Bröckelt die „Blaue Mauer“? Demokraten sorgen sich bei US-Wahl um entscheidenden Swing State

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US-Wahl: Das Lager der demokratischen Kandidatin Kamala Harris soll in Sorge um Stimmen in Michigan sein (Archivbild) © IMAGO/Andrew Roth

Wisconsin, Pennsylvania und Michigan. Als erster Republikaner seit 1988 konnte Trump 2016 die Staaten gewinnen. Harris‘ Lager sorgt sich erneut um die „Blaue Mauer“.

Lansing – Zwei Wochen vor der US-Wahl am 5. November kämpfen Kamala Harris und Donald Trump um jede Stimme – besonders in den entscheidenden Swing States. Harris besucht in dieser Woche mit Michigan, Pennsylvania und Wisconsin drei Staaten, die die Demokraten bei vergangenen Präsidentschaftswahlen für sich entscheiden konnten. Die Bundesstaaten sind damit Teil der sogenannten „Blauen Mauer“. Im Jahr 2016 konnte Trump Michigan, Wisconsin und Pennsylvania für sich entscheiden. 2020 gingen die Staaten wieder an US-Präsident Joe Biden und damit an die Demokraten.

Zwei Wochen vor der US-Wahl: Harris-Lager fürchtet um „Blaue Mauer“

Nun soll Harris’ Lager um diesen Teil der „Blauen Mauer“ erneut bangen. Wie NBC News berichtet, seien die Demokraten besonders besorgt um zwei Bundesstaaten. Es sei darüber gesprochen worden, dass Michigan oder Wisconsin vielleicht verloren werden könnten, erklärte ein hochrangiger Harris-Wahlkampfmitarbeiter dem Bericht zufolge. Die größte Sorge konzentriere sich dabei auf Michigan. Das bestätigten gegenüber dem US-Sender zwei weitere Wahlkampfmitarbeiter. Dass Trump Michigan bei der Wahl im November tatsächlich für sich gewinnen könnte, ist laut den aktuellen Umfragen nicht auszuschließen.

Im Durchschnitt der Umfrageergebnisse des Projektes FiveThirtyEight liegen Trump und Harris in Michigan beinahe gleichauf. Die Demokratin liegt mit 47,4 Prozent knapp vor dem Republikaner mit 47,2 Prozent. Harris’ Wahlkampfsprecherin, Lauren Hitt, wies daher die Besorgnis der Demokraten zurück. „Wir glauben, dass wir Michigan gewinnen werden“, sagte sie laut NBC.

Trump bei US-Wahl 2016 Sieg in Michigan: Kampf um entscheidende Swing States

Mit Trumps Sieg in Michigan 2016 ist der Ex-Präsident der erste Republikaner seit George HW Bush im Jahr 1988, der den Bundesstaat für sich entscheiden konnte. „Dieses Mal haben die Inflation, die Wirtschaft und bundesstaatliche Probleme wie die Politik für Elektrofahrzeuge dafür gesorgt, dass das Rennen fast zu einem Patt geworden ist“, schreibt das New York Magazine über die diesjährige US-Wahl. Dennoch könnte Trump seine Dämonisierung der Stadt Detroit möglicherweise bei der Wahl zum Verhängnis werden. Über Harris und die Stadt in Michigan sagte er zuletzt: „Unser ganzes Land wird am Ende wie Detroit sein, wenn sie Ihre Präsidentin ist.“

Aber auch Harris könnte in Michigan ein Thema schaden. Zwar konnte die Vizepräsidentin seit Bidens Rückzug aus dem Wahlkampf in Michigan aufholen, dennoch heißt es in einem Telegraph-Bericht, dass die jüngste Umfrage der Zeitung darauf hindeute, dass Harris „in einem Staat mit einer großen arabischen und muslimischen Bevölkerung weiterhin Probleme hat, da diese mit der Haltung der Regierung zu den Konflikten in Gaza und im Libanon unzufrieden ist“. Die Befragten gaben in Michigan Wirtschaft, Abtreibung und Einwanderung als die für sie wichtigsten Themen an.

Entscheidende Swing States bei US-Wahl: Harris und Trump kämpfen um Michigan

In Michigan spielen auch Gewerkschaften eine entscheidende Rolle. Bei Wahlkampfveranstaltungen in Michigan in der vergangenen Woche versuchte Harris daher, sich bei dieser Wählergruppe einen Vorsprung zu verschaffen. Im Jahr 2016 war es unter anderem diese Wählergruppe, die Trump zum knappen Sieg verholfen hatte. Auch Trump war in der vergangenen Woche für Wahlkampfveranstaltungen in Michigan und warb um die Stimmen von Gewerkschaftsmitgliedern.

„Es führt kein Weg daran vorbei, dass diese drei Staaten, die sogenannte Blaue Mauer, für beide Kampagnen von zentraler Bedeutung sind“, erklärte Al Mottur, ein demokratischer Stratege gegenüber The Hill. Auch bei den vergangenen beiden Wahlen spielten die Blaue-Mauer-Staaten eine entscheidende Rolle. Sollte Harris bei der Wahl im November die „Blaue Mauer“ nicht halten können, wird die demokratische Kandidatin kaum Chancen auf einen Sieg haben. (pav)

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