle spielen wird. Wird Trump zum Präsidenten gewählt, wolle er großen Unternehmen und Produzenten auf der ganzen Welt ein Angebot machen, damit sie vorwiegend in den Vereinigten Staaten produzieren. „Ich werde Ihnen die niedrigsten Steuern, die niedrigsten Energiekosten, die geringste Regulierungslast und den freien Zugang zum besten und größten Markt der Welt bieten, aber nur wenn Sie Ihr Produkt hier herstellen“, erklärte er am Dienstag.

Entscheiden sich Unternehmen gegen Trumps Angebot, würden hohe Importzölle verhängt werden – die „sehr umfangreich“ ausfallen werden. So will der Republikaner „Fabriken übernehmen“ und „Arbeitsplätze wegnehmen“, um die USA wieder „great“ zu machen. „Dieser neue amerikanische Industrialismus wird Millionen und Abermillionen von Arbeitsplätzen schaffen“, erklärt er in der Rede.

Schon in früheren Reden gab Trump bekannt, US-Unternehmen vor allem dann zu fördern, wenn sie vorwiegend im eigenen Land produzieren. Trump kündigte erneut Steuersenkungen für Unternehmen an, die in den USA produzieren, und zwar von 21 Prozent auf 15 Prozent. Zuvor hatte er während seiner Amtszeit als Präsident die Unternehmenssteuer bereits von 35 Prozent auf 21 Prozent gesenkt. Seine Konkurrentin, die Vize-Präsidentin Kamala Harris, plant hingegen ein Anheben der Steuer auf 28 Prozent.

Die Amerikanisierung der deutschen Autoindustrie – so steht es um BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen

In den Fokus setzt Trump während seiner Rede vor allem die deutsche Autoindustrie. „Wir werden Autos auf einem Niveau herstellen, das ihr noch nie zuvor gesehen habt. Wir werden Autos herstellen, größer, besser, schöner, stärker und schneller als je zuvor“, verkündete er. Erreichen wolle er das unter anderem durch die Amerikanisierung deutscher Autokonzerne.

Bereits jetzt investieren Autokonzerne wie BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen verstärkt in die Vereinigten Staaten. Angesichts der hohen Importzölle auf Elektroautos aus China erhoffen sich die deutschen Autobauer einen Zuwachs der Nachfrage in den USA. VW investierte zwei Milliarden US-Dollar für ein neues Werk in South Carolina, das vor allem auf elektrische Pick-ups und große SUVs der US-Traditionsmarke Scout. Große Werke der Autohersteller BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen gibt es zudem bereits in den Südstaaten South Carolina, Alabama und Tennessee.

Trump äußert sich abfällig zu Energiewende in Deutschland – und erhält Zustimmung in Georgia

Abfällig äußerte sich Trump bereits über die deutsche Energiewende und sprach davon, dass Deutschland sich selbst zerstöre, indem es jede Woche ein neues Kohlekraftwerk baue und gegen seine eigenen Klimaziele verstoße. Die Deutsche Bundesregierung wies diese Äußerungen jedoch zurück.

Auch wenn Trumps Strategie in Deutschland nicht überall auf Zustimmung stößt, scheint sie bei den Wählern im Swing State Georgia gut anzukommen. Laut einer Wahlumfrage der New York Times liegt Trump in Georgia bei 49 Prozent der Stimmen, während Harris 47 Prozent erreicht. Insbesondere in wirtschaftlichen Fragen trauen die meisten Amerikaner dem Republikaner mehr Know-how zu als der Vizepräsidentin.

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