Handball-EM im Newsticker - Vor Hauptrundenspiel: Bundestrainer Gislason sieht Island als große Gefahr
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Gislason sieht Island als große Gefahr: „Von der Qualität wie wir“
Donnerstag, 18. Januar, 08.14 Uhr: Handball-Bundestrainer Alfred Gislason erwartet in EM-Gegner Island einen ebenbürtigen Kontrahenten. „Das ist eine Mannschaft, die von der Qualität her so ist wie wir. Sie sind eine große Gefahr“, befand der 64-Jährige vor dem EM-Spiel gegen sein Heimatland an diesem Donnerstag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) und prognostizierte: „Wir erwarten ein sehr hartes und enges Spiel. Island ist kämpferisch extrem stark. Das wird ein Handball-Fest morgen.“
Kaum eine Mannschaft kennt Gislason so gut wie die Isländer. Die Vorbereitung auf das erste von vier Hauptrundenspielen im Kampf um ein Halbfinal-Ticket verlief dennoch so detailliert wie immer. „Aber klar ist es so, dass ich mehr Spieler persönlich kenne. Einige, seitdem sie Kinder sind“, berichtete Gislason und nannte Gisli Kristjansson vom SC Magdeburg als Beispiel. „Mit seinem Vater habe ich zehn Jahre gespielt. Ich habe Gisli gesehen, da war er noch ein Jahr alt.“ Später holte er ihn zum THW Kiel.
Die jüngsten Duelle beider Teams versprechen Spannung pur. Im vergangenen Jahr konnte sich der Inselstaat zunächst 31:30 durchsetzen, anschließend gewann die DHB-Auswahl 33:31. „Sie sind top besetzt im Rückraum. Sie haben sehr gute Außenspieler und gute Kreisläufer“, lobte Gislason und bezeichnete den ehemaligen Bundesliga-Profi Aron Palmarsson als Star der Mannschaft.
Nach der Niederlage gegen Frankreich im letzten Vorrundenspiel steht das DHB-Team unter Druck. Um das große Ziel Halbfinale zu erreichen, darf sich die Mannschaft keinen Ausrutscher mehr erlauben. „Wir hoffen auf einen gewissen Heimvorteil. Jedes Spiel ist ein Endspiel und wir dürfen keine Schwächephase haben“, forderte Gislason. Deutschland bestreitet all seine Hauptrundenspiele vor bis zu 20 000 Fans in der Kölner Lanxess Arena.
Dänen und Schweden souverän - Norwegen patzt erneut
22.08 Uhr: Top-Favorit Dänemark marschiert weiter souverän durch die Handball-Euromeisterschaft in Deutschland. Und auch Schweden zeigte zum Auftakt der Hauptrundengruppe II in Hamburg, dass erneut mit dem Titelverteidiger zu rechnen ist. Nach dem klaren 39:27 (18:17)-Erfolg des dreimaligen Weltmeisters aus Dänemark zogen die Schweden am Mittwochabend nach. Sie setzten sich gegen Slowenien 28:22 (11:7) durch.
Im ersten Spiel des Tages enttäuschten hingegen die Norweger erneut. Die hoch gehandelten Skandinavier verloren gegen Portugal mit 32:37 (15:18). In der Vorrunde hatte das Team um den früheren Kieler Star Sander Sagosen gegen Slowenien eine Niederlage kassiert und gegen die Färöer nur unentschieden gespielt. Für die Norweger ist das Halbfinale kaum noch zu erreichen.
In der Vorrunde hatten die Dänen bereits Portugal bezwungen, die Schweden waren gegen die Niederlande erfolgreich. Dadurch führen die beiden Mannschaften die Gruppe mit jeweils vier Punkten an und haben gute Chancen, als Tabellenerster oder -zweiter die Vorschlussrunde zu erreichen. Die Dänen warten seit 2012 auf einen EM-Titel.
Trotz des deutlichen Ergebnisses gegen die Niederländer wurden die Dänen zumindest 40 Minuten gefordert, bis sie sich ihren vierten Sieg im vierten EM-Spiel sicherten. Erst als den Oranje-Spielern die Kräfte schwanden, setzte sich die Qualität der Skandinavier durch. Bester Torschütze der Dänen war Mathias Gidsel von den Füchsen Berlin mit neun Toren.
Die Schweden erspielten sich gegen die Slowenen schon in der ersten Halbzeit eine Führung, die sie nach der Pause ausbauten. Überragender Spieler war Torhüter Andreas Palicka, der 14 von 28 Würfen der Slowenen abwehrte.
Norwegen dominierte die Portugiesen nur die ersten 20 Minuten. Danach bekamen sie die beweglichen Südeuropäer nicht mehr in den Griff. Vor allem Pedro Portella (8) und Martim Costa (7) waren nicht zu stoppen. Größter internationaler Erfolg der Portugiesen war bislang der sechste Platz bei der EM 2020.
Köln will bei EM Ruf als Handball-Mekka gerecht werden
17.56 Uhr: Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat vor dem Start der deutschen Handballer in die EM-Hauptrunde in der Domstadt an das Wintermärchen 2007 erinnert. „Köln steht für Erfolge in der deutschen Sportgeschichte. Hier ist ein Märchen wahr geworden, als die deutsche Mannschaft Weltmeister geworden ist. Ich hoffe, dass es mindestens ein Halbfinale mit deutscher Beteiligung gibt“, sagte die parteilose Politikerin (67) am Mittwoch.
Im deutschen Handball-Mekka trägt die DHB-Auswahl ihre vier Hauptrunden-Duelle gegen Island, Österreich, Ungarn und Kroatien aus. Um das Halbfinale zu erreichen, muss das Team von Bundestrainer Alfred Gislason mindestens Gruppenzweiter werden. Dabei kann die Mannschaft auf die Unterstützung von 20 000 Fans bauen.
„Ich bin überzeugt, dass wir hier ein tolles Publikum in einer vollen Halle erleben werden“, sagte Mark Schober, Vorstandschef des Deutschen Handballbundes. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst äußerte sich zuversichtlich, dass die Stimmung nach dem Auftakt in Düsseldorf vor der Weltrekordkulisse von 53 586 Zuschauern auch in Köln bestens sein wird. „Handball passt zu Nordrhein-Westfalen - manchmal ruppig, aber immer fair. Wir sind gute und immer gerne Gastgeber“, sagte der CDU-Politiker.
Nach EM-Aus: Spaniens Ribeira sieht Chance für neue Generation
Mittwoch, 17. Januar 2023, 07.16 Uhr: Das enttäuschende Vorrunden-Aus bei der Handball-Europameisterschaft könnte aus Sicht des spanischen Nationaltrainers Jordi Ribera der entscheidende Impuls für einen Neustart sein. „Wir müssen das analysieren, denn wir haben schon bald ein Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele“, sagte der 60-Jährige nach dem 33:33 gegen Österreich. Unter seiner Leitung gewann Spanien zweimal den EM-Titel sowie Silber zuletzt. „Das kann der Start für eine neue Generation sein. Wir müssen die Köpfe des Teams aufrichten und wollen für die nächsten Turniere vorbereitet sein.“ Erst im November 2023 wurde Riberas Vertrag bis 2028 verlängert.
Gegen Österreich mussten die Spanier die Rote Karte gegen Alex Dujshebaev verkraften (28.). Zudem verletzte sich Augustín Casado. „Wir wollen nicht weinen, denn wir hatten trotzdem die Chance“, sagte Ribera, der „kindische Fehler“ für das Aus verantwortlich machte. „Das ist auf diesem Level inakzeptabel. Es ist ein trauriger, ein schlimmer Moment und ich übernehme die Verantwortung. Aber ich werde versuchen, den Blick der Spieler wieder nach vorn zu richten.“
Bereits zum Auftakt unterlag Spanien mit 29:39 deutlich Kroatien. Nur dank des 36:24 gegen Rumänien durften die Iberer überhaupt noch hoffen.
Drei EM-Hauptrundengegner der deutschen Handballer fix
19.45 Uhr: Mit Kroatien, Ungarn und Island stehen bereits drei der vier Hauptrundengegner der deutschen Handballer bei der Heim-EM fest. Die noch ungeschlagenen Kroaten kamen am Dienstag in Mannheim zu einem 31:25 gegen Rumänien und lösten damit vor dem abschließenden Duell in der Gruppe B zwischen Spanien und Österreich sicher das Ticket für die zweite Turnierphase.
Dort sind auch Ungarn und Island, die am Dienstagabend in München aufeinandertrafen, definitiv dabei. Beide Teams profitierten von der 29:30-Niederlage Serbiens gegen Montenegro, die beide aus dem Turnier ausgeschieden sind.
Die DHB-Auswahl, die am Dienstagabend ihr Vorrunden-Finale gegen Frankreich bestritt, bestreitet ihre Hauptrundenspiele in Köln. Die ersten Zwei der Sechsergruppe qualifizieren sich für das Halbfinale.
Handballer setzen bei Heim-EM auf Schwein Eberhard
12.15 Uhr: Deutschlands Handballer setzen im Kampf um eine Medaille bei der Heim-EM neben ihrem sportlichen Können auch auf tierische Instinkte. Ab der Hauptrunde wird Eber Eberhard im Kölner Zoo als Orakel den Ausgang der weiteren Turnierspiele des DHB-Teams vorhersagen.
Das Schwäbisch-Hällische Schwein werde sich an jedem Spieltag der deutschen Mannschaft für einen von drei Futterbällen entscheiden und damit prophezeien, ob das Team von Bundestrainer Alfred Gislason gewinnt, verliert oder Remis spielt.