Erweiterter Kader der deutschen Handballer für EM steht – Zweitliga-Spieler im Aufgebot
Im Januar findet die Handball-EM der Männer in Deutschland statt. Bundestrainer Alfred Gislason hat jetzt den vorläufigen Kader bekannt gegeben – mit Überraschungen.
Dortmund – Die Handball-Europameisterschaft der Männer findet ab dem 10. Januar erstmals in Deutschland statt. Nur etwas mehr als ein Monat bleibt dem Bundestrainer Alfred Gislason, um einen Kader für die EM aufzustellen. Am Donnerstag verkündete er den erweiterten 35er-Kader – mit teils überraschenden Namen.

Mit Max Beneke (20) steht ein Spieler aus der 2. Bundesliga auf dem Zettel des Bundestrainers. Der Linkshänder vom 1. VfL Potsdam spielt im rechten Rückraum und ist mit 110 Toren Top-Torschütze der 2. Handball-Bundesliga. Durch sein Doppelspielrecht konnte der Youngster bereits Erstliga-Erfahrung bei den Füchsen Berlin sammeln.
Fünf U21-Nationalspieler im erweiterten Kader der deutschen Handball-Nationalmannschaft
Beneke spielt außerdem für die deutsche U21-Handball-Nationalmannschaft. Neben ihm hat Gislason noch vier weitere U21-Nationalspieler in das erweiterte Aufgebot aufgenommen: Torwart David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Kreisläufer Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf) sowie die Rückraum-Talente Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf) und Nils Lichtlein (Füchse Berlin).
„Dieser 35er-Kader hat Potenzial. Wer es in diesen Kreis geschafft hat, darf davon träumen, im Januar Teil einer großen Handball-Geschichte zu sein. Wir werden eine sehr ambitionierte Nationalmannschaft erleben“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.

Weitere Überraschungen im Kader der deutschen Handballer – Debatte um Torwart Klimpke
Überraschend im Kader stehen auch Torwart Daniel Rebmann (29) vom VfL Gummersbach. An seiner Stelle hätten viele Experten Till Klimpke von der HSG Wetzlar erwartet. Klimpke hatte in einem Interview nach dem Spiel gegen die Füchse Berlin am vergangenen Freitag gegen den Deutschen Handballbund gewettert.
Das ist der erweiterte 35er-Kader der deutschen Handball-Nationalmannschaft
Tor
Joel Birlehm (Rhein-Neckar Löwen), Silvio Heinevetter (TVB Stuttgart), Daniel Rebmann (VfL Gummersbach), David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (Industria Kielce)
Linksaußen
Rune Dahmke (THW Kiel), Lukas Mertens (SC Magdeburg), Matthias Musche (SC Magdeburg), Tim Nothdurft (Bergischer HC)
Rückraum links
Martin Hanne (TSV Hannover-Burgdorf), Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen), Julian Köster (VfL Gummersbach), Lukas Stutzke (Bergischer HC)
Rückraum links/Mitte
Tim Suton (TBV Lemgo Lippe), Philipp Weber (SC Magdeburg)
Rückraum Mitte
Simon Ernst (SC DHfK Leipzig), Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Nils Lichtlein (Füchse Berlin), Marian Michalczik (TSV Hannover-Burgdorf), Luca Witzke (SC DHfK Leipzig)
Rückraum rechts
Max Beneke (VfL Potsdam/Füchse Berlin), Kai Häfner (TVB Stuttgart), David Schmidt (Frisch Auf Göppingen), Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf)
Rückraum rechts/Rechtsaußen
Christoph Steinert (HC Erlangen)
Rechtsaußen
Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Tim Hornke (SC Magdeburg), Timo Kastening (MT Melsungen), Lukas Zerbe (TBV Lemgo)
Kreis
Sebastian Firnhaber (HC Erlangen), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Tim Zechel (HC Erlangen)
„Ich muss aufpassen, was ich jetzt sage. Aber da sind viele Ahnungslose drin. Das sage ich, glaube ich, zu Recht“, sagte der Torwart der HSG Wetzlar. „Es ist halt ein politisch geführter Handballverein. Dann kommt es halt mal so, dass man nicht eingeladen wird, wenn man nicht der beste Freund des Bundestrainers ist.“
Klimpke entschuldigte sich am Samstag in einer Pressemitteilung für seine Worte gegenüber der Verantwortlichen des DHB und Bundestrainer Alfred Gislason.
Einige Stammkräfte nicht im deutschen Kader der Handball-Nationalmannschaft
Neben den verletzten Stammkräften Paul Drux vom VfL Gummersbach und Fabian Wiede von den Füchsen Berlin sind Hendrik Pekeler vom THW Kiel und Julius Kühn von der MT Melsungen ebenfalls nicht im erweiterten Kader. Pekeler hatte von sich aus abgesagt.
Derzeit noch verletzt sind Philipp Weber (SC Magdeburg) und Luca Witzke (SC DHfK Leipzig). Die Rückraumspieler stehen jedoch im 35er-Kader, den der Deutsche Handballbund (DHB) dem europäischen Dachverband EHF gemeldet hat. Unklar ist allerdings, ob sie bei der EM spielen können.
Endgültiger Kader für Handball-EM wird kurz vor Weihnachten bekannt gegeben
Den endgültigen Kader für die Handball-Europameisterschaft wird Bundestrainer Gislason kurz vor Weihnachten bekannt geben. Die DHB-Auswahl trifft in der Vorrunde auf die Schweiz, Nordmazedonien und Rekord-Weltmeister Frankreich (hier geht es zum Spielplan). Das erste Spiel (ZDF, ab 20.45 Uhr) bestreiten Gislasons Handballer am Mittwoch, 10. Januar 2024, gegen die Schweiz.
An der Handball-EM vom 10. bis 28. Januar nehmen 24 Mannschaften teil. Gespielt wird in sechs Städten (alle Infos zu den Spielorten). Die Vorrundenspiele finden in Düsseldorf, Mannheim, München und Berlin, die Partien der Hauptrunde in Köln und Hamburg statt. In der Kölner Lanxess-Arena werden auch die Halbfinals, die Spiele um Platz fünf und Platz drei und das Finale ausgetragen. (mag)