Hantaviren an der Front – Mäusefieber befällt Russlands Soldaten im Ukraine-Krieg

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Russlands Armee wird an der Front vom Hantavirus infiziert. Soldaten klagten über schwere Symptome – Moskau ignoriert die eigenen Truppen jedoch.

Charkiw – Ein Virus, das von Mäusen übertragen wird, macht Wladimir Putins Invasionstruppen wohl das Leben schwer. Nach Angaben des Militärgeheimdienstes der Ukraine (HUR) hat es die russische Führung versäumt, notwendige Ausrüstung für den Winter im Ukraine-Krieg bereitzustellen.

An der Front in der Region Charkow soll es an allem mangeln, was die Soldaten für die Wintermonate brauchen. Es gäbe keine warme Kleidung und die medizinische Versorgung soll quasi nicht vorhanden sein. Das sorgt laut Militärgeheimdienst dafür, dass „die Unzufriedenheit in den Einheiten der russischen Besatzungsarmee aufgrund der unzureichenden Versorgung“ immer größer werde.

Ukraine-Krieg: Fieberfälle wegen Hantavirus von Russlands Militärführung ignoriert

In mehreren Fällen sollen russische Soldaten über plötzlich auftretendes und sehr hohes Fieber geklagt haben. Die Armeeführung Russlands hätte die Beschwerden ignoriert. Wie der HUR berichtet, hätten die Armee-Chefs die Berichte über als einen Versuch abgetan, der Front zu entkommen. Das scheint sich jetzt als Trugschluss zu entpuppen.

Hantavirus Aufnahme aus dem Robert Koch Institut
Elektronenmikroskopische Aufnahme von Hantaviren, undatiertes Handout des Robert-Koch-Instituts. © picture alliance / Hans R. Gelderblom/RKI/dpa | Hans R. Gelderblom

Wie sich herausgestellt haben soll, waren die Beschwerden keineswegs der Versuch, den Kämpfen zu entfliehen. Bei den Symptomen handelt es sich wohl um Begleiterscheinungen des Hantavirus, auch „Mäusefieber“ genannt, berichtet die Kyiv Post. Bei der Krankheit haben es die russischen Truppen mit einer virulente Infektion zu tun, die vor allem von Nagetieren wie Mäusen und Ratten übertragen wird.

Gesundheitsministerium warnt vor heftigen Symptomen beim Hantavirus

Der Verlauf einer Infektion mit dem Hantavirus kann laut dem deutschen Gesundheitsministerium sehr unterschiedlich ausfallen. Das hat auch damit zu tun, welcher Virus-Typ für die Krankheit verantwortlich ist. Die Symptome reichen dabei von Fieber, über Magen-Darm-Beschwerden, bis hin zu Nierenschäden und können im seltensten Falle auch zum Tod führen.

Hantaviren stellen durch das weit verbreitete Vorkommen von Nagetieren keine Seltenheit dar. Auch in Deutschland konnte das Virus schon nachgewiesen werden. Der Erreger wird nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) nur vom Tier auf den Menschen übertragen. Die Ansteckung erfolgt meist über die Lunge, durch das Einatmen von virushaltigen Aerosolen, durch Bisse oder den Kontakt mit kontaminiertem Material, wie das RKI auf seiner Website berichtet. (nhi)

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