„Innovation gewinnt“: Ukraine präsentiert Super-Drohne mit völlig neuer Waffe

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Von: Patrick Mayer

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Die ukrainische Armee hat eine Drohne mit einer neuartigen Waffe ausgestattet, wie sie im Verteidigungskampf gegen die russischen Truppen Wladimir Putins noch nicht zu sehen war.

Kiew - Die Ukraine zeigt sich erneut erfinderisch, wenn es darum geht, die Soldaten aus Russland bei ihren Angriffen zwischen Charkiw, Donbass und Saporischschja aufzuhalten.

Waffen der Ukraine: Kiews Truppen bekommen gegen Russland neue Drohne

So teilte das ukrainische Verteidigungsministerium aus Kiew auf seinem X-Account (vormals Twitter) ein Video von einer völlig neuartigen Drohne. Zu sehen ist ein typischer Quadrocopter, also ein kleines unbemanntes Luftfahrzeug (UAV) mit vier horizontal angeordneten Propellern. Doch: Die Drohne hat keine Granate dran montiert.

Sondern sie verschießt zu Demonstrationszwecken offenkundig Kugeln aus einem kleinen integrierten Maschinengewehr auf einen fiktiven Unterstand auf dem Schlachtfeld. „Innovation gewinnt Kriege“, schreiben die Ukrainer zu ihrem Posting in den Sozialen Netzwerken. Und weiter: „Eine Drohne mit installiertem Maschinengewehr soll russische Stellungen zerstören.“

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Videos des Verteidigungsministeriums zufolge sei die Drohne im Ukraine-Krieg wohl vereinzelt schon in den blutigen Gefechten zum Einsatz gekommen sein. Unklar war Stand 22. Mai noch, ob die ukrainische Armee selbst eine Drohne für das Waffensystem weiterentwickelt hat, oder ob es sich um jenen Quadrocopter handelt, den das amerikanische Rüstungsunternehmen „Feloni Aero“ Ende April und Anfang Mai regelrecht großspurig angekündigt hatte.

Eine „bahnbrechende Kombination aus Luftüberlegenheit und tödlicher Präzision“ hieß es aus den USA zu den Quadrocoptern „Felon 1.0“ und „FelonX“, die demnach mit Maschinengewehren oder sogar mit Panzerabwehrwaffen feindliche Ziele angreifen können. „Die bewaffneten UAVs von Feloni Aero (...) bieten beispiellose Präzision, Agilität und Effizienz in Kampfszenarien. Ausgestattet mit hochmoderner Bewaffnung, dem 5,56-Waffensystem sowie Raketennutzlast und fortschrittlichen Überwachungsfähigkeiten können diese Drohnen den ukrainischen Streitkräften dabei helfen, komplexe Sicherheitsherausforderungen effektiv und sicher zu meistern“, zitierte das amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek den Waffenbauer mit Sitz in Washington DC.

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Beim Quadrocopter „Felon 1.0“ handelt es sich um jene Version, die laut Unternehmens-Website „dem Bediener die Möglichkeit bietet, Ziele aus sicherer Entfernung mit chirurgischer Präzision anzugreifen“. Das verwendete Waffensystem stammt vom Sturmgewehr im Nato-Kaliber 5,56 Millimeter. Verschiedene Spezialkräfte mehrerer Nato-Armeen setzen das MK 556, so die Bezeichnung des vollautomatischen Maschinengewehrs, ein.

Der Vorteil der vergleichsweise kleinen Munition mit einer Länge von 45 Millimetern je Patrone liegt vor allem im reduzierten Rückstoß sowie im geringen Gewicht. Beides macht die Munitionsart für derlei Drohnen prädestiniert, weil ein zu heftiger Rückstoß freilich die Flugbahn der Geschosse beim Schuss und nach dem Zielen erheblich verändern würde. Heißt: Die Trefferwahrscheinlichkeit ist wohl höher mit Munition im Kaliber 5,56 Millimeter, da die Drohne mutmaßlich stabiler in der Luft bleibt. Über Sensoren und nicht präzisierte Kommunikationssysteme soll der „Felon 1.0“ ferner nahtlos in Bodentruppen integriert werden können - zum Beispiel bei einem Einmarsch in ein Dorf.

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Wie der Rüstungsbetrieb es geschafft hat, den Vollautomaten, der eigentlich von Hand bedient wird, in den Quadrocopter zu integrieren, geht aus den Beschreibungen auf der Website nicht hervor. Stattdessen wird auch der „FelonX“ beschrieben. Diese Drohne sei so entwickelt worden, schreibt das US-Unternehmen auf seiner Website, „um die Grenzen der Drohnenkriegsführung neu zu definieren. Und sie wurde so konstruiert, dass das UAV die kleinste Spike-Rakete der Welt mit beispielloser Effizienz und Präzision transportieren kann“.

Bei besagter Spike handelt es sich um eine infrarotgelenkte Panzerabwehrlenkwaffe mit einem Suchkopf vorne dran. Laut „Feloni Aero“ kann mittels einer Art Schiene eine Miniaturversion der Spike an der „FelonX“ angebracht und mit dieser verschossen werden, samt „beeindruckender“ Payload, womit die Masse des Sprengstoffes gemeint ist. Können damit Militär-Fahrzeuge von Kreml-Autokrat Wladimir Putin aufgehalten werden, während die Ukrainer zudem ihre Überwasser-Drohne Magura V5 modifiziert haben? Bisher hat die ukrainische Armee ganze russische Panzer vor allem mit Kamikaze-Drohnen aufgehalten, die an alte sowjetische Anti-Panzer-Granaten RPG angebracht wurden. (pm)