Nach Angriffen aus Trump-Lager: Harris gibt erstes Solo-Interview vor US-Wahl – Aussage zu Waffen überrascht
Washington – Eine Präsidentschaftskandidatin, die keine Interviews gibt? Kamala Harris könnte die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika werden, doch Einzelinterviews mit ihr gab es dennoch nicht. Das machte sich das Wahlkampfteam ihres Konkurrenten Donald Trump zunutze, zählte öffentlich die Tage, seit Harris mit den Medien gesprochen hatte. Der republikanische Kandidat und sein Vizekandidat haben dies auch in ihren Kundgebungsreden erwähnt.
Kritik und Spott für Harris‘ Weigerung gegen Einzel-Interviews vor der US-Wahl
Auch der Krisenkommunikationsexperte James Haggerty hatte Newsweek zuvor gesagt, dass Harris einen „Fehler“ mache, indem sie der Presse aus dem Weg gehe. Das letzte längere Interview hatte am 24. Juni stattgefunden, als sie noch als Teil von Joe Bidens Wahlkampfteams mit MSNBC sprach.
Ein CNN-Exklusivbeitrag eines gemeinsamen Interviews von Harris und ihres Running Mates Tim Walz löste viele Witze von Trump-Anhängern wie dem konservativen politischen Aktivisten Charlie Kirk aus. „Sie braucht emotionale Unterstützung, um sich den Medien zu stellen und ihre unhaltbare Bilanz zu verteidigen“, postete Kirk auf X. „Ist das ein Witz?“ Der politische Kommentator Chuck Callesto antwortete auf Kirks Beitrag, indem er sagte, Harris habe „null Kompetenz“, weil ihr Wahlkampfteam sie „nicht einmal alleine auf CNN auftreten lassen“ würde.
Vor US-Wahl: Kamala Harris stellt sich den Reportern doch alleine
Nun brach Harris ihr Schweigen und gab Brian Taff von einem News-Partner von ABC ihr erstes Einzeltinterview als Kandidatin für das Weiße Haus. Sie sprach davon, neuen Kleinunternehmen einen Steuerabzug von 50.000 Dollar zu gewähren, weil „niemand mit 5.000 Dollar ein Kleinunternehmen gründen kann“. Sie wird auch an der „Wohnungsknappheit“ arbeiten, indem sie Erstkäufern eine Anzahlung von 25.000 Dollar gewährt, um sicherzustellen, dass der amerikanische Traum für junge Bürger nicht länger „unerreichbar“ ist.
Harris sagte, sie plane, den Kinderfreibetrag für junge Familien im ersten Lebensjahr ihres Kindes auf 6.000 Dollar zu erhöhen. Alle Menschen verdienen Würde, so Harris, „aber nicht jeder hat unbedingt die Mittel, die es ihm ermöglichen, diese Träume und Ambitionen zu verwirklichen.“ Harris und Trump starteten jüngst Werbekampagnen für ihre Kandidaturen.
US-Wahl 2024: Harris beschwört in Interview Einigkeit in den USA
Sie legte auch Wert darauf, ihren Sinn für Einigkeit im Land herauszustellen. Harris sagte, sie habe über 200 Republikaner, die für frühere republikanische Präsidentschaftsregierungen gearbeitet hätten, hinter sich. Wenn die Menschen das Land vor die Partei stellen, „macht uns das stärker und gesünder.“
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Weiter äußerte sie, dass sie in ihrem Herzen wisse, „dass die überwiegende Mehrheit von uns Amerikanern so viel mehr gemeinsam hat als uns trennt“, sagte Harris. „Ich glaube auch, dass ich richtig liege, wenn ich sage, dass die meisten Amerikaner einen Führer wollen, der uns als Amerikaner zusammenbringt, und nicht jemanden, der vorgibt, ein Führer zu sein, der versucht, uns dazu zu bringen, mit dem Finger aufeinander zu zeigen. Ich glaube, die Leute sind von diesem Ansatz erschöpft, um ehrlich zu sein.“
Us-Wahlkampf: Kamala Harris über Waffenrechte: „Angriffswaffen sind buchstäblich Kriegswerkzeuge“
Ebenfalls waren Waffenrechte ein Thema. Harris sei der festen Überzeugung, dass es mit dem zweiten Verfassungszusatz vereinbar sei, „dass wir ein Verbot von Angriffswaffen brauchen.“ Diese seien „buchstäblich Kriegswerkzeuge. Sie wurden buchstäblich dafür entwickelt, viele Menschen schnell zu töten.“ Doch sie wehrte sich auch gegen Gerüchte, sie würde Waffen konfiszieren. „Tim Walz und ich sind beide Waffenbesitzer“, sagte Harris. „Wir nehmen niemandem seine Waffen weg.“
Akutelle Umfragen sehen Harris nach einem aggressiv geführten TV-Duell gegen Trump hauchdünn vorne: Laut Daten der Website 270towin würde Harris aktuell 226 Electoral Votes gewinnen, Trump 219, während 93 aus den restlichen umkämpften Staaten zu knapp sind, um sie einem Lager zuzuordnen. (cgsc)