Die Ukraine versenkt Wladimir Putins Schwarzmeerflotte auf und an der Krim regelrecht. Jetzt ließ Kiew für die dortigen Verluste der russischen Armee eine Drohne modifizieren.
Sewastopol - Was hatte Russland-Autokrat Wladimir Putin nicht alles vor mit der Krim. Die russische Armee sollte mutmaßlich von hier aus die ukrainische Schwarzmeerküste entlang auf die Großstadt Odessa vorrücken.
Verluste für Russland: Ukraine setzt der Schwarzmeerflotte Putins zu
„Blühende Landschaften“ habe das Regime aus Moskau auf der besetzten Halbinsel schaffen wollen, erklärte einmal der Historiker und Osteuropa-Experte Prof. Dr. Klaus Gestwa IPPEN.MEDIA zu Putins Plänen mit der Krim. Es kam alles anders, weil die Ukraine sich entschieden gegen den völkerrechtswidrigen russischen Einmarsch wehrt.
Das angegriffene Land tut dies zum Beispiel mit der „Sea Baby“ und fügt der russischen Schwarzmeerflotte mit der so bezeichneten Überwasser-Drohne im Ukraine-Krieg an der Krim schwere Verluste zu. Jetzt haben die ukrainischen Streitkräfte die Drohne weiterentwickelt und dies auch offensiv in den Sozialen Netzwerken wie X (vormals Twitter) kommuniziert.
Verluste für Wladimir Putin: Ukrainer attackieren mit „Sea Baby“ die Krim-Flotte
So bekam die „Sea Baby“ ein Upgrade in Form von Grad-Mehrfachraketenwerfern auf ihrem Deck installiert. Damit kann sie den ukrainischen Informationen zufolge im Einsatz folglich ungelenkte Raketen verschießen. Bislang war bekannt, dass die geschätzt 5,5 Meter lange und bis zu 78 km/h schnelle Überwasser-Drohne einen Sprengsatz von angeblich bis zu 850 Kilogramm mit sich führen kann, der durch einen Aufschlagszünder am Bug bei Kontakt mit einem Schiff explodiert. Mittlerweile fielen Putins Kriegsschiffe dieser Taktik reihenweise in den brutalen Gefechten zum Opfer und liegen nun teilweise auf dem Grund des Schwarzen Meeres.
Zu den zumindest von den Ukrainern bestätigten Abschüssen mit der Magura V5, wie die Drohne in Anlehnung an die Göttin des Krieges und des Sieges aus der slawischen Mythologie auch genannt wird, sollen die die russische Korvette „Iwanowez“ des Projekts 12411 (Typ-Bezeichnung in der Sowjetunion, d. Red.), das große Landungsschiff „Zesar Kunikow“ (Projekt 775) sowie eine Korvette der Wassili-Bykow-Klasse, die „Sergei Kotow“, zählen. Die „Sergei Kotow“ war eines der modernsten Kriegsschiffe der russischen Marine überhaupt und wurde erst im Juli 2022 in Dienst gestellt.
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Verluste der Schwarzmeerflotte: Überwasser-Drohne versenkte Putins Kriegsschiffe
Zudem wurde die „Olenegorski Gornjak“, ebenfalls ein Landungsschiff der Klasse Projekt 775, wohl von einer Überwasser-Drohne „Sea Baby“ getroffen und daraufhin – schwer angeschlagen – in den russischen Marinehafen Noworossisk abgeschleppt. Ferner attackierten die Ukrainer in der Nacht auf den 17. Juli 2023 die Krim-Brücke, die das russische Festland mit der im Frühjahr 2014 annektierten Halbinsel verbindet, mit einer Magura V5 an einem Brückenpfeiler derart heftig, sodass sich die Fahrbahn der darauf befindlichen Autobahn herabsenkte und Teile davon beinahe ins Meer stürzten.
Zuletzt zerstörten die ukrainischen Streitkräfte mit einer Überwasser-Drohne Magura V5 ein russisches Schnellboot in der Krim-Bucht Vuzka Bay. Brisant: Die in der Bucht liegenden Strände der Kleinstadt Tschornomorske werden eigentlich touristisch für Badeurlaub genutzt. Was auffällt: Die Russen schaffen es nicht, die Drohne auszuschalten, die Videos des ukrainischen Militär-Geheimdienstes GUR zufolge von Drohnen-Piloten mithilfe einer integrierten Kamera auf die Kriegsschiffe Moskaus zugesteuert wird. Mehrere durch die Ukrainer veröffentlichte Aufnahmen sollen dokumentieren, wie russische Marine-Soldaten vergeblich mit großen Bord-Maschinengewehren auf die sehr schnellen Drohnen in der Form von Jet-Skis schießen.
Verluste Russlands auf der Krim: Was kann die modifizierte Magura V5 anrichten?
Was können nun obendrein die Grad-Raketen ausrichten? Das dürfte die große Frage sein. Denn: Wie beschrieben, handelt es sich um ungelenkte Raketen, die in einer Art Schneeballprinzip abgefeuert werden. Heißt: Mehrere Raketen werden gleichzeitig auf einen größeren Radius abgeschossen, in der Erwartung, dass sie mit ihren vergleichsweise weniger durchschlagskräftigen Splittergefechtsköpfen (Gewicht: 18,4 kg) verstreut Schaden anrichten. Präzise Treffer sind mit dieser Waffe dagegen nicht möglich, die kurioserweise in Russland selbst im Motowilicha-Werk in Perm gebaut wird.
Offenbar hatten die Ukrainer noch Startvorrichtungen und einzelne der teils sehr alten Raketen, die ersten wurden in den 1960er Jahren eingeführt, aus ihren ehemaligen Sowjet-Beständen übrig. Dass Kiew immer bemüht darum ist, seine Drohnen zu modifizieren, bewies dieser Tage auch ein bei X geteiltes Video (siehe Tweet oben), das einen fliegenden Quadrocopter mit einem eingebauten Maschinengewehr zeigt. Putin muss im Kreml indes immer mehr um seine Schwarzmeerflotte bangen. Wie die ukrainische Marine mitteilte, hat sie ferner angeblich am Pfingstsonntag (19. Mai) mit ATACMS-Mittelstrecken-Raketen die moderne russische Korvette „Zyklon“ (Karakurt-Klasse) schwer beschädigt oder sogar versenkt. (pm)
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