Deutschlandticket abschaffen? Wissing warnt Merz vor „Zorn“

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Verkehrsminister Wissing hat das Deutschlandticket eingeführt. Fast 14 Millionen Menschen nutzen es, doch die Union denkt über die Abschaffung nach.

Berlin – Der ehemalige FDP-Politiker und Noch-Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) hat sich für einen Fortbestehen des bundesweit gültigen Deutschlandtickets ausgesprochen. „Vor dem Zorn von fast 14 Millionen Nutzerinnen und Nutzern kann ich nur warnen“, sagte Wissing in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in Richtung einer neuen möglichen Bundesregierung zwischen Union und SPD unter Kanzler Friedrich Merz (CDU).

Wissing bezeichnete das Deutschlandticket als den größten „Mobilisierungsschub der letzten Jahrzehnte“. Die gültige Monatskarte mache die Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel attraktiver und entlaste Arbeitnehmer, vor allem im ländlichen Raum. „Aber diese große Reform, die Millionen Haushalte finanziell enorm entlastet, auf der Strecke wieder abzubrechen, wäre Rückschrittspolitik“, sagte Wissing.

Deutschlandticket: Wissing spricht sich für ein größeres Angebot aus

Der ehemalige FDP-Politiker plädierte für einen Ausbau des Angebots. „Zum Beispiel die digitale Erfassung der Fahrleistung, damit man die vereinnahmten Abopreise gerecht auf die Verkehrsträger verteilen kann“, sagte Wissing im RND-Interview.

Die staatliche Finanzierung für das Deutschlandticket ist nur noch bis Jahresende gesichert. Nur bis dahin ist ein Bundeszuschuss festgesetzt. In den Sondierungsgesprächen hatten Union und SPD das beliebte Ticket thematisiert. Über die Fortsetzung einer Finanzierung über das Jahr 2025 hinaus werde beraten, hieß es. Vor allem die CSU bewertet das Deutschlandticket kritisch. Falls es zu einer Fortführung des Tickets kommt, droht eine Erhöhung des Monatspreises von aktuell 58 Euro.

Volker Wissing spricht und hebt seinen Zeigefinger.
Volker Wissing (parteilos) plädiert für eine Fortsetzung des Deutschlandtickets. © Arne Dedert/dpa

Mit dem Bruch der Ampel-Koalition unter Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) übernahm Wissing auch das Justizministerium von seinem Vorgänger und ehemaligen Parteikollegen Marco Buschmann (FDP). Ob und wie seine politische Karriere in der Zukunft weitergeht, ließ Wissing zuletzt in der ZDF-Talksendung „Sandra Maischberger“ offen. (Jan-Frederik Wendt)

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