Explosionen nach Luftschlägen: Drohnen-Piloten fügen Putins Armee herbe Verluste zu

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Im Ukraine-Krieg geraten Kiews Truppen gegen Russland in die Defensive. Ihr Oberbefehlshaber zeigt in sozialen Medien aber erfolgreiche Luftangriffe.

Kiew – Erst seit ein paar Wochen führt Oleksandr Syrskyj das Oberkommando über Kiews Streitkräfte, die Russlands Truppen im Ukraine-Krieg die Stirn bieten. Große militärische Erfolge konnte der ehemalige Befehlshaber des Heeres seither nicht nachweisen. Es geht angesichts der Übermacht des Aggressors in dieser Phase des Kriegs eher darum, die Stellungen an der Front zu halten und einen weiteren Vormarsch der von Kreml-Chef Wladimir Putin entsandten Soldaten zu verhindern.

Ukraine gegen Russland: Video von Befehlshaber Syrskyj zeigt Luftschläge gegen Putins Truppen

Nadelstiche setzen die Ukrainer aber dennoch weiterhin. An einigen lässt Syrskyj die Öffentlichkeit – also vor allem die um ihre Zukunft bangenden Landsleute und die westlichen Unterstützer – teilhaben.

Auf seinem Facebook-Account veröffentlichte der Generaloberst ein Video zweier Luftangriffe im Ukraine-Krieg. Zunächst ist zu sehen, wie eine dunkle Rauchwolke am Rande einer Ortschaft aufsteigt, dann wird ebenfalls aus der Vogelperspektive eine Explosion in einer kleinen Siedlung zwischen Feldern gezeigt. Offenbar handelt es sich um Attacken, die von Drohnen-Piloten ausgeführt wurden.

„Wir verfolgen und schlagen zu“, schrieb Syrskyj dazu. Es habe sich um „Konzentrationspunkte des Feindes in den Regionen Donezk und Saporischschja“ gehandelt. Demnach wurden die beiden Ziele am Sonntag (28. April) getroffen. „Die Besatzer werden sich nicht verstecken“, betont der 58-Jährige, der im Februar auf Walerij Saluschnyj gefolgt war.

Erfolgreicher Luftschlag: Kiews Oberkommandierender Oleksandr Syrskyj (r., mit Wolodymyr Selenskyj) zeigt in Videos, wie seine Truppen Russland wehtun. © IMAGO / ZUMA Wire, Facebook/@CinC AF of Ukraine

Ukraine gelingen Luftschläge gegen Putins Truppen: „Soldaten zeigen Tapferkeit, Mut und Loyalität“

Am frühen Montagmorgen legte der 58-Jährige mit einem weiteren Video nach, diesmal einem Zusammenschnitt verschiedener Luftschläge. Unter anderem werden Stellungen der Angreifer oder deren Militärfahrzeuge getroffen.

„Das Video zeigt den täglichen Kampf der Verteidiger der Ukraine rund um die Uhr – die Zerstörung des Feindes, seiner Ausrüstung und seiner Waffen“, erklärte Syrskyj diesmal. Er sei „stolz auf unsere Soldatinnen und Soldaten, die jeden Tag Beispiele von Tapferkeit, Mut und Loyalität zeigen“.

In einem weiteren Post sprach Syrskyj davon, dass an der Frontlinie heftig gekämpft werde. Russland konzentriere sich auf mehrere Gebiete, habe sich „einen erheblichen Vorteil an Kräften und Mitteln verschafft“ und einige taktische Erfolge errungen. „Die Lage ändert sich dynamisch, einige Stellungen wechseln im Laufe des Tages mehrmals den Besitzer, was zu einer unklaren Einschätzung der Situation führt“, führte er aus.

Front im Ukraine-Krieg: Kiew reagiert auf Russlands geplante Offensive – hohe Verluste für Putins Truppen

Besonders umkämpft seien die Regionen Pokrowsk und Kurachowo, wo der Aggressor vier Brigaden stationiert habe. Offensichtlich wolle Russland westlich von Awdijiwka und Maryinka weiter in die Offensive gehen. Auch die Ukraine verlege weitere Einheiten in das Gebiet. Es sei hier gelungen, den Russen hohe Verluste an Personal und militärischem Gerät zuzufügen.

Kiews Truppen hätten derweil die Insel Nestryha in der Region Cherson wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Während Russland im Norden weiterhin Grenzsiedlungen in den Regionen Sumy und Tschernihiw beschieße und Sabotage- sowie Aufklärungsarbeiten durchführe, gebe es keine Anzeichen für direkte Vorbereitungen einer dortigen Offensive.

In der Region Charkiw sei zu beobachten, dass Moskau seine Truppen aufbaue und umgruppiere. Kiew zieht deshalb laut Syrskyj in den besonders gefährdeten Gebieten weitere Artillerie- und Panzereinheiten zusammen. Um so schnell wie möglich Munition, Waffen und militärische Ausrüstung zu bekommen, werde mit den Partnern zusammengearbeitet.

Rauchwolken steigen auf
Szenen aus einem Video: Der ukrainische Oberkommandierende Oleksandr Syrskyj zeigt, was die Luftschläge seiner Truppen anrichten. © Facebook/@CinC AF of Ukraine

Putin und die Offensive im Ukraine-Krieg: Greifen seine Truppen mit dem Mut der Verzweiflung an?

Zuletzt hatte der Militärökonom Marcus M. Keupp festgehalten, dass Putin im Ukraine-Krieg die Zeit davonlaufe, da Russland auf verlorenem Posten stehe, sobald der Westen als Ukraine-Unterstützer seine Rüstungsproduktion hochgefahren habe. Damit soll sich auch erklären lassen, warum Russland aktuell so massiv in die Offensive drängt.

Womöglich ist es ein Angriff mit dem Mut der Verzweiflung. Nicht nur für die vielen Soldaten, die den Plan des russischen Präsidenten ohne Rücksicht auf Verluste umsetzen müssen. Während Syrskyj mit seinen geposteten Videos auch das Ziel verfolgen dürfte, die Moral seiner Soldaten zu heben. (mg)

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