Russlands Wirtschaft: Putin fürchtet wohl China-Welle und setzt klares Signal – „Echte Bedrohung“
China gilt als wichtiger Partner für Russlands Wirtschaft. Doch nun hat Russland offenbar Sorgen, weil eine chinesische Branche mehr Einfluss gewinnt. Putin ergreift Maßnahmen.
Moskau – Auf Russland rollt eine Welle zu, die Wladimir Putin offenbar nicht gefällt – und zwar aus der chinesischen Autobranche: Daten zufolge überfluten chinesische Wagen offenbar den russischen Automarkt. Putin will Berichten zufolge versuchen, den Autostrom zu stoppen und reagiert nun mit einer drastischen Maßnahme.
Russlands Wirtschaft bedroht durch Autos aus China? Putin reagiert
Nach Angaben der China Passenger Car Association (CPCA) erreichten die chinesischen Fahrzeugexporte nach Russland im vergangenen Jahr das Siebenfache des Niveaus von 2022. „Internationale Marken [in Russland] wurden vollständig durch chinesische Autos ersetzt“, sagte Cui Dongshu, Generalsekretär der CPCA, der Financial Times und fügte hinzu: „Wenn die russisch-ukrainische Krise endet, wird der Druck auf die chinesischen Autohersteller dramatisch zunehmen.“
Russland befeuerte den chinesischen Autoverkauf, indem das Land im Jahr 2024 mehr als eine Million chinesische Fahrzeuge aufkaufte. Chinesische Marken machen mittlerweile 63 Prozent des Marktes aus, während der Anteil einheimischer russischer Marken auf 29 Prozent gefallen ist.
Russland erhöht Recycling-Gebühren für chinesische Autos – Sorge vor „Bedrohung“
Russland will sich nun dagegen wehren: Im Januar 2025 erhöhte Moskau Berichten zufolge die Recyclinggebühren für die meisten Personenkraftwagen auf 7.500 Dollar und verdoppelte damit den im September vergangenen Jahres festgelegten Satz. Bis 2030 sollen die Gebühren jährlich um 10 bis 20 Prozent weiter steigen.
Die „Recyclinggebühr“ ist eine einmalige Gebühr für die spätere Entsorgung eines Fahrzeugs. Russland führte diese Gebühr 2012 mit dem Beitritt zur Welthandelsorganisation ein, um eine Marktüberschwemmung mit ausländischen Autos zu verhindern. Offiziell lauteten die Ziele, die Umweltbedingungen zu verbessern und lokale Hersteller zu unterstützen. Laut der Financial Times funktionieren diese Gebühren ähnlich wie Zölle.
Chinesische Hersteller dürften sich dem russischen Markt stärker zugewandt haben, nachdem die EU Extrazölle im Jahr 2024 auf E-Autos aus China beschlossen hatte. Die Europäische Kommission hielt die Ausgleichszölle für notwendig, um die Autoindustrie in der EU zu schützen. Die Maßnahme gilt vorerst für fünf Jahre. Auch die US-Regierung hatte deutliche Zollerhöhungen auf chinesische Importe zum Schutz heimischer Industriebranchen beschlossen. Dazu gehört ein 100-prozentiger Zoll auf chinesische Elektrofahrzeuge.
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Russlands Wirtschaft bedroht durch China? Putin ergreift drastische Maßnahme für Handelspartner
China gilt als wichtiger Partner für Russlands Wirtschaft, besonders bei Energie-Geschäften. So ist China ein wichtiger Abnehmer für russisches Gas und auch im Finanzsektor florierte das Geschäft. Seit einigen Monaten ziehen sich jedoch chinesische Banken zurück aus den Deals aus Sorge vor Sekundärsanktionen. Umso brisanter ist nun das Vorgehen, was Russland laut der Financial Times vorhat, um die chinesischen Autoverkäufe zu drücken, um die heimische Industrie zu schützen.
Doch wie groß ist die Gefahr tatsächlich? Russsiche Autobauer befürchten laut Analysten, dass „ein Zustrom billiger chinesischer Fahrzeuge die heimische Produktion“ untergraben könne. Avtovaz Maxim Sokolov, CEO des russischen staatlichen Autobauers AvtoVAZ, sagte letztes Jahr, der Zustrom chinesischer Autos stelle „eine echte Bedrohung für die nachhaltige Existenz der heimischen Automobil- und Zulieferindustrie dar.“
China macht auch deutschen Autobauern große Konkurrenz
Mit der Sorge vor dem Zustrom chinesischer Billigfahrzeuge ist Russland nicht alleine. So gibt es auch in Deutschland Bedenken vor den Auswirkungen der chinesischen Wettbewerbsstärke in wichtigen Branchen, wie der deutschen Autoindustrie. Seit 2023 ist China der weltweit größte Nettoexporteur von Autos.
China exportierte im vergangenen Jahr 6,41 Millionen Fahrzeuge, 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Laut CPCA waren Russland, Mexiko und die Vereinigten Arabischen Emirate die drei wichtigsten Bestimmungsländer.