Deutschlandticket wird ab 2025 teurer: „Happige“ Erhöhung auch für Studenten

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Die Preiserhöhung des Deutschlandtickets wird stark kritisiert. Finanziell schwächere Menschen könnten sich das Ticket nicht mehr leisten.

Berlin – Die Verkehrsminister der Länder haben sich auf einen neuen Preis des Deutschlandtickets geeinigt. Ab dem 1. Januar 2025 steigt der Preis auf 58 Euro. Auch das Jobticket sowie die Fahrkarte für Studierende sind von einer Preiserhöhung nicht ausgenommen. Der neue Preis wird bereits von Sozialverbänden kritisiert. Zudem werden Stimmen nach einer Preisgarantie laut.

Teureres Deutschlandticket: Sozialtarif und Preisgarantie gefordert

Nach dem Beschluss werden Forderungen nach preisgünstigeren Alternativen öffentlich. „Viele Menschen, die Grundrente oder Bürgergeld beziehen, werden sich das Deutschlandlandticket für 58 Euro nicht leisten können. Es ist Zeit, endlich einen Sozialtarif von 29 Euro einzuführen“, sagte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, der Deutschen Presse-Agentur. Zudem sollte es das Ticket nicht nur in einer Abo-Lösung, sondern auch als Monatsfahrschein geben.

Für Fahrgäste wird das Deutschlandticket ab dem 1. Januar 2025 teurer.
Für Fahrgäste wird das Deutschlandticket ab dem 1. Januar 2025 teurer. © Christoph Hardt/IMAGO

Auch die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, sprach sich für ein landesweites Sozialticket für maximal 29 Euro aus. Die Preiserhöhung sei eine „Hiobsbotschaft für Millionen von Nutzer“. „Für viele, vor allem finanziell schwächere Menschen ist das ohnehin schon zu teure Ticket nun in unerreichbare Ferne gerückt“, erklärte Engelmeier. 

Neuer Preis für das Deutschlandticket ab 2025: „Die Preiserhöhung ist happig“

Für wie lange der neue Preis des Deutschlandtickets gültig ist, bleibt offen. Einige Minister hoffen, dass der Preis weit ins Jahr 2026 hinein gilt. Bedingung dafür ist aber die weitere finanzielle Unterstützung des Bundes. Bisher geben Bund und Länder jährlich jeweils rund 1,5 Milliarden Euro hinzu. Das gilt aber nur bis einschließlich 2025. Laut Bundesverkehrsministerium soll das Gesetzgebungsverfahren für die dauerhafte Finanzierung des Tickets ab 2026 im kommenden Jahr starten.

„Die Preiserhöhung ist happig, aber jetzt haben wir wenigstens Klarheit“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer des Lobbyverbands Allianz Pro Schiene. „Nun brauchen wir dringend das parteiübergreifende Signal der Verkehrsminister, das Deutschlandticket zu einem dauerhaften Angebot zu machen. Die Menschen im Land erwarten Verlässlichkeit.“

Deutschlandticket wird teurer: Forderung nach stabilen Preisen

Der Allgemeine Deutschen Automobilclub (ADAC) sprach sich für einen längerfristig stabilen Preis aus. „Mit der Verteuerung des Deutschlandtickets um neun Euro muss eine Preisgarantie für mehr als ein Jahr einhergehen“, sagte der ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. Angesichts der erheblichen Preiserhöhung benötigten Verbraucher langfristige Planbarkeit. Um die Akzeptanz des Deutschlandtickets nicht zu gefährden, dürfe aber auch der dringend notwendige Ausbau des ÖPNV-Angebots vor allem im ländlichen Raum nicht in Vergessenheit geraten.

Für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs plädierte auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy. „Für mehr Busse und Bahnen mit kurzen Taktzeiten und attraktiven Netzen sowie das dafür nötige Personal brauchen wir vor Ort deutlich mehr Mittel. Die können nicht über den Ticketpreis kommen, sondern müssen von Bund und Ländern bereitgestellt werden“, unterstrich Dedy der dpa. Ein günstiges Ticket nütze wenig, wenn das Angebot nicht stimme. Bund und Länder müssten mehr Geld in die Hand nehmen. (vk/dpa)

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