US-Zölle treffen Medizinstandort Bayern: Roche hält an Investitionen in Deutschland fest

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Zur Grundsteinlegung für ein Produktionszentrum kamen jüngst Kanzler Olaf Scholz (l.) und Ministerpräsident Markus Söder (r.) nach Penzberg. Roche versicherte, dass es an den Investitionen in Deutschland festhält. © Wolfgang Schoerner

Die US-Zölle treffen die Wirtschaft. Nicht ausgenommen ist das Unternehmen Roche, das einen Standort in Penzberg hat. Der Konzern müsste jüngst auch auf Trumps Verbot von Diversitätszielen reagieren.

Der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion, Klaus Holetschek, sieht wegen der US-Zölle auf Medizintechnik und Diagnostik den Pharmastandort Bayern in Gefahr. Bitter seien die Zölle für die Medizinstandorte Penzberg und Erlangen, erklärte er. Die Tagesthemen berichteten zudem, dass der Konzern wegen der Zölle zusätzliche Investitionen in seine US-Standorte prüft.

„Werden weiterhin investieren“

Roche in Deutschland erklärte auf Nachfrage zu Konsequenzen für Penzberg, man werde weiterhin in die deutschen Standorte investieren. Man wolle „ein verlässlicher Partner und wichtiger Arbeitgeber für die Region bleiben“.

Pharmazeutische Produkte von Zöllen derzeit ausgenommen

Die Konzernzentrale in Basel teilte mit, dass Roche in den USA über 25.000 Mitarbeiter habe. Die Pharmasparte habe dort vier Standorte, die Diagnostika-Sparte sieben Standorte. „Wir erwägen weitere Investitionen in den USA, um den Bedürfnissen der Patienten in den USA weiterhin gerecht zu werden.“ Die Konzernzentrale wies zudem darauf hin, dass nach der „Executive Order“ der US-Regierung pharmazeutische Produkte derzeit von den Zöllen ausgenommen sind.

Reaktion auf Trumps Diversitätsdekret

Reagiert hat Roche auch auf ein Dekret von US-Präsident Trump, wonach Unternehmen, die in den USA tätig sind, von Vielfalt, Gerechtigkeit und Teilhabe („Diversity, Equity und Inclusion“) abrücken müssen. Schweizer Medien berichten, Roche habe sich von seinen Diversitätszielen verabschiedet. Die Zentrale in Basel erklärte auf Anfrage, man habe Arbeitsweisen und Programme auf globaler und US-Ebene angepasst, „um die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten“. Man setze sich weiter „für ein inklusives Arbeitsumfeld ein, in dem die Vielfalt von Perspektiven und Erfahrungen gefördert wird“. Geändert wurde die globale „10-Year-Ambition“. Sie lautet nun: „Fördern Sie ein integratives Umfeld, das Menschen zu Höchstleistungen inspiriert.“ Die Worte „diverse Leadership“ sind gestrichen.

Wieder beim Christopher Street Day dabei?

Wird Roche auch die Teilnahme am Christopher Street Day in München streichen? 2024 war das Unternehmen mit eigenem Wagen und 150 Mitarbeitern dabei. Die Antwort aus Basel: „Roche Deutschland wird auch dieses Jahr wieder am Christopher Street Day in München teilnehmen.“

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