Riesen-Neuerung beim Deutschlandticket: Preis, Zahlung, Kündigung – was Sie wissen müssen

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Ab Januar 2025 wird der Preis für das Deutschlandticket erhöht. Die Entscheidung der Verkehrsminister könnte die Attraktivität des Tickets beeinflussen.

München – Das Deutschlandticket wurde ursprünglich eingeführt, um mehr Bürger zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen. Bislang kostete es 49 Euro pro Monat. Ab 2025 wird sich der Preis für das Deutschlandticket jedoch ändern.

Preis für Deutschlandticket wird erhöht – so viel kostet es ab 2025

Die Verkehrsminister der Bundesländer haben sich auf eine Preiserhöhung für das Deutschlandticket geeinigt. Ab dem 1. Januar 2025 wird es monatlich 58 Euro kosten. „Die Einigung auf der Sonder-Verkehrsministerkonferenz zeigt, dass die Länder am Erfolgsmodell Deutschlandticket festhalten und weiterentwickeln wollen“, erklärte der Grünen-Politiker Oliver Krischer. „Mit diesem Preis schaffen wir es, das Ticket weiter attraktiv zu halten und die Finanzierung auf solidere Füße zu stellen.“

Vor dieser Entscheidung gab es einige Diskussionen über den Preis des Deutschlandtickets. Einige Bundesländer wie Bayern plädierten für einen Preis von 64 Euro, während andere, wie Niedersachsen, eine derart drastische Erhöhung ablehnten. Sie argumentierten, dass ein Preisanstieg von 15 Euro pro Monat viele Kunden abschrecken würde. Dennoch sei eine Erhöhung des ursprünglichen Preises von 49 Euro unvermeidlich gewesen, um die langfristige Finanzierung des Projekts zu sichern.

Auch das Jobticket und das Semesterticket werden ab dem nächsten Jahr teurer. Ab Januar kostet das Jobticket 40,60 Euro statt bisher 34,30 Euro. Studierende müssen für ihr Ticket 34,80 Euro zahlen, bisher waren es 29,60 Euro. Die neuen Preise für Studierende treten jedoch erst im Wintersemester 2025/26 in Kraft, bis dahin gilt noch der alte Preis.

Der Preis für das Deutschlandticket steigt ab 2025 auf 58 Euro an. Diese Veränderungen stehen im kommenden Jahr an. (Symbolbild)
Der Preis für das Deutschlandticket steigt ab 2025 auf 58 Euro an. Diese Veränderungen stehen im kommenden Jahr an. (Symbolbild) © Oliver Berg/dpa

Finanzierung des Deutschlandtickets – 13 Millionen Fahrkarten im Umlauf

Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Aufgrund des niedrigen Preises müssen Verkehrsunternehmen Einnahmeverluste hinnehmen. Ursprünglich sollten Bund und Länder diese Verluste jeweils zur Hälfte ausgleichen. Bisher mussten die Verkehrsunternehmen jedoch viele Kosten selbst tragen. Von Bund und Ländern gab es bisher nur jeweils knapp 1,5 Milliarden Euro.

Dank einer Gesetzesänderung können jedoch nicht verbrauchte Mittel aus den Vorjahren für die Finanzierung des Deutschlandtickets im kommenden Jahr verwendet werden. Ob dadurch alle finanziellen Nachteile ausgeglichen werden können, ist noch unklar. Der neue Preis von 58 Euro soll jedoch dazu beitragen, das Deutschlandticket als Erfolgsmodell zu etablieren. Bereits jetzt nutzen rund 13 Millionen Menschen die Fahrkarte, heißt es.

Welche Züge darf ich mit dem Deutschlandticket fahren?

Inhaber eines Deutschlandtickets können dieses in ganz Deutschland nutzen. „Das Deutschlandticket kann deutschlandweit in allen Nahverkehrszügen wie z. B. RB-, RE-, S-Bahn-Züge (SPNV) und zusätzlich in den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen etc. (ÖPNV) der teilnehmenden Landestarife, Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen gemäß Geltungsbereich und gemäß deren Bedingungen für beliebig viele Fahrten genutzt werden“, so die Deutsche Bahn.

Es spielt keine Rolle, bei welchem Verkehrsunternehmen das Deutschlandticket erworben wurde. Wenn Sie also das bald 58 Euro teure Ticket in München kaufen, können Sie damit auch in Frankfurt U-Bahn fahren, ohne einen Aufpreis zahlen zu müssen.

Das Deutschlandticket ist weiterhin gültig in:

  • Nahverkehrszügen wie z. B. RB-, RE-, S-Bahn-Züge
  • Bussen
  • Straßenbahnen
  • U-Bahnen

Womit dürfen Reisende mit Deutschlandticket nicht fahren?

Allerdings gibt es Einschränkungen bei der Nutzung des Deutschlandtickets. „Bitte beachten Sie jedoch, dass das Deutschland-Ticket grundsätzlich nicht in Zügen, die durch die DB Fernverkehr AG oder anderer Fernverkehrsanbieter wie z.B. FlixTrain betrieben werden (z.B. IC, EC, ICE, aber auch RE der DB Fernverkehr AG), gültig ist“, warnt die Deutsche Bahn.

So kann das Deutschlandticket storniert oder gekündigt werden

Das Deutschlandticket ist ein monatlich kündbares Abonnement. Wer ab dem nächsten Jahr nicht mehr 58 Euro pro Monat zahlen möchte, kann das Abonnement in seinem Kundenkonto kündigen. Der Kündigungsprozess kann je nach Verkehrsunternehmen variieren. Bei der DB kann das Deutschlandticket über „Abo verwalten“ gekündigt werden. Dort wird auch das nächstmögliche Kündigungsdatum angezeigt.

Um eine Kündigung zum nächsten Monat wirksam zu machen, muss das Deutschlandticket bis zum 10. des Monats gekündigt werden. Wer diese Frist verpasst, kann das Abonnement erst zum Ende des folgenden Monats kündigen. Eine Ausnahme gibt es nicht. Eine Stornierung ist nur für Reisende möglich, die ihr Kundenkonto endgültig registriert haben. Wenn dies noch nicht geschehen ist oder die Zugangsdaten fehlen, wurde bisher kein kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen. (rd/dpa)

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