Mietpreise in Großstädten explodieren: Diese Stadt verzeichnet den größten Anstieg

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Die Mietkosten in deutschen Großstädten sind laut einer Antwort der Bundesregierung in den letzten neun Jahren deutlich gestiegen. Für Kritiker ist die Mietpreisbremse gescheitert.

Berlin – Die Wohnungssuche bedeutet nicht nur Stress, sondern wird mit den steigenden Mietkosten auch immer schwieriger. Aus einer Mitteilung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) geht hervor, dass die Preise für Mietwohnungen in den vergangenen neun Jahren stark angestiegen sind. Besonders das Leben in Großstädten wird immer teurer. Während sich die Bundesregierung verteidigt, sehen Kritiker, insbesondere aus den Reihen der Linken, die Mietpreisbremse als gescheitert an.

Die Mietpreise in den deutschen Großstädten sind in den letzten Jahren stark angestiegen.
Die Mietpreise in den deutschen Großstädten sind in den letzten Jahren stark angestiegen. © IMAGO/Silas Stein

In diesen Städten ist der Preis pro Quadratmeter doppelt so teuer wie vor neun Jahren

Im Jahr 2023 waren Mietwohnungen in den deutschen Großstädten um einiges teurer als noch neun Jahre zuvor im Jahre 2014. Das bestätigt eine Antwort der Bundesregierung, die auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Caren Lay reagiert und der dpa vorliegt. Miteinbezogen in die Rechnung wurden dafür die Erst- und Wiedervermietungsmieten von 14 Großstädten in Deutschland, die sich auf Inserate im Internet beziehen.

Aus der Antwort geht hervor, dass sich die Preise der 14 Großstädte in den vergangenen Jahren stark gewandelt haben. Im Jahr 2014 hatten nur drei Großstädte (München, Stuttgart und Frankfurt) Preise pro Quadratmeter von über zehn Euro. Im Jahr 2023 waren es bereits acht. Die größte Mietsteigerung in dieser Periode verzeichnete dabei Berlin. Hier stiegen die Kosten für den Quadratmeter von 8,10 Euro im Jahr 2014 auf 16,35 Euro im Jahr 2023. Mit den allerhöchsten Mieten hingegen bleibt München ungeschlagen – 20,59 Euro kostete im letzten Jahr der Quadratmeter, ein Plus von fast 50 Prozent zu 2014.

Bundesweiter Durchschnitt für Mietwohnungen liegt unter zehn Euro

Die Bundesregierung bezeichnet die Angaben zu den Mietpreisen als nicht vollständig repräsentativ. In die Zahlen sind sowohl bestehende Mietverhältnisse als auch günstigere Angebote, die beispielsweise durch Makler oder andere Quellen außerhalb des Internets zustande kommen können, nicht einbezogen, wie aus der dpa-Meldung hervorgeht. Dies spiegelt sich auch im allgemeinen Durchschnitt wider: Laut Statistischem Bundesamt beträgt die Nettokaltmiete aller Wohnungen in Deutschland – ohne Wohnheime einzubeziehen – 7,28 Euro pro Quadratmeter. Von den 23,1 Millionen im Zensus erfassten Mietwohnungen fallen zudem weniger als ein Prozent in die höchste Preiskategorie von über 20 Euro pro Quadratmeter.

Linken-Politikerin sieht Mietpreisbremse als gescheitert an

Dennoch sieht die Linken-Politikerin Caren Lay dies als Beleg für das Scheitern der Mietpreisbremse, die 2015 eingeführt wurde. „[Die SPD] müsste die Mietpreisbremse verlängern und stark nachschärfen, damit sie funktioniert. Zudem braucht es einen Mietenstopp und eine bessere Bekämpfung von Mietwucher. Die Mieten müssen gedeckelt werden“, erklärte sie in der dpa-Meldung. Zwar hatte die Ampelkoalition geplant, die Mietpreisbremse bis Ende 2028 zu verlängern, doch mit dem Bruch der Ampelkoalition durch die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist der weitere Ausblick ungewiss.

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