Ukraine modifiziert deutsche Panzer für Krieg gegen Russland: Achillesferse des Leopards behoben
Leopard-Panzer haben eine große Schwäche. Deshalb rüstet die Ukraine bei den Lieferungen aus Deutschland vorsorglich nach.
Kiew – Vier Dutzend Leopard-Kampfpanzer hat Deutschland der Ukraine bereits geliefert. Laut offiziellen Zahlen wurden gemeinsam mit Dänemark 30 Modelle des Typs 1A5 entsendet, in einem Projekt mit weiteren Nutzerstaaten 18 des Typs 2A6. Zahlreiche weitere kamen von anderen Verbündeten des überfallenen Staates hinzu. Wie groß der Einfluss des Leopard auf den Ukraine-Krieg bislang war, ist umstritten.
Aufnahmen zeigten allerdings, dass einige von ihnen bereits von Russland zerstört wurden. Die Verluste scheinen auch deshalb hoch zu sein, weil es Moskau offenbar besonders auf den Leopard abgesehen hat. Ein 2A6er musste sogar als Kriegstrophäe in Moskau herhalten. Ähnlich wie die Ukraine in ihren Städten stellte auch Kreml-Chef Wladimir Putin einige der wertvollsten Beutestücke aus, ließ bei besagtem Leopard sogar das Kanonenrohr verbiegen.

Leopard im Ukraine-Krieg: Kampfpanzer erhält zusätzliche Panzerung zum Schutz vor Russlands Angriffen
Zahlreiche der entsendeten Kampfpanzer wird die Bundeswehr also nach deren Kriegseinsatz kaum wiedererkennen. Und das gilt nicht nur für die verlorenen Exemplare. Wie ein Bild belegt, das das auf Panzer spezialisierte Portal btvt.info in den sozialen Medien verbreitet, haben die ukrainischen Streitkräfte mindestens einen einsatzfähigen Leopard 1A5 modifiziert. Genauer gesagt soll es sich um einen 1A5DK handeln, der also aus dem dänischen Bestand stammt.
Demnach wurde der Panzer mit einer aus der Sowjetunion bekannten Reaktivpanzerung namens Kontakt-1 ausgestattet. Sogenannte ERA-Kacheln – das Kürzel steht für explosive reaktive Panzerung – bedecken den Schützenturm. An der Front wurden Nizh-Module angebracht, wobei es sich um ERA made in Ukraine handelt.
Diese Sprengpanzerplatten wurden demnach auch an den Seiten montiert. Somit sei mit nur einer leichten Gewichtszunahme der Schutz des Leopard deutlich erhöht worden. Im Normalzustand bringt der Kampfpanzer gut 42 Tonnen auf die Waage. Verwendet wurden demnach auch dämpfende Verbundwerkstoffe und Leichtmetalllegierungen. Hand angelegt hat eine Spezialorganisation, heißt es weiter.
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Deutschland schickt Ukraine Leopard-Panzer: Modifizierung für den Krieg gegen Putin
Wie das auf Verteidigungspolitik und militärische Zusammenarbeit fokussierte Portal Defense Express schreibt, wurde durch das Update die große Achillesferse des Leopard angegangen. Denn im Vergleich zu ähnlichen Modellen würden die Kampfpanzer nur über ein geringes Schutzlevel verfügen.
Es sei nicht bekannt, wie viele der 1A5 auf diese Weise hochgerüstet wurden. Erwähnt wird auch, dass die Leopard-Panzer von den ukrainischen Streitkräften wegen ihrer Schwäche hauptsächlich in sicheren Positionen eingesetzt werden, um von dort indirekt russische Stellungen unter Beschuss zu nehmen. Zuletzt hatte es schon Spekulationen über Elektronik-Probleme am Leopard gegeben. Andererseits wurden die Fähigkeiten der Raubkatze bereits gelobt.
Nachschub ist derweil bereits in Planung. Den Bundeswehrangaben zufolge sollen in Zusammenarbeit mit Dänemark und den Niederlanden 105 weitere 1A5 an die Ukraine übergeben werden. Dort erhalten sie dann möglicherweise die nun aufgedeckten Schutzschichten. Schließlich sollen sie Putin nicht in die Hände fallen und vom russischen Präsidenten misshandelt werden wie einer ihrer neueren Verwandten. (mg)
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