Umfrage zur US-Wahl sieht Kopf-an-Kopf-Rennen: Trump muss gegen Harris um Swing State fürchten
In North Carolina wird bei der US-Wahl ein enges Rennen zwischen Trump und Harris erwartet. Eine neue Umfrage bestätigt den Trend – und Harris startet erst ihren Wahlkampf.
Washington D.C. – In den USA stehen die Zeichen auf Wahlkampf: Vor der US-Wahl versuchen Donald Trump und Kamala Harris weiterhin, Wählergruppen für ihr Lager zu mobilisieren und bei ihren öffentlichen Auftritten vor den jeweiligen Kontrahenten zu warnen. Der lautstarke Republikaner verfällt dabei immer wieder in Schimpftiraden gegen die jetzige Vizepräsidentin. Diese versucht vor der US-Wahl 2024 hingegen, mit Besonnenheit zu punkten. Aktuelle Umfragen zur US-Wahl sehen gegenwärtig in vielen Staaten der USA ein knappes Rennen zwischen den Rivalen. Besonders in einem Swing State spitzt sich die Lage weiter zu.
Trump gegen Harris bei US-Wahl: Demokraten holt laut aktuellen Umfragen auf
Der erste Harris-Hype nach Joe Bidens Rückzug ebbt langsam ab. Vor der US-Wahl beginnt nun für die Demokratin der schwierige Teil des Wahlkampfs: Es stehen TV-Duelle gegen Donald Trump an und öffentliche Reden mit ihrem Vize Tim Walz. Während der ehemalige US-Präsident mit verbalen Entgleisungen bei den Wählerinnen und Wählern punkten will, zielt Harris‘ Strategie vor der US-Wahl auf die richtigen Inhalte ab. Aktuelle Umfragen zur Wahl zeigen, dass dieses Vorgehen durchaus von Erfolg geprägt ist.
Für Harris bietet der Wahlkampf vor der US-Wahl 2024 allerdings eine Besonderheit im Vergleich zur Donald Trump. Die Demokratin startete deutlich später ins Rennen und muss in den kommenden Wochen bei vielen Wählergruppen aufholen. In den USA ist der Wahlkampf dabei immer ein kostspieliges Unterfangen. Nur wer genügend finanzielle Unterstützung bekommt, hat eine Chance auf den Sieg. Offenbar genießt Harris aber die Unterstützung von zahlreichen Gönnerinnen und Gönnern. Ihr Wahlkampfteam hat nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Kandidatur Spenden in Höhe von 540 Millionen US-Dollar (rund 482 Millionen Euro) eingesammelt. Das Team sprach von einem „Rekord“.
Harris und Walz kündigen Interview vor US-Wahl an: Trump verliert Angriffspunkt
Harris wird in den kommenden Wochen die Gelder dafür aufwenden, um im Wahlkampf der US-Wahl nicht den Anschluss an Donald Trump zu verlieren. Denn dieser nutzt immer wieder jede vermeintliche Schwäche von Harris aus, um verbal gegen die Kontrahentin vorzugehen. Künftig wird der Republikaner allerdings einen Punkt von seiner Liste streichen müssen: Seit Wochen spottet er darüber, dass seine Gegnerin seit ihrer Nominierung als US-Präsidentschaftskandidatin noch kein Interview gegeben hat. Doch nun ist klar: Harris und ihr Vize Walz holen dies zeitnah nach. In der Nacht zu Freitag (deutsche Zeit) soll ein Gespräch der beiden Demokraten bei CNN stattfinden.
In den vergangenen Wochen trat Harris tatsächlich ausschließlich in einem geschützten Raum aus choreografierten und inszenierten Wahlkampfauftritten in Erscheinung. Höhepunkt war in der vergangenen Woche der Parteitag der Demokraten in Chicago, wo die beiden mit einer großen Show in Szene gesetzt wurden. In den kommenden Wochen muss sich Harris nun in Situationen beweisen, die nicht komplett der Kontrolle ihres Wahlkampfteams unterliegen.
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Aktuelle Umfrage zur US-Wahl: Trump verliert gegen Harris Boden
Weiteren Rückenwind könnte Harris dabei durch die jüngsten Umfragen zur US-Wahl erhalten. Im Swing State North Carolina zeichnet sich nämlich ein enges Rennen mit Donald Trump ab. Wie der Cook Political Report am Dienstag, dem 27. August, bekannt gab, zeigt die jüngste Prognose zur US-Wahl 2024, dass der Staat inzwischen „neutrale“ Tendenzen aufweist. Zuvor war North Carolina eher durch republikanische Wahlstimmen geprägt.
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Zum Zeitpunkt als Joe Biden sein Präsidentschaftsrennen gegen Trump aufgab, lag der jetzige US-Präsident fast sieben Punkte hinter dem Herausforderer. Laut der Chefredakteurin des Reports, Amy Walter, scheint sich dies inzwischen wieder gewandelt zu haben. „In North Carolina ist die Entscheidung jetzt völlig offen“, sagte sie. Harris konnte also Bidens Rückstand vor der US-Wahl ausgleichen. Verschiedene Umfragen zur US-Wahl sehen die Kandidaten gegenwärtigen zwischen 0,3 und 0,6 Prozentpunkte auseinander. Walters merkte an, dass Harris‘ Erfolg in North Carolina darauf zurückzuführen sei, dass sie „ihren Vorsprung bei den Demokraten (+13), den schwarzen Wählern (+4) und den unabhängigen Wählern (+13) vergrößert habe“.
Swing State bei Umfrage zur US-Wahl: Wenige Stimmen könnten am Ende für Trump oder Harris entscheiden
Sollte Donald Trump North Carolina bei der US-Wahl an Kamala Harris verlieren, könnte das weitreichende Folgen für den Republikaner haben. Anhand der jetzigen Erhebung scheint es allerdings Grund genug für das Trump-Lager zu geben, sich wegen des möglichen Ausgangs der Wahl Sorgen zu machen. Eine Umfrage zur US-Wahl alleine ist aber stets mit Vorsicht zu genießen. Unterschiedliche Ergebnisse sind bei mehreren Erhebungen völlig normal. Deshalb ist es sinnvoll, sich den gewichteten Durchschnittswert der Umfragen anzuschauen.
Entscheidend für das Ergebnis bei der US-Wahl in North Carolina wird wahrscheinlich am Ende sein, wie sich Anteil an unentschlossenen Wahlberechtigten entscheiden wird. Kamala Harris oder Donald Trump? Das Rennen um den Sieg bei der US-Wahl 2024 ist weiterhin offen. (fbu)