Bundestrainer Gislason musste während Handball-WM schweren Schicksalsschlag verkraften
Das WM-Aus der deutschen Handballer schmerzt. Doch Bundestrainer Alfred Gislason musste während des Turniers einen noch viel größeren Verlust verkraften.
Oslo – Die bittere Enttäuschung über das Ausscheiden der deutschen Handballmannschaft bei der Weltmeisterschaft ist noch immer allgegenwärtig. Das DHB-Team verpasste den Einzug ins Halbfinale nur knapp mit einer 30:31-Niederlage gegen Portugal. Doch angesichts des schweren persönlichen Verlusts, den Bundestrainer Alfred Gislason während des Turniers erlitten hat, tritt der sportliche Misserfolg schnell in den Hintergrund.
Bundestrainer Gislason erleidet während Handball-WM schweren Schicksalsschlag
Laut übereinstimmenden Medienberichten verstarb Gislasons Vater, Gisli Bragi Hjartarson, nur wenige Stunden vor dem Spiel gegen Dänemark, das Deutschland schlussendlich mit 30:40 verlor.
Der Trauerfall ereignete sich demnach am 21. Januar, wie zuerst die Kieler Nachrichten berichteten. Gislason informierte nur wenige Vertraute über den Tod seines Vaters, um die Mannschaft nicht zu belasten.

Erneuter Schicksalsschlag für Handball-Trainer Gislason – erst 2021 verstarb seine Ehefrau Kara
„Alfred wollte es nicht nach außen tragen, die Mannschaft damit nicht konfrontieren“, erklärte DHB-Präsident Andreas Michelmann gegenüber der Bild. „Mein Eindruck ist, dass er ein Typ ist, der die Sache mit sich selbst ausmacht. Und dann in solch einer Situation, wie der Weltmeisterschaft, da tapfer allein sein Paket zu tragen. Das ist eine Sache, die ich ihm sehr hoch anrechne.“
Nach der Rückkehr aus Oslo plant Gislason, nach Island zu reisen, um an den Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen und bei seiner Mutter Adalheidur Alfredsdóttir sowie seinen fünf Geschwistern zu sein. Der Verlust seines Vaters ist nicht der erste schwere Schicksalsschlag für Gislason. Bereits im Mai 2021 verlor er seine Ehefrau Kara nach schwerer Krankheit, kurz vor den Olympischen Spielen in Tokio.
Gislason möchte als Bundestrainer weitermachen
Trotz der persönlichen Verluste und des enttäuschenden Ausscheidens der deutschen Mannschaft im Viertelfinale der WM bleibt Gislason entschlossen, seinen Vertrag als Bundestrainer bis 2027 zu erfüllen. „Ich mache diesen Job, weil ich Handball liebe und ich bin stolz, für Deutschland zu arbeiten“, betonte Gislason nach der Niederlage gegen Portugal. (kus)