Panzer unbrauchbar bei Offensive: Russlands Armee setzt in Awdijiwka auf Drohnenstrategie
Da Russland im Kampf um die Stadt Awdijiwka kaum Fortschritte erzielt, wechselt Putins Militär die Strategie im Ukraine-Krieg.
Awdijiwka - Russland versucht seit mehreren Monaten erfolglos, die ostukrainische Stadt Awdijiwka mit Panzern und Infanterie zu erobern. Die Verluste in der Truppe waren außerordentlich groß. Nun setzt das Militär offenbar eine neue Strategie um. Es nutzt mit Nachtsichtgeräten ausgestattete Drohnen. Den ukrainischen Streitkräften sollen laut einem Bericht von Forbes so die Versorgungslinien abgeschnitten werden, was sie zu einem Rückzug aus ihrem Gebiet zwingen würde.
Drohnenangriffe sollen Versorgungslinie in Awdijiwka kappen
In einem aktuellen Lagebericht vom Montag stellt die Analysegruppe Frontelligence Insight fest, dass das Militär aus Russland Drohnen mit Wärmebild- und Nachtsichtkameras einsetzt. Das habe die logistische Ausgangslage der ukrainischen Streitkräfte verschlechtert.
Bei den eingesetzten Flugkörpern handelt es sich um First-Person-View-Drohnen, die über eine kurze Reichweite per Funk gesteuert werden. Oft tragen die Piloten Virtual-Reality-Headsets, mit denen sie die Drohnen mit einer Sicht wie aus einem Cockpit steuern können. Das macht sie auch im Ukraine-Krieg zu sehr präzisen Angreifern. Laut Forbes können sie rund ein halbes Kilogramm Sprengstoff transportieren und kosten gerade einmal 500 US-Dollar.

Ukrainische Militär setzte erfolgreich Störsender gegen Russland ein
Die ukrainische Armee konnte im Oktober bereits erfolgreich Drohnenangriffe abwehren. Im Süden hat der Einsatz von Störsendern, die die Kommunikation zwischen Drohne und Lenker beeinträchtigen, dazu geführt, dass die Soldaten den Fluss Dnipro überqueren konnten.
Störsender könnten auch die eigenen Waffen und somit die Offensive beeinträchtigen, was bei der strategischen Planung berücksichtigt werden muss. Außerdem ist das teure Equipment zur elektronischen Kriegsführung Mangelware.
Im Kampf gegen Drohnen erhält die Ukraine auch Unterstützung der Nichtregierungsorganisation Hurkit. Die Gruppe setzt selbstgebaute Scheinwerfer ein, mit denen die Flugkörper angeleuchtet und sichtbar gemacht werden.
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Lage der ukrainischen Streitkräfte hat sich stabilisiert
Frontelligence Insight stellt dennoch fest, dass sich die Situation des ukrainischen Militärs stabilisiert habe, da die russische Offensive an ihrem Höhepunkt angelangt sei. „Die russischen Streitkräfte haben ihre Angriffslust verloren und die Zahl der einsatzfähigen Ausrüstung wurde stark reduziert. Die Russen waren nicht in der Lage, ihre Erfolge in der Industriezone südliche von Awdijiwka auszubauen“, heißt es.