Fast 600 Luftabwehrsysteme verloren: Russland sucht Nachschub für Ukraine-Front zusammen

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Die Verluste Russlands im Ukraine-Krieg bleiben enorm. Ein Bericht enthüllt, dass strategische Luftabwehrsysteme von der Ostsee verlegt werden müssen.

Donbass - Russland hat im Ukraine-Krieg bisher 597 verschiedene Arten von Luftabwehrsystemen eingebüßt. Dies geht zumindest aus Berichten des ukrainischen Medienprojekts The Kyiv Independent hervor, die sich auf Informationen des ukrainischen Generalstabs in Kiew (Stand 26. November) stützen.

Ukraine-Front: Russland verlagert offenbar mehrere Luftabwehrsysteme von der Ostsee

Aufgrund der hohen Verluste in den besetzten Gebieten zwischen Donbass im Osten, Saporischschja im Süden und Dnipro im Südwesten hat Moskau angeblich jetzt sogar S-400-Triumf-Luftabwehrsysteme aus der Exklave Kaliningrad an der Ostsee in die Ukraine verlegt. Dies geht aus dem täglichen Kriegslagebericht des britischen Geheimdienstes vom 26. November hervor.

So gab es im November „außergewöhnliche russische Lufttransporte“, hieß es aus London. Dies deute ferner darauf hin, dass die Russen strategische Luftabwehrsysteme aus ihrer Ostsee-Region Kaliningrad abgezogen hätten, „um die jüngsten Verluste an der ukrainischen Front auszugleichen“.

Aus Kaliningrad (Archivfoto) an der Ostsee an die Ukraine-Front: Luftabwehrsysteme S-400 Triumf der Russen.
Aus Kaliningrad (Archivfoto) an der Ostsee an die Ukraine-Front: Luftabwehrsysteme S-400 Triumf der Russen. © IMAGO/Vitaly Nevar

Verschiedene Bewertungen legen nahe, dass die russische Armee zuletzt vermehrt Luftabwehrsysteme verloren hat. In seinem Geheimdienstbericht vom 2. November teilte das britische Verteidigungsministerium beispielsweise mit, dass Ende Oktober Anfang November mindestens vier russische Boden-Luft-Raketenwerfer (SAM) in besetzten Gebieten zerstört wurden.

S-400 Triumf: Ukrainer vernichten ein russisches Luftabwehrsystem auf der Krim

„Die russische Luftwaffe hat enorme Verluste erlitten, und wir haben mehr als 550 ihrer Luftabwehrsysteme zerstört, aber sie ist uns gegenüber nach wie vor deutlich im Vorteil“, erklärte der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj zudem Anfang November in einem Gastbeitrag für The Economist: „Die russische Luftabwehr hindert unsere Flugzeuge zunehmend am Fliegen.“

Bemerkenswert: Im September schalteten die ukrainischen Streitkräfte eines der großen russischen Luftabwehrsysteme Triumf S-400 auf der Krim aus - offenbar, weil ein Urlauber den Standort per Foto in Sozialen Netzwerken verraten hatte. Schon damals gab es Hinweise, dass die ukrainischen Drohnenangriffe speziell auf russische Flugabwehrsysteme zunehmen.

Name: S-400 Triumf
Waffentyp: Flugabwehrlenkwaffe / Luftabwehrsystem
Indienststellung: 2007
Länge Raketenbehälter: 7,57 m
Raketen: Lenkwaffen 48N6 und 40N6
Gefechtskopf: 126-kg-Splittersprengkopf
Reichweite / Höhe: bis 380 km / bis 30 km

Rob Lee, ein Analyst am amerikanischen Foreign Policy Research Institute, teilte kürzlich Fotos auf X (ehemals Twitter), die zeigen, wie ukrainische und russische Soldaten gleichermaßen ihre Schützengräben und Luftabwehrstellungen mit Netzen und Gittern gegen feindliche Drohnenangriffe schützen. Ein anderes Video aus den Sozialen Netzwerken zeigt, wie ein russischer Soldat mit einer Schaufel eine offenbar fehlgezündete ukrainische Drohne in seiner Position zerstört. Die Bedrohung bleibt dennoch hoch.

S-400 Triumf: Moskau präsentiert Luftabwehrsystem der russischen Streitkräfte

Insbesondere für die Luftabwehr. Die mächtigen S-400-Triumf-Systeme sind ein Stolz des Kreml-Regimes, das dieses gerne bei Militärparaden auf dem Roten Platz in Moskau zur Schau stellt. Mit den Raketen 48N6E3 können aus vier riesigen Lenkwaffen-Behältern Ziele in einer Entfernung von bis zu 380 Kilometern und in einer Höhe von bis zu 30 Kilometern angegriffen werden.

Die russische Armee nahm das System 2007 in Betrieb und preist es als modern an. Die Anzahl der Batterien und Raketenstartfahrzeuge ist offiziell nicht bekannt. In Kaliningrad ist - weit entfernt von der ukrainischen Front - die Baltische Flotte Russlands zwischen den NATO-Staaten Polen und Litauen stationiert. (pm)

Für diesen von der Redaktion geschriebenen Artikel wurde maschinelle Unterstützung genutzt. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung von unserem Mitarbeiter Patrick Mayer sorgfältig überprüft.

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