Preis für Deutschlandticket steigt: Wer kündigen möchte, sollte vor allem eines beachten

  1. Startseite
  2. Verbraucher

Kommentare

Der Preis für das Deutschlandticket steigt ab Januar 2025. Fristen und Kündigungswege sollten Kundinnen und Kunden im Auge behalten, um nicht unnötig zu zahlen.

Berlin – Das Deutschlandticket, das seit Mai 2023 Millionen Menschen günstige Mobilität im Nah- und Regionalverkehr ermöglichen soll, wird teurer. Ab Januar 2025 erhöht sich der monatliche Preis, laut Deutsche Bahn, um neun Euro dann auf insgesamt 58 Euro. Diese Entscheidung wurde von den Verkehrsministern und Verkehrsministerinnen der Bundesländer im September 2024 getroffen, um die langfristige Finanzierung des Tickets zu sichern. Für viele Kundinnen und Kunden stellt sich nun die Frage, ob sie ihr Abo beibehalten oder ob eine Kündigung sinnvoll ist. Doch wer sich für die Kündigung entscheidet, sollte bestimmte Fristen und Verfahren beachten.

Deutschlandticket wird neun Euro teurer: Die Folgen könnten zahlreiche Abo-Kündigungen sein

Mit der Erhöhung des Preises wird erwartet, dass einige Nutzer und Nutzerinnen ihr Abonnement kündigen. Verschiedene Studien und eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigen, dass viele Abonnentinnen und Abonnenten die bisherige Schmerzgrenze von 49 Euro bereits als kritisch betrachten. Die Erhebung ergab, dass etwa 30 Prozent der aktuellen oder potenziellen Nutzerinnen und Nutzern des Deutschlandtickets das Abo bei einer Preiserhöhung beenden könnten. Auch eine Untersuchung, die der FAZ vorliegt, zeigt, dass bei einer Preiserhöhung von zehn Euro bis zu 21 Prozent der Kundinnen und Kunden kündigen könnten.

Das Deutschland-Ticket bleibt auch nach der Preiserhöhung eine interessante Option für viele Menschen, doch für manche könnte die Grenze der Erschwinglichkeit erreicht sein. Wer sein Abo kündigen möchte, sollte die monatliche Kündigungsfrist beachten. © IMAGO / Christian Ohde

Deutschlandticket als Abonnement: Kündigungsfristen beachten

Wer mit dem Gedanken spielt, das Deutschland-Ticket aufgrund der höheren Kosten zu kündigen, sollte die entsprechenden Fristen und Verfahren im Auge behalten. Laut den Informationen der Deutschen Bahn kann das Deutschland-Ticket monatlich gekündigt werden. Die Kündigung muss jedoch bis zum 10. eines Monats erfolgen, damit das Abo zum Ende des gleichen Monats endet. Verpasst man diese Frist, verlängert sich das Abonnement um einen weiteren Monat.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Kündigung durchzuführen. Nutzerinnen und Nutzer des Deutschlandtickets können dies über das Aboportal der Deutschen Bahn oder über die Funktion „Abo kündigen“ im DB Navigator unterhalb des Handy-Tickets tun. Eine dritte Option besteht darin, ein Kündigungsformular zu nutzen, das auf der Website der Deutschen Bahn verfügbar ist.

Ab 2025 teurer: Lohnt sich das Deutschlandticket trotz Preiserhöhung?

Auch mit dem neuen Preis bleibt das Deutschlandticket im Vergleich zu vielen regionalen Monatstickets eine preiswerte Option. In einigen Städten und Regionen kostet ein Monatsticket für den Nahverkehr sogar mehr als die künftigen 58 Euro, ohne die bundesweite Nutzungsmöglichkeit. Besonders für Pendlerinnen und Pendler in Ballungsräumen, die regelmäßig den Nahverkehr nutzen, kann das Abo weiterhin eine lohnende Wahl sein. Darüber hinaus vereinfacht das Deutschlandticket die Tarifstruktur und bietet die Freiheit, verschiedene Verkehrsmittel und -verbünde ohne zusätzlichen Ticketkauf zu nutzen.

Allerdings wird sich die Frage nach der Attraktivität des Tickets in den kommenden Jahren weiter stellen. Immerhin ist das Deutschlandticket in den Schnellzügen der Deutschen Bahn nicht gültig. Wer also beispielsweise bequem von München nach Berlin im ICE reisen möchte, braucht dafür ein gesondertes Ticket. Einige Expertinnen fordern ein dynamisches Preismodell, das an die Kostenentwicklung gekoppelt ist, um solche Preissprünge in Zukunft zu vermeiden. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen sprach sich in der FAZ für ein solches Modell aus, damit die Verkehrsministerinnen nicht „alle naselang“ über neue Preise verhandeln müssen.

Preiserhöhung bei der Deutschen Bahn: Warum wird das Deutschlandticket teurer?

Das Deutschlandticket wurde mit einem Preis von 49 Euro eingeführt und sollte für viele Menschen eine attraktive und erschwingliche Möglichkeit sein, den öffentlichen Nahverkehr deutschlandweit zu nutzen. Trotz seines Erfolges – derzeit nutzen rund 13 Millionen Menschen das Ticket – gab es von Anfang an Diskussionen über die finanzielle Belastung der Verkehrsunternehmen und den Staat. Laut der Tagesschau entstehen den Unternehmen hohe Einnahmeverluste, die durch den günstigen Preis nicht gedeckt werden können. Daher haben Bund und Länder bislang jährlich jeweils rund 1,5 Milliarden Euro zur Finanzierung beigetragen.

Im Juli 2024 kündigten die Länder bereits an, dass eine Preiserhöhung unausweichlich sei, um das Modell langfristig tragfähig zu halten. Der bayerische Verkehrsminister forderte sogar eine Erhöhung auf 64 Euro. Letztlich verständigten sich die Verkehrsminister und Verkehrsministerinnen jedoch auf einen moderateren Anstieg auf 58 Euro, der ab dem 1. Januar 2025 in Kraft tritt. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass diese Preissteigerung notwendig sei, um das Ticket attraktiv zu halten und gleichzeitig die Finanzierung auf „solidere Füße zu stellen“. (ls/dpa)

Auch interessant

Kommentare