Ergebnisse der US-Wahl 2024: Bitteres Harris-Debakel droht in wichtigem Swing State

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Kampf um die „Battleground States“: Harris und Trump liefern sich ein erbittertes Duell. Vor allem ein Swing State rückt immer wieder in den Fokus. (Montage) © picture alliance/dpa/APF Pool/AP | Scarbrough/Weiss

Die US-Wahl geht in die heiße Phase. Die Ergebnisse in einem Swing State könnten von einer Wählergruppe abhängen. Und hier ist Trump auf dem Vormarsch.

Atlanta – Dieser Bundesstaat ist für die Ergebnisse der US-Wahl 2024 wohl einer der wichtigsten Orte, auf den sich im kolportierten Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris viele Augen richten werden. Denn der Kampf ums Weiße Haus könnte im Swing State Georgia eine entscheidende Wendung nehmen.

Besonders unter der Voraussetzung, dass Trump laut der aktuellen Umfragen in drei wichtigen Swing States zwar die Nase vorn hat. Derweil kann sich Harris offenbar berechtigte Hoffnungen auf den Sieg in einem weiteren wichtigen Swing States machen. Auch insgesamt sehen viele Umfragen die Demokratin in den „Battleground States“ vorne, allerdings liegen diese Umfragen weiterhin in der viel zitierten Fehlerquote, da das Rennen zwischen Trump und Harris historisch eng ist – nicht nur in den Swing States.

Ergebnisse der US-Wahl 2024: Harris droht bitterer Rückschlag bei Wählergruppe im Swing State Georgia

Während die vorzeitige Stimmabgabe im Swing State auf einen möglichen Trend für die Ergebnisse der US-Wahl 2024 hindeutet, herrscht weiterhin reges Treiben in den Wahllokalen in Georgia, obwohl es am 5. November wohl erst richtig heiß wird. Dennoch bricht die vorzeitige Stimmabgabe im Bundesstaat alles bisher gesehenen Rekorde. Und auch unter der schwarzen Bevölkerung in einem der wichtigsten Swing States für die US-Wahl 2024 deutet sich eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als in den US-Wahlen zuvor.

Denn die Wählergruppe stellt ein Drittel der Wahlbeteiligten im Bundesstaat – mehr als in jedem anderen jener Bundesstaaten, die entscheidend für die US-Wahl 2024 sein dürften. Eigentlich gute Nachrichten für die Vize-Präsidentin und Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris. Sollte man zumindest meinen. Doch die Realität in Umfragen zeigt ein anderes Bild und könnte Harris bei dem engen Rennen ums Weiße Haus am Ende einen historischen Erfolg kosten.

Vor Ergebnissen der US-Wahl: Trump erhält deutlichen Zuspruch – Harris-Pleite droht in Georgia

Für die Demokratin Kamala Harris, die jüngst Trump wegen seiner Entgleisung über Hitler-Generäle als Faschist bezeichnete, ist das eine Herausforderung. Schließlich geh es um die Parteibasis. Denn während ihr Vorgänger, der amtierende Präsident Joe Biden einen hauchdünnen Erfolg gegen Trump einfuhr, ist ein Sieg von Harris bei der US-Wahl 2024 in Georgia keineswegs ein Selbstgänger. Da Donald Trump laut aktuellsten Umfragen für den Swing State vor allem bei schwarzen Männern unter 50 an Zuspruch gewinnt.

Verzweiflung über den derzeitigen Status Quo macht sich aber offenbar weder im Harris-Camp noch unter ihren namhaftesten Unterstützern im Bundesstaat vor den Ergebnissen der US-Wahl 2024 breit. Unter anderem gaben Martin Luther King III, der älteste Sohn des 1968 ermordeten Bürgerrechtlers und seine Ehefrau Arndrea Waters King, in Atlanta ihre Stimmen ab und nutzen den Moment, um deutliche Werbung für Harris zu machen. „Mein Vater pflegte zu sagen, dass ein Volk ohne Stimme ein machtloses Volk ist“, sagt der 67-Jährige in die Kamera eines jungen Harris-Wahlkampfhelfers. Die Botschaft: Trump ist gefährlich. Es geht um das Erbe der Bürgerrechtsbewegung.

Etwas mehr als eine Woche vor dem Wahltag wird Harris allerdings heute in Michigan Wahlkampf machen und sich auf die verarbeitende Industrie konzentrieren. Trump hingegen ist auf Veranstaltungen in Georgia acht Tage vor der US-Wahl zu finden.

Ergebnisse bei der US-Wahl 2024: Harris-Unterstützung gegen Trump geht über Hautfarbe hinaus

Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklären die Kings, dass die Unterstützung für Harris, die vor der US-Wahl 2024 einen Geldvorteil gegenüber Trump hat, aber auch weit über die Identitätsfrage hinausgeht. „Es ist fast beleidigend zu denken, dass Frauen oder schwarze Frauen oder schwarze Männer Harris nur wegen ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts wählen“, betont Arndrea Waters King. Harris, die im Endspurt der US-Wahl 2024 auf eine Doppelstrategie gegen Trump setzt, habe Erfahrung, konkrete Pläne für wirtschaftliche Chancengleichheit und sie baue politische Brücken – im Gegensatz zu ihrem Kontrahenten.

Für Harris sind solche Appelle vor der US-Wahl 2024 wichtig. Denn jede Stimme könnte bei den Ergebnissen im Swing State Georgia und der US-Wahl insgesamt den entscheidenden Unterschied machen. Auch deshalb setzt Harris‘ Team auf prominente Unterstützer wie die Kings und auf Initiativen, die gezielt schwarze Männer zum Wählen motivieren sollen, damit am Ende nicht vielleicht doch ein Debakel für Harris im Kampf gegen Trump droht. Ob das überzeugt, bleibt abzuwarten. In einem Staat, der auf Messerschneide für Trump oder Harris steht, könnte jedenfalls schon ein geringer Verlust die Demokraten bei der US-Wahl teuer zu stehen kommen.

Trump-Erfolg in Georgia bei Ergebnissen der US-Wahl 2024? Harris-Gegner wohl unbeeindruckt von Initiative

Andernorts zeichnet sich vor den Ergebnissen der US-Wahl 2024 in dem umkämpften Swing State ein unterschiedliches Bild und vor allem eine andere Stimmung ab. Beispielsweise vor einem Stadion in Duluth hat sich Händler Mack Purnell mit Trump-Devotionalien postiert. In glitzernder „Make America Great Again“-Jacke scherzt und schäkert er mit Kunden. Sonst verkauft der 38-jährige Trump-Unterstützer Fanartikel bei Football-Spielen im ganzen Land, jetzt reist dem Ex-Präsidenten vor der US-Wahl hinterher.

Gründe für Purnells Unterstützung vor US-Wahl 2024 sind jene, die offenbar auch viele andere Trump-Unterstützer im Land teilen – und eben nicht nur in Georgia oder anderen Swing States. Denn für sie verkörpere Trump Eigenschaften, die sie bei Harris vermissen. „Ich liebe Trump, weil er sein Wort hält und stark ist“, erklärt Purnell der dpa. Besonders dankbar ist er dem Ex-Präsidenten für eine Strafrechtsreform von 2018, die ihm, wie er sagt, den Weg aus dem Gefängnis ebnete. Damals kamen Tausende Insassen, die wegen geringfügiger Delikte inhaftiert waren, vorzeitig frei. Für viele war das eine Chance auf wirtschaftlichen Neustart. 

Genau diese Hoffnung schürt Trump in seinen Reden und Wahlkampfauftritten. Dort spricht er immer wieder von Stabilität in den unruhigen Zeiten, weil die Bürger der USA unter der Administration von Biden und Harris nur gelitten und die Wirtschaft an die Wand gefahren habe. Die großen Verlierer seien dabei die Menschen im Niedriglohnsektor, die er während seines Wahlkampfes vor der US-Wahl 2024 immer wieder in den Fokus nimmt. Mal spricht unverblümt von „Black Jobs“, aber immer verspricht auch ihnen, sie durch seine verschärfte Einwanderungspolitik vor Konkurrenz durch billige Arbeitskräfte zu schützen.

Wirtschaft für die Ergebnisse der US-Wahl 2024 wichtigstes Thema: „Alles ist doppelt so teuer“

Besonders die Wirtschaft und die Inflation spielen eine große Rolle vor der US-Wahl 2024 und könnten laut den aktuellen Umfragen auch den Unterschied zwischen Trump und Harris ausmachen. Von den Aussagen Trumps im Wahlkampf fühlt sich auch Tee angesprochen. Neben einer ganzen Reihe von Themen spielen für den Mittvierziger vor allem die hohen Lebenshaltungskosten eine Rolle. „Brot, Eier, Benzin – alles ist doppelt so teuer“, klagt er bei der dpa. Zwar hat sich die US-Wirtschaft zuletzt erholt und die Preise haben sich nicht tatsächlich verdoppelt, doch das Spüren nicht alle gleichermaßen. Besonders schwarze Amerikaner kämpfen mit größeren Einkommenslücken – das belastet. Manche fühlen sich politisch im Stich gelassen.

Und die Kritik, Trump bediene rassistische Stereotype, wenn er die erste schwarze Vizepräsidentin Harris etwa als „faul“ bezeichnet? Ablenkung, meint Tee. Der Rassismusvorwurf werde politisch vor der US-Wahl 2024 instrumentalisiert, sagt er und äußert dann Überzeugungen, die von Wahlmanipulation bis zu wirtschaftlichen Verschwörungen reichen. Schwarze Amerikaner sind laut Studien online überproportional oft Ziel von Falschinformationen.

Ergebnisse bei der US-Wahl 2024 in wichtigem Swing State: Harris kann weiter auf Erfolg in Georgia hoffen

Auch wenn Trump vor den Ergebnissen der US-Wahl 2024 bei schwarzen Wählern unter 50 offenbar einige Sprünge in Georgia macht, kann Harris weiterhin auf einen Erfolg im Swing State hoffen. Denn vor allem bei Frauen und Älteren der Wählergruppe bleibt die historische Verbindung zur Bürgerrechtsbewegung und den Demokraten ein wichtiges Band, um den Ausschlag für ihre Stimmen zu geben.

Für Chasbo (85) und Peggles (80) aus Lawrenceville ist dieses Erbe zutiefst persönlich. Das Ehepaar erlebte eine Zeit, als sie für grundlegende Freiheiten erst kämpfen mussten. Aufgewachsen im tiefen Süden der USA erfuhren sie selbst, was es bedeutet, bestimmte Wasserspender nicht nutzen und im Bus nicht überall sitzen zu dürfen. Oder, wenn die Polizei willkürlich Familienmitglieder festnahm – einfach nur, um sie zu verprügeln.

Stimmenabgabe bei der US-Wahl 2024 für Harris statt Trump: „Versuchen uns wieder auszubeuten“ –

Diese Erfahrungen prägen sie bis heute und beeinflussen ihre Entscheidung der Stimmabgabe bei der US-Wahl 2024. Dass jemand für Trump stimmen könnte, ist ihnen unbegreiflich. „Sie versuchen, uns wieder auszubeuten“, sagt Chasbo über die Republikaner. Anders als Tee hält er Trump für rassistisch.

Doch trotz der Spannung rund um die US-Wahl sehen Chasbo und Peggles eine Chance auf Annäherung: „Wenn jemand gewinnt, sollte das nicht das Ende sein“, sagt Peggles vor den Ergebnissen der US-Wahl 2024. „Man muss Kompromisse eingehen. Es ist ein Geben und Nehmen.“ Ob es dazu am Ende kommt, lässt sich wohl erst am Ende der US-Wahl abschätzen. Jedenfalls werden die Ergebnisse im bitter umkämpften Swing State Georgia einen wichtigen Anteil am Ergebnis der US-Wahl haben. Ob das Pendel am Ende für Trump oder für Harris ausschlägt, wird sich dann infolge des 5. Novembers zeigen.

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