Deutschlandticket wird 2025 teurer: Deutliche Preiserhöhung steht im Raum
Aus dem einstigen 9-Euro-Ticket ist längst das 49-Euro-Ticket geworden. Der Preis für das Deutschlandticket steigt wohl weiter – was Folgen haben könnte.
München – Das Deutschlandticket erfreut sich seit seiner Einführung am 1. Mai 2023 großer Beliebtheit. Die Bundesregierung gab auf ihrer offiziellen Website im Juli 2024 bekannt, dass „mehr als elf Millionen Kundinnen und Kunden“ ein 49-Euro-Ticket nutzen. Doch dieser Preis soll ab Januar 2025 der Vergangenheit angehören: Das Deutschlandticket steht offenbar vor einer deutlichen Preiserhöhung.
Deutschlandticket soll deutlich teurer werden – Bayern fordert Preis von 64 Euro statt 49 Euro ab Januar 2025
Aus Bayern kommt die Forderung, aus dem 49-Euro-Ticket eine 64-Euro-Ticket zu machen. Nach Ansicht des bayerischen Verkehrsministeriums können die anfallenden Kosten für das Deutschlandticket von den Ländern nur gestemmt werden, wenn der Preis für das Deutschlandticket ab 2025 um 30 Prozent angehoben wird. „Eine Finanzierungssicherheit für 2025 kann mit hoher Wahrscheinlichkeit erst mit einem Preis von mindestens 64 Euro erreicht werden“, zitierte die Bild aus einer Stellungnahme für den Koordinierungsrat des Deutschlandtickets. Das Bundesland schätzt die Finanzierungslücke auf mindestens 750 Millionen Euro im kommenden Jahr.
Auf Nachfrage des Blatts erklärte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zur möglichen Preiserhöhung des Deutschlandtickets: „Wir müssen jetzt seriös rechnen. Mir ist wichtig, dass das Ticket stabil durch das Jahr 2025 geht.“ Das Deutschlandticket gibt es derzeit im Abonnement für 49 Euro pro Monat. Während der Preis im laufenden Jahr stabil bleiben soll, gilt eine Erhöhung im kommenden Jahr als unausweichlich. Wie viel das Deutschlandticket dann wirklich kosten soll, ist allerdings noch unklar.

Deutschlandticket wird 2025 wohl deutlich teurer: Untersuchung zu Preiserhöhung bei 49-Euro-Ticket – bis zu 42 Prozent der Kunden könnten abspringen
Laut einem Spiegel-Bericht gaben Bund und Länder eine Untersuchung durch Verkehrsexperten in Auftrag. Diese kam zu dem Schluss, dass ab Januar 2025 eine Erhöhung des Preises für das Deutschlandticket um mindestens fünf Euro, aber maximal zehn Euro sinnvoll sein könnte. Die Ergebnisse kamen demnach auch aufgrund vorliegender Marktstudien unter Kunden mit 49-Euro-Ticket zustande. Demnach würden bei einem Preis von 69 Euro für das Deutschlandticket bis zu 42 Prozent der Befragten das Ticket nicht mehr kaufen.
Und auch bei moderaten Preiserhöhungen würden offenbare zahlreiche der bisherigen Deutschlandticket-Kunden abspringen. Das berichtete die dpa, der die Ergebnisse der Bund-Länder-Untersuchung vorliegen. Bei einer Preiserhöhung um fünf Euro (10,2 Prozent) gehen der Auswertung zufolge wohl 6,7 bis 7,1 Prozent der Kunden verloren.
Preiserhöhung beim Deutschlandticket 2025: Bei Mehrkosten von zehn Prozent springen viele Kunden ab
Schon bei einer Preiserhöhung um zehn Euro (20,4 Prozent) zeigt sich ein unklareres Bild: Laut Auswertung gingen dann 10,3 bis 21,1 Prozent der Deutschlandticket-Kunden verloren. Bei einer Erhöhung um 2,50 Euro würden 2,4 bis 3,9 Prozent der Kunden das Abo kündigen.
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Die Analyse über das Deutschlandticket hatte vorausgesetzt, dass in allen drei betrachteten Fällen einer Preiserhöhung die Gesamteinnahmen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) steigen würden. Dies setzt jedoch voraus, dass auch die restlichen Fahrkartenpreise im Nahverkehr in einem ähnlichen Prozentsatz ansteigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Tickets parallel zum Deutschlandticket beispielsweise um 20 Prozent teurer werden, wird jedoch als sehr gering eingeschätzt. Indes wurde kürzlich bekannt, dass der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) auch seine Preise erhöht. (kh mit dpa)