Handball-WM, Vorrunde - Deutschland gegen Polen im Liveticker

Ein lockerer Spruch hier, ein Späßchen dort: Gut gelaunt stimmten sich Deutschlands Handballer beim Abschlusstraining in der riesigen Jyske Bank Boxen in Herning auf den heißen Start in ihre WM-Medaillenmission ein.

"Jetzt beginnt das Kribbeln, es kann so richtig losgehen. Man sieht, um was es geht, und ist das eine oder andere Prozent mehr bereit. Ein Auftaktsieg ist natürlich das Ziel", sagte Kapitän Johannes Golla vor dem Duell mit Polen am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und Sportdeutschland.TV). 

Torwart Andreas Wolff kündigte voller Zuversicht an: "Ich sehe unsere Mannschaft sehr gut gerüstet. Wir werden uns nicht überraschen lassen." Zugleich formulierte der 33-Jährige, der in der Vorwoche erstmals Vater wurde, hohe Ziele: "Wir wollen zu den besten Teams der Welt gehören. Jeder geht in das Turnier, um Weltmeister zu werden. Auch wir."

Bundestrainer Alfred Gislason
Bundestrainer Alfred Gislason
Marco Wolf/dpa

Für Bundestrainer Alfred Gislason, der auf Rückraumspieler Franz Semper (muskuläre Probleme) verzichten muss, ist die Partie schon "wie ein Endspiel. Klar sind wir die stärkste Mannschaft in unserer Gruppe. Aber die Polen sind auch jung und spielen einen extrem schnellen Ball", sagte der 65 Jahre Isländer und warnte davor, den wahrscheinlich stärksten Vorrundengegner zu unterschätzen. Weitere Rivalen in der Gruppe A sind die Schweiz und Tschechien.

Nach dem Silber-Coup bei den Olympischen Spielen geht das DHB-Team mit großen Erwartungen in die Endrunde in Dänemark, Kroatien und Norwegen. "Natürlich ist es unser Ziel, wieder Richtung Finale zu kommen und dann auch den Schritt Richtung Medaille zu gehen. Ich glaube jetzt nicht, dass es unrealistisch ist, aber es ist genauso realistisch, dass wir das nicht erreichen", sagte Spielmacher Juri Knorr zu den WM-Chancen.

"Das Halbfinale ist immer das Ziel", verdeutlichte auch Gislason den hohen Anspruch. "Die Silbermedaille bei Olympia hat der Mannschaft mehr Selbstvertrauen gegeben. Wir wissen jetzt, wir können an einem guten Tag jeden Gegner schlagen - bis auf Dänemark vielleicht."

Um sich eine perfekte Ausgangslage für die Hauptrunde zu verschaffen, wollen Golla & Co. mit drei Siegen durch die Vorrunde marschieren. Daran hat auch der dürftige Auftritt bei der Generalprobe gegen Brasilien (28:26) nichts geändert. "Jeder Spieler weiß, was man besser machen muss, um gut ins Turnier zu starten", sagte Golla.

Für den DHB-Kapitän steht fest: In allen Mannschaftsteilen muss eine Steigerung her, um zum Start nicht kalt erwischt zu werden. "Wir wissen, dass wir eine sehr konzentrierte Leistung brauchen, um mit einem Sieg ins Turnier zu starten. Das ist in gewisser Weise der Grundstein für ein gelungenes Turnier. Wenn wir gewinnen und eine gute Leistung zeigen, wäre dies das Beste, was passieren kann", sagte Golla.

Einen sportlichen Spaziergang wird es nach Ansicht des Bundestrainers gegen Polen aber nicht geben. "Die sind sehr gut im Mann gegen Mann. Wir müssen deutlich schneller auf den Beinen sein, als dass in den Testspielen gegen Brasilien der Fall war", forderte Gislason. Und Knorr warnte: "Die Gruppe ist nicht so einfach, wie viele meinen."