Bittere Verluste für Putin: Russland überschreitet zwei neue Meilensteine

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Russland erreicht einen Höhepunkt an Artillerieverlusten und Bombardierungen auf eignen Boden. Das ukrainische Verteidigungsministerium nennt Zahlen.

Charkiw/Belgorod – Mit dem anhaltenden Ukraine-Krieg schießen die Verlustzahlen beider Seiten in die Höhe – doch besonders jene der Streitkräfte von Wladimir Putin. Mit der stockenden Charkiw-Offensive zeichnet sich ein düsteres Bild für die Truppen des Kreml-Autokraten ab. Russland überschreitet einen neuen Meilenstein an Artillerie- und Waffenverlusten, aber auch an hohen Opferzahlen. Gleichzeitig nehmen versehentliche Selbstbombardierungen zu.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen weiter an und erreicht düstere Meilensteine

Das ukrainische Verteidigungsministerium teilt regelmäßig die Verlustzahlen des russischen Militärs – aber nicht die eigenen. Seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine hat Russland insgesamt 530.920 Soldaten verloren, teilte das Ministerium am Donnerstag (20. Juni) auf X mit. Davon allein 1.170 am vergangenen Tag. Unabhängig verifizieren lassen sich die Zahlen allerdings nicht.

Zu den russischen Verlusten gehören außerdem 7.987 Panzer, 15.337 gepanzerte Kampffahrzeuge und 14.052 Artilleriesysteme. Damit erreicht Russland einen neuen Meilenstein an Verlusten im Ukraine-Krieg. Innerhalb eines Tages verlor das Militär laut des Berichts weitere 56 Fahrzeuge und Treibstofftanks (insgesamt 19.134) und 39 Drohnen (insgesamt 11.260). Die Zahl der abgeschossenen Flugzeuge bleibt unverändert bei 359 und Schiffe bei 28. Zudem soll ein Öllager Russlands durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Flammen gestanden haben. Auch diese Zahlen über die Verluste von Russlands Tuppen in Putins Angriffskrieg in der Ukraine können nicht unabhängig geprüft werden.

„Unwiederbringliche Verluste“: Putin spricht von mehr Verlusten für die Ukraine

Während die Ukraine regelmäßig Zahlen veröffentlicht, teilen weder Putins Behörden noch seine Armeeführung nur selten Informationen oder gar Zahlen über Verluste aus dem Ukraine-Krieg. Doch The Associated Press berichtete, dass sich der russische Präsident bei einer Pressekonferenz am 5. Juni äußerte: Das Verhältnis der „unwiederbringlichen Verluste“ zwischen Russland und der Ukraine liege bei eins zu fünf zugunsten Moskaus.

Nähere Einzelheiten nannte er nicht. Er sagte außerdem, dass sich in der Ukraine über 1.300 russische Soldaten in Gefangenschaft befänden, während über 6.400 ukrainische Soldaten in Russland festgehalten würden. Auch Putins Aussagen können nicht unabhängig geprüft werden. Einige westliche Einschätzungen gehen jedoch davon aus, dass Russlands Verluste wesentlich höher seien als die der Verteidiger.

Ukrainische Streitkräfte feuern ab.
Ein ukrainischer Soldat feuert auf die Frontlinie. © picture alliance/dpa/Iryna Rybakova/AP | Iryna Rybakova

Selbstbombardierung: Russland bombardiert versehentlich eigenes Territorium

Neben den hohen Verlustzahlen macht den russischen Streitkräften noch etwas anderes zu schaffen: Die versehentlichen Bombenangriffe auf eigenem Territorium und auf von ihnen besetzte Gebiete in der Ukraine.

Laut des unabhängigen russischen Medienunternehmens Astra haben die Selbstbombardierungen in den letzten vier Monaten stark zugenommen – und liegen bei 103. Viele dieser Vorfälle ereigneten sich demnach in der russischen Oblast Belgorod. Die Region grenzt an der Ukraine und stationiert russische Militärstützpunkte und Trainingsgelände.

Charkiw-Offensive: Sieben Verletzte bei Selbstbombardierung

Ein kürzlich gemeldetes Ereignissen, sei der Fund einer sowjetischen FAB-Fliegerbombe mit einem hochexplosiven Sprengkopf in der Nähe eines Wohngebäudes im Dorf Krapivnoye gewesen, so Astra. Eine Weitere sei am selben Tag auf einem Feld gefunden worden, hieß es von den Rettungsdiensten. Es kam niemand zu Schaden.

Anders als im vergangenen Monat. Bei einem Angriff im Zuge der Charkiw-Offensive auf die ukrainische Stadt warf ein russisches Flugzeug versehentlich eine FAB-500 über Belgorod ab. Dabei wurden sieben Menschen verletzt und Dutzende Haushalte beschädigt, hieß es in Berichten. Der Kreml hatte in der Vergangenheit zugegeben, dass russische Flugzeuge irrtümlicherweise die eigenen Gebiete bombardiert hätten. (hk)

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