Aus dem Gefängnis an die Front: Russland mit hohen Verlusten bei Soldatinnen im Ukraine-Krieg
Russlands massive Verluste führen zu neuen Methoden: Putin schickt auch verurteilte Frauen an die Front. Ukrainische Streitkräfte sehen darin kein Hindernis.
Donezk – Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen weiterhin rasant an. Das schreckt den russischen Präsidenten Wladimir Putin allerdings nicht ab. Ohne Rücksicht auf Verluste beharrt er auf seiner „Fleischwolf“-Taktik. Russland schickt immer mehr Soldaten an die Front – und auch Soldatinnen.
Russland rekrutiert Gefangene: Video zeigt russische Soldatin im Ukraine-Krieg
Die Zahl der russischen Frauen, die im Ukraine-Krieg an der Front kämpfen, ist weiterhin überschaubar und deutlich geringer als die Zahl der Männer. Bei den wenigen Soldatinnen handelt es sich Berichten zufolge hauptsächlich um verurteilte Straftäterinnen. Der Kreml macht ihnen das Angebot, ihre Haftstrafen durch den Einsatz im Ukraine-Krieg zu verkürzen. Olga Romonova, Leiterin der Stiftung „Russland hinter Gittern“, die Häftlinge und ihre Familien unterstützt, geht laut Newsweek davon aus, dass unter den etwa 120.000 rekrutierten Gefangenen auch einige Tausende weiblich sind.
Ein Video soll nun eine russische Soldatin an der Front zeigen – aus dem Gefängnis rekrutiert, berichtete die Kyiv Post. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie mehrere Soldaten, unter anderem die vermeintliche Soldatin, von Drohnen angegriffen werden. Die 47. Mechanisierte Brigade soll den Angriff durchgeführt und das Material aufgenommen haben. Die Eliteeinheit dient als Notfall-Brigade und springt ein, wenn sie gebraucht wird – sie ist also im Dauereinsatz.

„Keine Rolle“: Einsatz von Soldatinnen hat keinen Einfluss auf Kriegsführung
Die russische Soldatin in dem Video „war ausgebildet und verfügte über hochwertige Munition, aber sie konnte unserer Kamikaze-Drohne nicht entkommen, ebenso wenig wie einer ihrer Kameraden“, schrieb die Einheit auf Telegram. Der Fakt, dass Russland Soldatinnen an die Front schickt, habe keinen Einfluss auf die Kriegsführung der Ukraine: „Für uns spielt es keine Rolle, welches Geschlecht der Feind hat. Die Eindringlinge müssen unter schrecklichen Schmerzen sterben. Es wird keinen anderen Weg geben“, hieß es weiter. Es gehe um Vergeltung.
Deswegen steigen auch die Verluste bei russischen Soldatinnen. Es handle sich nämlich nicht um weibliche Hilfseinheiten, sondern auch um „Kampfeinheiten“, erklärte Andriy Yusov, ein Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), der Kyiv Post. „Die meisten der von der Russischen Föderation rekrutierten weiblichen Gefangenen sind gestorben oder mit schweren Verletzungen nach Hause zurückgekehrt“, erklärte er. Zu Beginn der Rekrutierung habe es noch geheißen, dass die verurteilten Frauen nach sechs Monaten frei seien. Inzwischen schreibe der Vertrag eine Verpflichtung für fünf Jahre vor.
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Massive Verluste: Russland schickt verurteilte Frauen in den Ukraine-Krieg
Bereits im März 2023 häuften sich Berichte über russische Frauen, die an die Front geschickt wurden, wie unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland schrieb. Dabei handelte es sich um verurteilte Russinnen aus Straflagern. Sie sollen erstmalig unter Wagner-Anführer Jewgeni Prigoschin rekrutiert worden sein. Das teilte das ukrainische Verteidigungsministerium unter Berufung auf den Generalstab der Streitkräfte damals mit.
Nach massiven Verlusten im Osten der Ukraine hatte der Kreml zu dieser neuen Methode gegriffen. Inzwischen hat Putin mehrere Meilensteine an Verlustzahlen erreicht – doch die Strategie bleibt gleich: Um jeden Preis neue Soldatinnen und Soldaten rekrutieren, um diese unerbittlich an die Front zu schicken. (hk)